Nach dem feurigen Auftakt von „4BLOCKS“ Staffel 2 nehmen sich die Autoren in Folge 2 ein wenig Zeit, die Dinge zu ordnen. Auch „Schafe und Löwen“ lebt wieder vor allem von der Leistung der Hauptdarsteller Kida Khodr Ramadan, Veysel oder auch von Almila Bagriacik. Auch die Inszenierung von Oliver Hirschbiegel ist wieder stimmig. Die Rahmenbedingungen stimmen also – Zeit, einmal in die Details zu schauen.
Wie am Ende von Staffel 1 schon zu vermuten war, wird es in dieser Staffel auf die Ausgestaltung der Rivalität zwischen Toni und Mohammad al-Saafi hinauslaufen. Die beiden Rivalen schaukeln sich schon gegenseitig hoch. Dem Treffen an neutralem Ort folgen tödliche Bedrohungen von Toni und Mohammad, die bei beiden nachhaltig Eindruck hinterlassen.
Drumherum werden ein paar Nebenschauplätze aufgebaut – eine kleine Liebesgeschichte zwischen einem aus Tonis Team und einer Sängerin (Eunique), ein schwelender Konflikt zwischen Tonis Frau und Abbas‘ Freundin, oder Tonis Kartenrunden hinter verschlossenen Türen, die vermutlich im Laufe der Staffel noch eine wichtige Rolle spielen werden – dafür ist es zu offensichtlich angelegt.
Ganz schön angelegt ist die Episode um Abbas- Gefängnisaufenthalt. In der Folge nehmen sich die Autoren Zeit, Abbas zu zeigen, wie er sich im Knast etabliert und unter der Trennung von seiner Freundin leidet. Ja, Abbas wird sogar fast sympathisch, wenn auch nur für einen ganz kurzen Moment. Auch diese Folge lebt aber wieder von überraschenden Momenten (was so alles in einer Windel stecken kann) und der im Vergleich zu Staffel 1 deutlich extremeren Härte. Dabei bleibt die Serie glaubhaft, wenn auch an einigen Stellen etwas zu konstruiert und zu vorhersehbar.
Warum die Folge „Schafe und Löwen“ heißt? Das erfahren wir erst ganz am Ende, wenn Zeki von al-Saafis Leuten eingefangen wird und in dessen Bentley geschafft wird. Dort bekommt er die Geschichte von Schafen und Löwen erzählt – und spätestens jetzt ist klar, was wir schon seit Zekis einsamer Gefängnisentlassung geahnt haben – er wird wohl überlaufen und die Hamadys verraten.
Bis jetzt ist die zweite Staffel nicht so gut wie die erste. Diese Folge hat sich doch sehr gezogen, vielleicht hätten die Produzenten bei 6 Folgen bleiben soll – Wie im letzten Jahr.
Und die Story hat auch einen ziemlich bekannten Beigeschmack. Letztes Jahr hieß der Gangsterfight Toni vs Ruffi, diesmal ist es Toni vs Mohammad. Letztes mal war Vince der Maulwurf bei Toni (was in Episode 2 aufgedeckt wurde), dieses Jahr ist es Zeki (auch von Episode 2 an – So undankbar wie die Hammadys bis jetzt mit ihm umgesprungen sind, st es immerhin so gut wie sicher, dass er Mohammads Angebot annimmt). Und wie letzte Staffel kann man eigentlich ziemlich sicher gehen, dass Toni als der Leadschauspieler von viel Plot-Armor geschützt sein wird.
Zekis Story find ich bis jetzt noch am interessantesten, auch wenn diese – wie auch vom Reviewer erwähnt – bis jetzt doch sehr vorhersehbar war.
Mal sehen wie‘s weitergeht, die Geschichte wird sicher noch an Fahrt aufnehmen. Hätte für diese Episode aber doch eher 3 Sterne gegeben, weil die Story bis jetzt sehr an jene vom letztes Jahr erinnert und so weit auch nichts wirklich Überraschendes passiert ist.
Ich finde, bei der Bewertung muss man auch immer im Kopf behalten, dass so eine erste Staffel auch immer einen gewissen Neuigkeitseffekt mit sich bringt. Haben wir hier jetzt naturgemäß nicht mehr. Aber es wird immer noch ziemlich hochwertig guter Serienstoff erzählt. Bei 3 Kronen wären wir ja schon fast bei TWD angelangt. ;-)
Ok, könnte mich auf 3,5 Kronen hochhandeln lassen ;).
Hast mit dem Neuigkeitswert natürlich recht aber bis jetzt enttäuscht mich doch ein wenig, dass die Hauptplots sehr ähnlich zu denen aus Staffel 1 sind, natürlich mit anderen handelnden Personen.
Kann sich natürlich noch (hoffentlich) in eine komplett andere Richtung als in Staffel 1 entwickeln und wird wie gesagt wahrscheinlich noch Fahrt aufnehmen, aber bis jetzt würd ich die 2. Staffel doch eher als mittelmäßig bezeichnen.
Auch die Story von Latif‘s Frau scheint sich ja auf gewisse Weise zu wiederholen, habe immerhin den Eindruck, dass sie wieder/noch immer aus ihrer Ehe raus will.
Die Qualität der Filmaufnahmen und die Musikunterlegung sind natürlich immer noch erste Sahne aber storymäßig kommt es mir – bis jetzt zumindest – einfach so vor, als wäre den Writern nicht viel neues eingefallen.
Achja, TWD … Auch wenn die neunte Staffel von TWD erstmals seit Jahren wieder was kann, v. a. jetzt wo Gimple nicht mehr Showrunner ist (dass dieser Mensch sogar befördert wurde ist mir aber sowieso ein Rätsel, Fear the Walking Dead hat nach einer ordentlichen dritten Staffel wieder massiv an Qualität eingebüßt, nachdem man Scott Gimple warum auch immer erlaubt hatte auch dort mitzumischen).
Aber hast schon recht, 4 Blocks ist auf jeden Fall besser als alles was in den letzten Jahren von TWD kam. Ein paar neue Plotideen würden der deutschen Serie aber auch nicht unbedingt schaden. Es muss ja nicht immer gleich ein großer Bandenkrieg mit wechselnder Besetzung sein und die Maulwurfidee ist wie gesagt auch weder originell noch neu.
Achja, und der Konflikt zwischen Toni und Abbas geht auch wie gehabt weiter, mit dem einzigen Unterschied, dass Abbas derzeit einsitzt und Eva als Laufmädchen seine Verbindung zu draußen ist.
Fand es sowieso sehr komisch, dass Toni letzte Folge im Gericht zu Abbas gesagt hat, dieser solle Geduld haben und er würde ihn rausholen. Auch wenn das wohl sowieso nicht aufrichtig gemeint war, immerhin hat sein „kleiner“ Bruder deren beider Onkel Hakim per Genickbruch getötet.
Im Staffel 1 Finale hat er zu Abbas noch gesagt, dass er davon weiß und dieser so weit wie möglich weglaufen solle. Plötzlich ist das alles vergessen.
Bin zwar zum Glück kein Mitglied eines libanesischen Gangsterclans, aber gehe doch davon aus, dass ein Mord am eigenen obersten Familienmitglied (noch dazu aus so niederen Bewggründen) nicht plötzlich einfach vergessen werden würde, nur weil Abbas jetzt wegen einem anderen – ebenso nicht von oben genehmigten – Mord einsitzt.
Dass die beiden Brüder sind, zählt ja spätestens seit Hakims Mord nicht mehr viel, was man auch daran sieht, dass Toni seinen Bruder seit 8 Monaten nicht im Knast besucht hatte – Und diese Folge auch nur, weil er Informationen von ihm benötigte. Auch vorher schon hatte er Vince bei jeder Gelegenheit vorgezogen.
Statt dass Toni Abbas‘ Tat also im kleinen Kreis aufdeckt und damit einen unliebsamen Gegenspieler loswird, wird die Sache bis jetzt eigenartigerweise einfach ohne Worte unter den Teppich gekehrt – Wohl hauptsächlich damit der Konflikt zwischen den beiden wie gehabt weitergehen kann.
Ich sehe das Verhältnis der Brüder etwas anders. Abbas sollte ja nur laufen, um vor der Polizei zu flüchten und nicht, um Tonis Rache zu entgehen, wenn ich das richtig verstanden habe. Das aktuelle Verhältnis ist m.E. korrekt angelegt: Abbas und Toni bleiben Brüder, aber mit einem gestörten Verhältnis. Toni sieht es also nicht als notwendig an, Abbas zu besuchen, versucht aber eben von außen, ihm aus dem Gefängnis zu helfen. Kür und Pflicht, sozusagen. Ich will jetzt nicht zu arg spoilern, aber das Bruderverhältnis wird noch intensiver thematisiert, von daher kann man darauf als Zuschauer durchaus ein beobachtendes Auge behalten. ;-)
Ok, auch wenn ich das Ignorieren von Hakims Mord noch immer als ziemlich unrealistisch empfinde, hört sich das ja schon gar nicht mal so schlecht an :)
Du Glücklicher durftest die ersten 5 Folgen schon sehen wenn ich mich richtig erinnere?
P. S.: Und Brüder oder nicht, Abbas hat in der ersten Staffel so viel Mist gebaut und oft gegen Toni gearbeitet, dass der am Schluss – kurz bevor er von Vince wahrer Identität erfahren hatte – schon so weit war ihn selbst zu verstoßen. Mindestens.
Toni‘s Leben wurde auch wegen dem Einsatz von Vince, am Ende also von einem Bullen, gerettet und nicht wegen Abbas. Denke das wird ihm Kalila auch erzählt haben. Es macht auch schon lange den Eindruck, dass beide Brüder (gar nicht mal so) insgeheim froh wären, wenn der jeweils andere nicht mehr da wäre.
Hakim war da noch das Tüpfelchen auf dem i. Dass da noch immer, zumindest auf dem Papier, Loyalität bestehen soll, kommt mir doch ziemlich unglaubwürdig vor.
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