Die Musik
Der Soundtrack zur Terminator-Serie ist meiner Ansicht nach ein klassischer Soundtrack. Jede Menge kurze Score-Schnipsel, die Hauptdarsteller erhalten ihre eigenen Themes, dazu gibt’s zwei, drei Stücke, die aus dem Rahmen fallen. Hier sind’s zwei Rock-Stücke und ein ganz unterhaltsames Swing-Interlude-Stück. Ein Song stammt von der Garbage-Sängerin Shirley Manson, das andere von Brendan McCreary, dem Bruder des Score-Komponisten. Bear McCreary engagiert seinen Bruder und dessen Band häufiger für seine Soundtracks. Auch bei Battlestar Galactica war er beispielsweise zu hören. „Ain’t we famous“ wird in der Folge „Automatic for the people“ verwendet, ebenso das Swing-Stück „Atomic Al’s Merry Melody“.
Der Rest ist ein ’normaler‘ Score, soweit man in Bezug auf Bear McCreary von normal sprechen kann. Er hat wie gesagt seinen eigenen Stil – und den mag ich. Im Mittelpunkt stehen Themes rund um Sarah Connor – immerhin dreht sich die Serie ja auch um sie. Klassiker ist natürlich „Sarah Connor’s Theme“ – hier zeigt der Titel schon an, worum’s geht. „Central America“, „I love you“ und „There’s a storm coming“ variieren Sarahs Thema. Weitere Klassiker: Der „Terminator: The Sarah Connor Chronicles Opening Title“ und die „Terminator: The Sarah Connor Chronicles End Credits“ – beides sind nochmal Variationen des Hauptthemas – und sie nehmen das Thema der ersten Terminator-Filme auf – zur Freude der Film-Fans wahrscheinlich. Das ist auch das Gute an Bear McCreary – er schreckt nicht davor zurück, bereits vorhandenes, klassisches Material in seine Kompositionen einzubauen. Das hat er auch schon bei Battlestar Galactica mit dem Hauptthema der Classic-Serie gemacht – finde ich gut, und klingt auch gut.
„Im Mittelpunkt stehen die Percussion-Instrumente“, sagt Bear McCreary. Während der klassische Score zu den Filmen auf Synths aufbaut, nahm er viele verschiedene Schnipsel von Schlagisntrumenten auf und fügte sie zusammen.
Beispiel: Shirley Manson – Samson and Delilah
Shirley Manson spielt in der zweiten Staffel der Serie nicht nur mit – sie hat auch einen Song zum Soundtrack beigesteuert. Der Song ist auch in der Serie zu hören, gleich zu Beginn der zweiten Staffel. Shirley Manson erklärt in den Sleeve Notes zum Album, wie es dazu kam. Danach traf sie sich zum Essen mit Executive Producer Josh Friedman. Er hatte sie unter einem anderen Vorwand zum Essen gelockt, ihr dann aber eröffnet, dass sie den alten Folk-Song singen soll. „Eigentlich hätte ich ‚Nein‘ gesagt, aber nachdem er mir schon einige Gläser Champagner spendiert hatte, sagte ich ‚Ja‘.“ Der Song ist der Opener des Soundtracks und produziert von Bear McCrery – er bekommt dadurch den ganz eigenen McCreary-Sound. Mir gefällt’s.
Beispiel: Das Intro
Im Intro hören wir die klassischen Terminator-Klänge aus den Filmen. Auch das Thema von Sarah Connor taucht auf – wie auch in den letzten Minuten der Serie überhaupt.
Fazit
Wer die Serie gesehen hat, wird auch seinen Gefallen am Soundtrack finden. Er umfasst die komplette erste Staffel und die Anfänge der zweiten Staffel. Vor allem die Stücke rund um das Sarah Connor-Theme sind recht eingänglich, die drei erwähnten Ausreißer machen ebenfalls Spaß. Der Rest ist solider Bear McCreary-Score, den man gut weghören kann. Battlestar Galactica-Fans werden hier und da einige Klänge und Schnipsel wiedererkennen – eine Verwandtschaft ist definitiv da. Sehr gut finde ich das Booklet zum Album: Hier geben wie gesagt einige Akteure rund um die Serie ihre Statements zum Soundtrack ab – sehr lesenswert.
Das müsst Ihr wissen
Den Soundtrack gibt’s auf CD, zum Beispiel bei amazon.de, hier allerdings als Import – kostet also ein bisschen mehr als üblich. In digitaler Form gibt’s ihn zum Beispiel bei iTunes, allerdings leider ohne den Shirley Manson-Song – sollte also keine Option sein. Bei den üblichen Streaming-Diensten ist der Soundtrack nicht zu finden.
Hier findet Ihr den Soundtrack auf YouTube zum Durchhören.
Bear McCreary – Terminator – The Sarah Connor Chronicles
„Samson and Delilah“ (from „Samson and Delilah“), Shirley Manson 4:56
„Terminator: The Sarah Connor Chronicles Opening Title“ (Includes „The Terminator Theme“ by Brad Fiedel) 0:43
„Sarah Connor’s Theme“ (from „Pilot“) 3:15
„Cromartie in the Hospital“ (from „The Turk“) 1:08
„Andy Goode’s Turk“ (from „Queen’s Gambit“) 3:09
„Central America“ (from „Queen’s Gambit“) 1:32
„John and Riley“ (from „Automatic for the People“) 2:25
„Derek Reese“ (from „Queen’s Gambit“ and „The Demon Hand“) 2:51
„Ain’t We Famous“ (from „Automatic for the People“ (Written by Brendan McCreary)) BrEndAn’s Band 3:34
„Motorcycle Robot Chase“ (from „Gnothi Seauton“) Captain Ahab 2:48
„The Hand of God“ (from „The Demon Hand“) 3:08
„Prisoners of War“ (from „Dungeons & Dragons“) 6:23
„Miles Dyson’s Grave“ (from „The Turk“) 2:41
„Atomic Al’s Merry Melody“ (from „Automatic for the People“) 1:21
„The Reese Boys“ (from „What He Beheld“) 1:39
„Removing Cameron’s Chip“ (from „Vick’s Chip“) 3:13
„Ellison Spared“ (from „What He Beheld“) 2:21
„I Love You“ (from „Samson and Delilah“) 2:28
„Catherine Weaver“ (from „Samson and Delilah“) 2:03
„Derek’s Mission“ (from „Dungeons & Dragons“) 1:45
„There’s a Storm Coming“ (from „Dungeons & Dragons“) 3:00
„Highway Battle“ (from „Queen’s Gambit“) 3:56
„Perfect Creatures“ (from „The Demon Hand“) 2:13
„Terminator: The Sarah Connor Chronicles End Credits“ 0:35
24 Tracks, 2008 Warner Bros. / La-La-Land Records
Kommentiere
Trackbacks