„Wednesday“-Star Emma Myers untersucht in diesem Jugendkrimi den Mord an ihrer Mitschülerin und stößt dabei auf einige Geheimnisse.
Eigentlich ist der Mord an der Schülerin Andie Bell (gespielt von India Lillie Davies) längst aufgeklärt, doch fünf Jahre später rollt die 17-jährige Pip (Emma Myers) den Fall für ein Schulprojekt wieder auf und macht dabei einige unerwünschte Entdeckungen. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Buch von Holly Jackson, die inzwischen vier Romane mit der jungen Ermittlerin vorgelegt hat. Für die britische TV-Adaption konnte die aus „Wednesday“ bekannte Schauspielerin Emma Myers gewonnen werden, die auch einen Großteil der sechsteiligen Serie durch ihr Charisma trägt. Dank ihrer Glaubwürdigkeit und ihres unschuldigen Blicks nimmt man ihr so manchen fragwürdigen Trick ab, mit dem sie den Fall löst. So vertraut sich ihr der Bruder des vermeintlichen Mörders namens Ravi (Zain Iqbal) sofort an und auch sonst zeigen sich die Bewohner:innen des kleinen Dorfes sehr gesprächig und offen und so offenbart sich der Hobbydetektivin so manches Geheimnis, das die Polizei bisher nicht aufdecken konnte. Die dunklen Kreise, in die Andie vor ihrem Tod abgetaucht zu sein scheint, lassen bald eine Vielzahl alternativer Mörder vermuten. Die sich daraus ergebenden Zufälle wirken oft etwas an den Haaren herbeigezogen, aber die charmante Kleinstadtatmosphäre und der Cast lassen einen dennoch in die Welt von Pip und ihren Freund:innen eintauchen und mitfiebern. Im Gegensatz zu ähnlich gelagerten US-Serien wie „Nancy Drew“ oder „Riverdale“ bleibt jedoch ein Rest an Authentizität erhalten. Dazu passt auch der gut gewählte Indie-Pop-Soundtrack mit Songs von Billie Eilish und The Last Dinner Party bei.
Im Mittelpunkt der unterhaltsamen Serie steht immer Pip, so dass kaum Zeit für andere Charaktere bleibt. Stattdessen kann das Publikum direkt mit ihr und der typischen Zimmerwand mit den Bildern der Verdächtigen auf Spurensuche gehen. Das macht auch größtenteils Spaß, folgt aber den üblichen Mustern von Verhören, falschen Fährten und immer wenn man glaubt, auf der richtigen Spur zu sein, nimmt die Handlung wieder eine unerwartete Wendung. Zwischen anonymen Textnachrichten und Drogenpartys tauchen verschiedene Verdächtige auf, darunter auch der Schönling Max, der gelungen von Henry Ashton gespielt wird. Letztlich ist es aber gar nicht so wichtig, wer nun wirklich für Andies Tod verantwortlich ist, sondern die persönliche Entwicklung, die Pip im Laufe ihrer Ermittlungen durchmacht. Zunächst glaubt sie, selbst eine Mitschuld am Verschwinden von Andie zu tragen, kann sich aber durch ihre Nachforschungen entlasten. Eine ähnliche Erleichterung verschafft sie ihrem Partner Ravi, den sie liebevoll Watson nennt. Die Annäherung der beiden ist schon früh zu erahnen und lässt am Ende, wenn der Fall abgeschlossen scheint, doch auf ein Wiedersehen hoffen. An Vorlagen für eine Fortsetzung mangelt es jedenfalls nicht.
Fazit
Unterhaltsamer Krimi mit stark aufspielenden jungen Darsteller:innen. Unglaubwürdige Wendungen trüben aber den Spaß.
„A Good Girl’s Guide To Murder“ ist in der ZDF Mediathek abrufbar.
Bilder: BBC
Nicht nur die Wendungen sind unglaubwürdig.
Es ist nicht mal nachvollziehbar, warum die zentrale Figur der Serie erst nach 5 Jahren plötzlich aktiv wird.
Die Geschichte ist viel zu konstruiert, um langfristig unterhaltsam zu sein.