Hurra, Hurra! Normalerweise bin ich ja skeptisch, wenn es um Remakes, Reboots und Reunions von Filmen und Serien geht ‒ gerade von solchen mit Kindheitserinnerungen und einem ganz besonderen Charme aus einer längst vergangenen Zeit. Deswegen war ich nach der Nachricht, dass der Pumuckl mit neuen Geschichten zurückkommen soll, nicht sofort Feuer und Flamme. Besonders, da die legendäre Stimme von Hans Clarin mithilfe einer KI generiert werden soll (Michael berichtete davon). Und dennoch gab es da einen Funken in mir, der für die neuen Geschichten brannte. Und da letztes Wochenende die ersten drei Folgen im Kino liefen, kann ich euch nun von meinem Eindruck des neuen Pumuckls berichten.
Vorab: Es ist etwas anders, aber der Charme der alten Serien und der bayrischen Gemütlichkeit ist auch bei den neuen Folgen zu spüren. Gfoit ma!
Zurück zu den Anfängen
Da sitze ich nun also im Kino. Neben mir große Kinderaugen, die wie ich gespannt auf die Leinwand schauen. Und schon hüpft der Pumuckl über die Münchner Dächer, während das Intro läuft. Etwas frischer und neuer, aber doch ganz der Alte. Da bin ich nun doch erleichtert, denn Pumuckls Kolleg:innen, wie etwa die Biene Maja und Wickie, mussten sich eine 3D-Operation unterziehen. Zum Glück ist dem 312-und-20 Jahre alten Rotschopf das erspart geblieben. Denn nur so bleibt der urige und gemütliche Charme der Serie erhalten.
Was leider nicht erhalten blieb: die Werkstatt des alten Meister Eders (Gustl Bayrhammer). Diese wurde bedauerlicherweise schon vor Jahren abgerissen. Dennoch wurde sie für die Neuauflage der Serie detailgetreu nachgebaut. Respekt an die Produktion! Denn hier stimmt vom Schriftzug über der Werkstatt bis zu den Holzspänen eigentlich alles. Umso trauriger, dass in der Serie Eders liebevoll nachgebaute, verstaubte Werkstatt nach 30 Jahren in der Münchner Innenstadt (in der Realität Schmarrn) verkauft werden soll. Dabei würde man viel lieber sehen, wie Eders Neffe Florian Eder (Florian Brückner) dort Bretter sägt und Möbel verleimt. Und natürlich kommt es auch so, denn nachdem Pumuckl am Leimtopf kleben bleibt (wie damals auch), wird er sichtbar und muss nun bei Florian Eder bleiben ‒ Koboldsgesetz. Eder findet, anders als seine Schwester Bärbel (Ina Meling), Gefallen an der alten Werkstatt und möchte sie wieder herrichten.
Von neuen Gesichtern und alten Bekannten
Und schon sind wir wieder mittendrin im Alltag von F. Eder und seinem Pumuckl. Also fast, denn so ganz versteht der Pumuckl noch nicht, wo der alte Meister Eder denn nun ist und wann er wieder zurückkommt. Es folgt eine ganz rührende Szene, als Florian dem Pumuckl am Grab erklärt, dass der Eder Franz unter den verdorrten Blumen liegt. Und doch lebt seine Seele weiter. Ebenso weiter lebt Hans Clarins Stimme, die dem Pumuckl immer noch Leben und Keckheit verleiht. Wer sich dabei fragt, wie gut die neue KI-Stimme funktioniert, kann beruhigt sein: Sie kommt dem Original erstaunlich nahe. Stellenweise kennt man den Pumuckl noch etwas frecher und trotziger, aber wie Maxi Schafroth das Kerlchen in Rot, Gelb und Grün spricht, lässt Clarin noch einmal aufleben. Regie führt bei „Neue Geschichten vom Pumuckl“ Marcus H. Rosenmüller, der übrigens auch bei Schafroths Kinodebüt in „Sommer der Gaukler“ dabei war.
Und ist von der alten Pumuckl-Besetzung überhaupt noch jemand in Fleisch und Blut übrig? Ja, Ilse Neubauer. Als Hausmeisterin Frau Stürzlinger ist sie die perfekte Verbindung von der alten Zeit, in der ein Bier und Rauchen zur bayrischen Gemütlichkeit gehörte, in das Jahr 2023, in dem der Pumuckl zeitweise mit einer Altersbeschränkung gekennzeichnet wurde. Denn auch Klabauter müssen sich erst einmal mit dem Zeitgeist dieser Generation beschäftigen und der Frage: Ist mein pupsender Hund ein Klimasünder?
Ein Abo für die Streaming-Premiere?
Wer die ersten Folgen im Kino verpasst hat, kann diese bzw. insgesamt 13 neue Folgen ab 11. Dezember bei RTL+ schauen. Weitere Auftritte haben dabei Milan Peschel, Frederic Linkemann, Katharina Thalbach und Teresa Rizos. Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich auf die „Neuen Geschichten vom Pumuckl“. Dafür gibt es auch gleich noch ein paar Krönchen:
Eure Meinung
Habt ihr die neuen Folgen bereits im Kino gesehen? Freut ihr euch auf die neuen Geschichten vom Pumuckl? Schreibt es in die Kommentare!
Bilder: BR/Infafilm, Constantin Film AG, KPA/United Archives/dpa
Kommentiere
Trackbacks