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Neue Folge unserer Serie „Soundtrack der Woche“: Hier stellen wir Euch regelmäßig Scores, Tracks und Musik-Alben zu unseren Lieblingsserien vor. Dabei gehen wir einerseits auf die Akteure hinter dem Soundtrack ein, aber natürlich auch ausführlich auf die Musik selbst – und ihre Wirkung auf die Serie. Hier gibt es außerdem eine serieslyAWESOME-Playlist bei Spotify zur Soundtrack-Reihe mit den besten Serien-Tracks. Folge 71: Sherlock Series 4 – The Final Problem.

Die Serie – darum geht’s

Wir haben Sherlock in dieser Soundtrack-Reihe schon vorgestellt, als wir zuerst den Soundtrack zur ersten Staffel besprochen haben, danach dann Staffel 2. Letzte Woche erst noch gab’s dann das Review zur Musik von Folge 1 der 4. Staffel, „The Six Thatchers“. Deswegen gehe ich hier nicht weiter ins Detail zum Hintergrund der Serie – alle Infos gibt es hier in der Folge von vorletzter Woche.

Die Komponisten

David Arnold ist ein erfahrener Komponist von Filmmusik. Der Brite ist für eine ganze Reihe von James Bond-Scores der letzten Jahre verantwortlich gewesen, unter anderem für Tomorrow never dies, The World is not enough, Casino Royale und Quantum of Solace. Seinen Durchbruch hatte er Anfang der 1990er Jahre mit den Soundtracks zu Stargate und Independence Day. Weitere Filmsoundtracks, die von ihm stammen, sind Godzilla, Zoolander, 2 Fast 2 Furious und die Chroniken von Narnia. In Sachen Fernsehserien war er unter anderem bei UC: Undercover, Little Britain und Randall & Hopkirk unterwegs, ehe er zu Sherlock kam.

Michael Price ist als Sound Editor zur Filmmusik gekommen. 1996 erhielt er von Michael Kamen das Angebot, die Musik von Kamen zu „Event Horizon“ zu orechstrieren. Die Zusammenarbeit klappte, und in den nächsten 5 Jahren gab es verschiedene Kollaborationen zwischen den beiden. Sptäer war r als Music Editor für viele große Produktionen tätig, unter anderem für die Lord of the Rings Trilogie, für Filme wie Love Actually, Bridget Jones und Nanny McPhee. Für The Fellowship of the Ring hat er 2001 einen Golden Reel Award als Music Editor gewonnen. Mit David Arnold gibt es seit einigen Jahren mehrere Ergebnisse der Zusammenarbeit. Zuletzt erschien von Michael Price sein vielbeachtetes Soloalbum Entanglement bei Erased Tapes Records.

Zur Zusammenarbeit haben wir im Review zum Soundtrack der 1. Staffel noch ein bisschen mehr geschrieben.

Die Musik

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Wie schon beim Album zu den ersten beiden Folgen „The Six Thatchers“ und „The Lying Detective“ geht es bei diesem Album mehr in Richtung klassischem Score – bei den bisher vorgestellten Alben waren einige Motivideen ja auch ausführlicher ausgearbeitet und wiederholt worden. Dafür ist dieser Soundtrack wesentlich daramtischer als die bisherigen Ausgaben. Das liegt natürlich an der inhaltlichen Zuspitzung der Serie in dieser Folge.

„She was different“ thematisiert zum ersten Mal die Schwester von Sherlock. Sie bekommt in gewisser Weise ein eigenes Thema und wird gleich im ersten Track eingeführt. Es ist in der Folge in der Einstiegssequenz zu hören, wenn es um die Vergangenheit der Familie Holmes geht. „Doing a good Thing“ ist dann ein sehr ruhiges Stück mit einer dramatischen Tonalität. Das gilt auch für das kurze „3 suspects“, das erst zum Ende etwas an Dramatik gewinnt. „Pick up“ ist dann die perfekte Untermalung für die Dramatik in der Baker Street 221B und auf der einsamen Insel, wo der Hauptteil der Handlung abläuft.

„Brother mine“ ist aus meiner Sicht dann ein erstes Highlight des Albums, sehr streicherbetont, melancholisch, leider etwas kurz. Es fängt die belastete Beziehung zwischen Sherlock und Mycroft gut ein, und entwickelt sich trotz der nur zweieinhalb Minuten Länge sehr dramatisch.

„Bones“ ist ein recht abwechslungsreicher Song, mit Klavierelementen am Anfang und den schon aus vorherigen Tracks bekannten Streicherelementen im Mittel- und Schlussteil. Letzteres gilt auch für „The hall“ – hier startet das Intro mit Blasinstrumenten, am Ende setzt sich aber wieder der große Streicherpart durch. Dann kommt das tolle dramatische „I had no one“, das auch wieder sanft anfängt und dann die bekannte Dramatik aus früheren Folgen zeigt, wie wir sie aus Szenen kennen, wenn es für Sherlock besonders emotional wird. Es folgt ein durchschnittliches „Open your eyes“ und ein kurzes „Always the grown up“.

Der definitiv beste Track des Albums ist dann „Who you really are“ – er umfasst die Abschlusssequenz der Staffel (und womöglich der Serie), angefangen von Sherlocks kammermusikartigem Violinenspiel, in der Folge gemeinsam mit seiner Schwester, über den furiosen Mittelteil mit den uns bekannten Melodien (in der Serie wird hier die Renovierung der Baker Street 221B gezeigt) und Themen aus den früheren Folgen und Staffeln, bis zum pathetischen Finale – unser Baker Street Boys sind wieder im Einsatz.

Fazit

Insgesamt der beste der drei Scores zur vierten Staffel, wie ich finde. Er wirkt strukturierter, einheitlicher, und hat einige ganz herausrangende Tracks zu bieten, wie „Brother mine“ oder „Who you really are“. Als Queen-Fan muss ich natürlich sagen, dass ich den Queen-Song „I want to break free“ aus der Folge vermisse, denn das war schon ein Highlight der Folge. Hätte aber natürlich ehrlich gesagt auch nichts zu suchen auf dem Score-Album. Jetzt freue ich mich auf die 3 CD-Ausgabe mit der Bonusscheibe zur Folge „The Abominable Bride“ (siehe unten).

Das müsst Ihr wissen

Das Album ist wieder digital verfügbar und auch in den gängigen Streaming-Portalen wie Spotify zu finden. Das Besondere ist: Man kann die Musik auch auf CD vorbestellen – Veröffentlichung ist am 27. Januar als 3 CD-Version mit sämtlichem Score zu Season 4. Zum CD-Album gibt’s außerdem eine Bonus-CD mit dem Score zur Special-Episode „The Abominable Bride“ dazu – aber nur, wenn man im offiziellen Sherlock-Store bestellt. Michael Price hat bei Spotify auch eine offizielle Sherlock-Playlist erstellt:

David Arnold & Michael Price: Sherlock Series 4 – Music from episode 3 ‘The Final Problem’

1 She Was Different
2 Doing a Good Thing
3 3 Suspects
4 Pick Up
5 Brother Mine
6 Bones
7 The Hall
8 I Had No One
9 Open Your Eyes
10 Always the Grown Up
11 Who You Really Are

11 Tracks, 2017 Silva Screen Records

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Beitrag von:
Montag, 23. Januar 2017, 20:30 Uhr
MusikReviewSherlockSoundtrack der Woche
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