Folge 4 der aktuellen „4BLOCKS“ hat uns ja mit einem ziemlichen Cliffhanger zurückgelassen. Der wird in Folge 5 relativ unspektakulär aufgelöst – ist aber durch diese Auflösung Antrieb für viele neue Entwicklungen.
Zum Beispiel, dass Tonis Frau Kalila endgültig die Nase voll hat. Immerhin ging es jetzt um das Leben ihrer Tochter, und in dem Moment springen sowohl die Hamadys als auch die al-Saafis über ihren eigenen Schatten und arbeiten zusammen. Natürlich jeder irgendwie zu seinem Vorteil. Aber: Durch die Entführung von Tonis Tochter entstehen alte Seilschaften und Verhaltensmuster, wie man sie klischeehaft in Familien-Clans verortet. Wenn sich zwei Familien nicht vertragen können, muss man sie zusammenbringen. Der Moment der Zusammenkunft von Toni und Mohammad ist ganz schön angelegt, auch der Weg zur Lösung ist zunächst recht unerwartet.
Hier gefallen mir sowohl al-Saafi-Darsteller Ahmed Hefiane als auch Kida Khodr Ramadan sehr gut. Überhaupt hat Ramadan wieder einige sehr große Momente dabei – wenn er panisch ist und am Tor der al-Saafis steht zum Beispiel. Er hat eigentlich keine Trümpfe in der Hand, fordert aber von al-Saafi die Herausgabe seiner Tochter. Obwohl er noch nicht einmal weiß, ob dieser damit etwas zu tun hat. Diese Stimmungsschwankungen zwischen Verzweiflung, Trotz und Hass bringt Ramadan richtig gut rüber. Hefiane wiederum hat seine großen Momente, wenn er Tonis Tochter zurückholt – sowohl bei den Tschetschenen als auch auf dem Grundstück der Hamadys.
Leider ist es an einigen Stellen allerdings nicht so richtig gut inszeniert. Tonis Moment in seinem Trainingsraum zum Beispiel gefiel mir gar nicht, auch seine Zusammenkunft mit Matthias Keil ist recht blass inszeniert. Auch Abbas‘ Schäferstündchen lebt eigentlich nur von Veysels Spiel, nicht von der Inszenierung. Dass ich den persönlichen Rachefeldzug des Ermittlers Kutscha drüber finde, hatte ich ja schon erwähnt.
Meiner Meinung nach einer immer noch okaye, aber sicher die schwächste Folge der Staffel. Highlight-Moment bleibt für mich Kemals Bewachung der al-Saafis – eine herrliche groteske (und vermutlich nicht ganz realistische) Szene.
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