Daniel versucht, sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Er hat einen Job – er streicht den Pool in der Wohnanlage seiner Schwester – und meldet sich den Bewährungsauflagen gemäß beim Polizeirevier. Dort trifft er auf Sheriff Daggett, der immer noch daran interessiert ist, die Wahrheit über Daniel herauszufinden. Er beginnt Daniel auszufragen, der sichtlich nervös wird. Er möchte lieber nichts ohne seinen Anwalt Jon sagen, doch Daggett fragt weiter. Die Szene wirkt irgendwie beklemmend – Daniel wirkt eingeschüchtert, reagiert aber dann großartig auf die Versuche des Sheriffs, ihn aufs Glatteis zu führen, mit Antworten wie:
Man kann sich nie sicher sein.
oder
Mich überrascht nichts mehr.
Daniel kontaktiert seinen Anwalt und vereinbart einen neuen Gesprächstermin mit dem Sheriff. Trotz des rechtlichen Beistands wirkt Daniel jetzt eher unsicherer. Er gibt zu, mit Trey George aufgesucht zu haben, bestreitet aber, George getötet zu haben. Er gesteht allerdings ein, dass er Trey angegriffen hat, und auch, dass er Teddy Jr. angegriffen hat. Die Situation eskaliert – Jon bricht das Gespräch ab, um schlimmere Folgen von Daniel abzuwenden. Der Ablauf des Verhörs ist wirklich großartig gemacht – wie sich Daniel in die Situation hineinsteigert, wie hilflos Jon daneben sitzt, wie immer mächtiger sich der Sheriff hinter seinem Schreibtisch aufbaut – das ist schon gut gemacht.
Auch die Geschichten der anderen Familienmitglieder werden weitererzählt. Die Familie entzweit sich immer mehr, vor allem zwischen Janet und Ted wird’s immer kühler. Janet möchte Daniel Geld geben – sozusagen seinen Anteil aus dem Reifengeschäft, das ihm doch zustünde. Ted willigt ein, achtet ab da aber darauf, demonstrativ bloß nicht zuviel Geld auszugeben, damit’s für Daniels „Abfindung“ reicht.
Dann ist da noch der Nebenplot mit Daniels Schwester Amantha. Der beginnt stark bei einem Gruppentreffen zukünftiger Führungskräfte von Thrifty Town, wo sich jeder mal vorstellen kann. Amantha wird – natürlich – ausgewählt, und beginnt ganz locker, die anderen Teilnehmer direkt auf den Arm nehmend:
Ich bin Amantha Holden und ich habe noch nie an einem Hotdog-Rennen in einem Baseball-Stadion teilgenommen.
Dann erzählt sie davon, wie großartig es war, ihren offensichtlich falsch beschuldigten Bruder aus dem Gefängnis geholt zu haben. Doch dann kippt auch hier die Stimmung, und sie erklärt unter Tränen, wie wütend sie ist, dass Daniel den Kampf um seine Unschuld aufgegeben habe. Danach lernt sie noch jemanden an der Bar kennen – die Geschichte hätte nicht unbedingt sein müssen.
Großartig wird’s aber nochmal zum Schluss, wenn Daniel ein Ventil sucht, seine Aggressionen los zu werden. Er schnappt sich Farbe, Pinsel und Rolle, beleuchtet den Pool der Wohnanlage und beginnt zu streichen. Er wird aus mehreren Perspektiven gezeigt, ehe er mit der Rolle die Kamera zulackiert. Tolles Ende.
Insgesamt gefällt mir die Erzählweise und die Machart weiterhin sehr gut. Man spürt richtig Daniels Zerrissenheit, seine Unsicherheit und sein Unbehagen. Man leidet mit Jon, für den’s privat nicht sonderlich gut läuft, der aber auch irgendwie weiterhin Pech mit seinem Mandanten hat. Und man ist in Sorge, wie sich Sheriff Daggetts Jagd wohl weiter entwickeln wird.
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