Am Wochenende endete die vierte und letzte Staffel der Serienadaption von „12 Monkeys“ in einem Doppelfolgenfinale, was insofern seltsam ist, als dass Episoden 10 und 11 weniger waren, als die drei wöchentlichen Dreierpacks zuvor. Die Syfy-Serie war auch aufgrund fallender Zuschauerquoten schnell zum Event-Programmpunkt geworden. Das ist aber gar nicht schlimm, denn ehrlich gesagt wusste das originelle Format immer dann, sich zu entfalten, wenn es Zeit dazu hatte. Wie ironisch.
Mit Verwunderung musste ich feststellen, dass wir nach dem Review zu Staffel 1 (Initiate Splinter Sequence) im Mai 2015 GAR NICHT MEHR über die Serie berichtet haben. So werde ich in diesem losen Abschluss-Review sicherlich auch das ein oder andere Wort über die Serie im Allgemeinen fallen lassen. Ach, was sage ich das so mysteriös – ich stamme ja quasi aus der Zukunft dieses Textes, ich weiß doch, dass da was kommen wird!
„So, maybe… one minute more? There‘s still time.“ (James Cole)
Richtig spoilern werde ich nicht, eher schreibe ich meine Gedanken aus der Erinnerung heraus, die vor allem bei den Staffeln 2 und 3 doch recht schwammig ist. Vielleicht sollte ich nochmal eine Zeitreise dorthin wagen, aber ehrlich gesagt möchte ich nicht mehr auf „Öt“ treffen. Das war teils sehr schwere Kost und immer wieder ein Kampf, hinein zu kommen. Aber so schwerfällig sich die Serie zwischendurch auch tat, hatte sie doch viele gute, einige auflockernde und sogar ein paar herausragende Momente. Ihr größter Trumpf war dann aber doch, dass die (zwischenzeitlich etwas zu) verwobene Geschichte am Ende mehr oder weniger in Gänze zusammenführte.
Hatten die Staffeln zuvor immer mal kleinere „Loops“, die für den Zuschauer binnen einer Folge oder Staffel nochmal aufgezogen und für den Zuschauer erklärt wurden, konnte man jetzt aus dem Vollen schöpfen. Das hat vom Storytelling her auch größtenteils funktioniert. Man merkt, dass sich die Macher bereits früh ein Ende und den Weg dorthin überlegt hatten, so dass gewisse Hinweise und Brotkrumen wieder aufgenommen werden konnten. Nur wird das leider im Finale dann doch etwas übertrieben. Dass so ziemlich sämtliche alte Bekannte nochmal auftreten, hat zwar irgendwie seine Bewandnis, wirkt aber wie eine inszenierte Abschiedsrunde. Das war zu viel des Guten. Ebenso die Tatsache, dass plötzlich alle Söhne, Töchter, Väter und Mütter von irgendwem sind. Das ist dieser typische „Luke, ich bin dein Vater“-Move, der irgendwann fad wird.
Das Ende war an sich eigentlich in Ordnung, hatte aber seine offensichtlichen Schwächen. Neben der Tatsache, dass allgemein viel moralisches Empfinden Einzug hielt, kam es vor allem zu (auch für eine Zeitreisen-Serie) unlogische Momente. Während das ewig zu während scheinende Muster „Treffsichere Scharfschützen auf der guten vs. amateurhafte Fehlschützen auf der bösen Seite“ auch hier beinahe ständig Benutzung fand, haben mich vor allem drei Dinge genervt. So ziemlich alle noch nie in Titan gewesenen Personen schienen sich erstaunlich gut dort auszukennen und wissen immer genau, wo sie hin und was sie tun müssen. Vielleicht habe ich auch den Moment verpasst/vergessen, in dem Lagepläne des Baus zum Pauken ausgehändigt wurden, aber selbst wenn dem so ist, dürften Sprints von einem Ende des Geländes ins Zentrum und auf einen Turm hinauf nicht wirklich binnen zwei Minuten machbar sein.
Zweite Sache: Wieso springt die böse „Öt“ mit ihrer Stadt GENAU zum passenden Zeitpunkt und nicht ein paar Minuten, Stunden oder Tage zuvor? Mal ganz davon abgesehen, dass die mit dem Auto genau wissen, wo sie warten müssen. Naaaa-ja. Drittens: Dieser absolut übertrieben effekthaschende „No this is!“-Moment. Fast so schlecht, dass er wieder gut war, aber eben nur fast.
„Either seven billion people die today or everyone will die forever.“ (James Cole)
Besonders gelungen empfand ich die Entwicklung von Jennifer Goines. Nicht nur hat Emily Hampshire sie auf wundervolle Art und Weise verkörpert, der Charakter hat die nötige Prise Lockerheit und vor allem auch guten Dialog-Schreibstil mit einbringen können. Ich meine, alleine die geniale Szene mit Geheimagenten-Jennifer (Garner?!) – grandios!
„You can‘t travel through time, except second by second.“ (Cassie)
„Öt“ als Bösewicht habe ich nach der „großen Auflösung“ als etwas zu handzahm vernommen. Auf der einen Seite war es interessant, zu sehen, wie die Figur in die bereits prophezeite Rolle hineinwächst und selbst Unsicherheiten besitzt, das hat aber mit dem zuvor gezeigtem Abbild dieses allsehenden „Zeugen“ nichts mehr zu tun gehabt (und war auch nicht in Gänze logisch, finde ich). Ebenso hätten doch die Primaries viel früher alles offenlegen können, oder nicht? Ja, die Zeitschleifen müssen intakt bleiben, bla-blubb, ich weiß…
Ein Happy End mit kleiner Inkonsistenz hätte ich toll gefunden, so dass man mutmaßen kann, ob das nun die Realität oder der Red Forest sei.
Insgesamt hat es sich tatsächlich gelohnt, dran zu bleiben und weiter zu schauen. Auch wenn es zwischendurch anstrengend war (vor allem, nach der jeweiligen Staffelpause), haben nette Zeitreisen-Spielchen, tolle Charaktere und ein gelungenes Erzählungs-Ende mehr als wieder gut machen können. „12 Monkeys“ ist sicherlich nicht DIE perfekte Serie, aber eine besondere. Ich verkneife mir jetzt den „zeitlos“-Kalauer. Vielleicht hätten ihr ein paar Folgen und Story-Schlenker weniger gut getan, aber die kann man ja bei einem zweiten Anschauen in Zeitreisenden-Manier überspringen. Aber irgendwie reizt es mich ja jetzt schon, die alten Folgen nochmals auf Hinweis bzgl. des finalen Ausganges hin beobachten anzuschauen. Ob die wirren Gedanken Jennifers vielleicht schon viel mehr preisgegeben hatten? Ich werde es gesehen haben.
Gerne hätte ich mir mehr Zeit zum Erstellen dieses Reviews genommen, mehr Splinter Sequencens eingebaut, meine Gedanken mehr geordnet und weitere Inhalte eingefügt, aber leider besitze ich (noch) keine Zeitmaschine. Sollte jemand eine (er)finden – gerne in den Kommentaren melden!
Ich finde diese Serie eine der besten überhaupt, denn sie ist in sich stimmig.Sehr gute Schauspieler machen sie für mich außerdem auf jeden Fall sehenswert. Den Film mit Bruce Willis hatte ich ehrlich gesagt nicht wirklich verstanden. Jetzt ist alles klar. Das die Liebe eine große Rolle spielt macht die Serie auch sehenswert. Das wissen die Macher sicher auch. Sehr gut gemacht.
Tolle Serie, gerade die letzte Folge geschaut und immer noch geflasht davon.
Alle offenen Handlungsstränge werden zusamnemgefügt und es gibt tatsächlich ein gutes Ende, dass die Protagonisten aber auch verdient haben.
Mich hat es auch total geflasht, war wirklich ein wunderschönes Ende – so schön, dass ich bevor es dann tatsächlich zu Ende war noch nicht daran geglaubt habe, dass es so schön wird.
Fand die Serie super, es waren schon teilweise unlogische Dinge darin. Theoretisch hätten die auf Titan auch jedes mal reisen können wenn Cole & co was in der Vergangenheit verändert haben, um sie aufzuhalten es zu verändern. Dann wäre die Serie allerdings in einer Endlosschleife geendet, da jeder immer nur den Anderen vom aufhalten abhält… – so wäre es zumindest in der Realität gewesen, hier aber wurden Dinge, die Cole geändert hat so beibehalten, und Team Titan hat nie was versucht zu verhindern, was Cole verändert hat.
Aber alles in einem fand ich die Serie wunderschön – bis zum letzten Moment hatte ich sehr Angst, Cole und Cassy kämen nicht mehr zusammen. Als es dann aber passiert ist, habe ich geweint, weil ich es so schön fand. Die Serie hat mich generell sehr berührt und irgendwie vermisse ich sie, da mir die Charakter sehr ans Herz gewachsen sind.
Aber wieso finde ich kein Text oder Review oder sonst irgendwas in dem erklärt wird wie Cole überhaupt exestieren kann? 🤔
Da er ja seine Mutter retten musste konnte er ja garnicht exestieren? Wtf hat da jemand ne Lösung?
Genau Coles Existenz ist ja das ursprüngliche Problem, dass die Zeit „verrückt spielen“ lässt. Er ist ein Paradoxon, existiert eigentlich nur, weil Zeitreisen bestehen und hat entsprechend diesen Loop zu verantworten. Und eigentlich sollte er genau deshalb aus der Geschichte gelöscht werden, damit alles wieder Sinn ergibt.
Am Ende hat mich nur eines gestört. Olivia ist ja in die Vergangenheit teleportiert worden. Im Prinzip hätte sie im Eis gefunden werden müssen und der Kreislauf wäre geschlossen. Das wäre das passende Ende gewesen.
Ich gebe der Serie 8/10. Eigentlich wären es 9/10, das kitschige Happyend ist zwar schön zum Ansehen aber enttäuscht ein wenig. Und Jennifer war in den ersten beiden Staffeln mehr als genial. Ich hätte mir gewünscht dass sie in allen Staffeln komplett durchgeknallt gewesen wäre.
Total geniale Serie. Ich gebe ihr 9/10 Punkten. Den 10. hätte sie bekommen, wenn heraus gekommen wäre, dass die Protagonisten die ganze Zeit versucht hätten, das Covid 19 zu verhindern, Cole aber leider sterben musste, weil er mit Cassie Hannah (also seine Mutter) gerettet und er somit Sohn einer Zeitreisenden war. Und dann würde sein Tod dazu führen, dass sich kein Zeitreisendes Otterauge mehr um ‚unsere‘ Pandemie zu kümmern vermag…
Er hat das serum in einer zeit gekriegt und ist damit unabhängig von zeitlichen veränderungen
Autor:innen gesucht!
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