Oh, noch zwei Folgen, und noch so viel zu erzählen – man kennt die Torschlusspanik aus vielen Serien, man denke nur an das Finale von „Game of Thrones“, wo auf einmal das Erzähltempo kräftig anzog, weil noch so viel erzählt werden musste. „4BLOCKS“ ist da eine angenehme Ausnahme: Dass wir kurz vor dem Serienfinale stehen, ist auch in „Der Pakt mit dem Teufel nicht zu spüren“. Im Gegenteil: Mit Matthias Keil taucht zudem ein alter Bekannter auf, der die Situation nochmals zuspitzt.
Eine Sache wird indes in dieser Folge schon geklärt – wer der Verräter in den Reihen der Hamadys ist. Und es ist: Klar, Ewa, die frisch gebackene Frau von Abbas. Sie wollte Geld beiseite schaffen für den Fall, dass Abbas mal wieder in Schwierigkeiten kommt und flüchten muss. Das ist meiner meinung nach dann doch etwas dünn dafür, dass diese Sache im Prinzip die ganze bisherige Staffel trägt. Da hätte man mehr erwarten können. Auf der anderen Seite ist es natürlich dann natürlich ausgerechnet der innere Kreis der Familie, der zum Verrat führt.
Apropos Familie: Maruf bekennt sich dann doch zu den Hamadys, als er erfährt, welches Spiel Zeki eigentlich treibt. Er hat leider nur einen kurzen Auftritt, der aber zeigt, wie verbittert er immer noch ist. Dass sein Geschäftspartner ein Plappermaul ist und damit Matthias Keil ins Spiel zurückbringt, ist dann auch wieder etwas zu stark konstruiert. Ich glaube nicht, dass dieser einfach so die ganzen Namen einem neuen Kunden gegenüber ausplaudern würde. Und dann ist generell diese Sache mit Keil: Er gerät ausgerechnet an die Agentur, in der sich auch Maruf herumtreibt… naja. Aber wie gesagt: Immerhin bringt es ihn zurück ins Spiel, und seine Angst vor den Hamadys wird dann wirklich gut rübergebracht. Das wird dann vermutlich kein gutes Ende für Zeki nächste Woche bringen.
Generell glaube ich nicht an ein Happy End der Serie – würde ihr auch nicht stehen. Toni wird seinen Geschäftspartner Karami natürlich nicht los. Ein einfaches Ende der Geschäftsbeziehung gibt es bei Karami nicht – das hätte Toni klar sein müssen. Er merkt auch – sein Plan von einem friedlichen Aussteigerleben mit seiner Tochter wird es nicht geben.
Am Ende hoffe ich ja, dass die Serie dann noch einen coolen, unerwarteten Dreh bekommt, den wir alle bislang nicht vorhersehen. Aber auch so ist’s weiterhin eine Top-Erzählung auf hohem Niveau.
Auch wenn die letzte Folge noch aussteht, finde ich diese Staffel wieder besser als die zweite.
Es war zwar nicht so sehr überraschend, was mit Ewa in dieser Folge passiert ist, aber die konsequente Art hat mich dann doch nochmal von der Couch geholt.
Nach allem, was so passiert ist, kann es eigentlich nur ein Ende geben, nämlich das komplette Ende der hamadys.
Aber unabhängig davon, wie sie die Sache abschließen werden, so ist Staffel 1 auch in der Nachbetrachtung echt ein sehr starkes stück deutsche Serie.
Staffel 2 war mir dann zu dramatisch, zu viel „‚mehr von allem, was im Jahr davor gut war“ …
In der dritten wirkt zwar vieles zu konstruiert, aber das ist nun der Punkt, an dem man mit den Charakteren einiges erlebt hat und das hauptaugenmerk darauf liegt, welches finale schicksal sie ereilen wird.
So wichtig es ist, tonis geschichte zu folgen, so hätte ich doch lieber etwas mehr von Zeki gesehen. Sein Groll gegenüber den Hamadys ist eigentlich ein perfektes Vehikel, gerade weil sie unter Abbas‘ Führung zu überheblich agieren und es schon einen ganz anderen Drive hätte, wenn er der „Gegenspieler“ der ganzen Staffel wäre, anstelle von Karami
Dieses Dreieck Hamadys, Zeki und LKA würde reichen. Karami ist mir zu dünn, auch wenn sein krasser Killer schon eine furchteinflößende Präsenz ist.
Aber so eine Figur hätte man auch in Zekis Geschichte bei irgendeinem seiner Deals unterbringen können.