Dem Hamady-Clan ist nichts wichtiger als die Familie. Das macht Folge 3 von 4BLOCKS besonders deutlich. Da ist auf der einen Seite das Misstrauen von Abbas und Co. gegenüber dem Nicht-Familienmitglied Vince, auf der anderen Seite Tonis Versuch, für seine eigene kleine Familie ein neues Leben aufzubauen, ein sauberes Leben. Am Ende kommt es zur Entscheidung, ob Vince Teil der Hamady-Familie werden kann…
Doch zunächst einmal sehen wir Toni, der immer stärker in die Rolle des Anführers gedrängt wird. Eine Rolle, die er eigentlich nicht mehr einnehmen wollte. Das führt zu Konflikten, das führt zu Ärger, das führt zu Streit zu Hause. Das Hadern von Toni wird dabei von Marvin Kren toll eingefangen. Der sanfte Familienvater Toni, dann fast unterwürfig beim Besuch in der Ausländerbehörde, um nach 26 Jahren endlich die dauerhafte Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, durch die er sich dann eine neue Existenz aufbauen kann. Und dann ist da der harte Toni, der knallharte Anführer, der es auch schon einmal gröber zugehen lässt, damit’s passt. So mischt er den Chef des Cthulhu-Clans einmal ordentlich auf und kann nur mühsam von Vince zurückgehalten werden. Toll zeigt Regisseur Marvin Kren dann den unstetigen Toni im Badezimmer, das Blut abwischend, und wie sich dann seine Blicke mit denen seiner Frau treffen.
Ein weiteres starkes Moment hat die Folge beim nächtlichen Deal in den Niederlanden, den Vince eingefädelt hat, um Teil der engen Familie zu werden. Wie Toni das managed, ist auch wieder klasse inszeniert – und ziemlich gut gespielt von Kida Khodr Ramadan. Mit wenigen Gesten wickelt er das große Geschäft ab, derweil auch drumherum alles organisiert ist. Was nicht passt, erledigt seine rechte Hand Vince.
Zum Schluss ist Toni überzeugt von Vince‘ Loyalität, und er nimmt ihn mit zu Ibrahim – das ist in Wirklichkeit Onkel Hakeen, der Kopf der Hamady-Familie in Köln. Dort soll endgültig geklärt werden, ob Vince zur Familie gehört.
Wieder eine überzeugende Folge 4BLOCKS, bei er es immer spannend ist, in den Mikrokosmos der Hamadys einzutauchen. Bisher ist alles clever und passend inszeniert, kaum vorhersehbar, mit praktisch keinen Logikschwächen. So macht Serienschauen Spaß.
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