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Nachwuchsagent

Review: Alex Rider – Staffel 1

15. August 2020, 14:06 Uhr
Alex-Rider-Titelbild

Sein Name ist Rider, Alex Rider. Ein junger Spion, der in der gleichnamigen Serienadaption „Alex Rider“ die Nachfolge eines James Bond antritt. Dabei fristet der junge Schüler zunächst ein gewöhnliches Teenagerdasein. Das ändert sich schlagartig, an jenem Tag, an dem sein erziehungsberechtigter Onkel durch ein Verkehrsunfall ums Leben kommt. Der clevere Alex wittert allerdings, dass mit den Aussagen der Ermittler etwas nicht stimmt. Schon bald erfährt er, dass sein Onkel ein Spion des britischen Geheimdienstes war. Dieser rekrutiert kurzerhand auch Alex, um eine dubiose Eliteschule für ungezogene, reiche Kids in Frankreich zu infiltrieren.

„Ich will den Mörder meines Onkels finden. Ich bin Alex Rider.“

Der junge Spion stammt aus der Feder des Autors Anthony Horowitz, der in seiner Romanreihe „Ein Fall für Alex Rider“ den Nachwuchsagenten bereits elf mal auf geheimnisvolle Missionen geschickt hat. Für die Serienadaption hat man sich dem zweiten Buch „Das Gemini-Projekt“, sowie Auszügen aus dem ersten Buch namens „Stormbreaker“ bedient. Damit haben die Macher sowohl die Herkunftsgeschichte, als auch das erste Abenteuer adaptiert. Ich kenne die Vorlage nicht, aber der Trailer schien einen ähnlichen Ansatz wie die Comicadaption „Kingsman: The Secret Service“ mit Colin Firth und Taron Egerton zu verfolgen. Im Gegensatz zum erfolgreichen Kinofilm von 2014, in dem ein Straßenjunge zum Spion ausgebildet wird, richtet sich die Serie aber nicht an ein erwachsenes Publikum, sondern durchaus an Jugendliche. Dadurch fällt auch die Geschichte größtenteils sehr absehbar aus. Wer bislang noch keine Agentenfilme oder -Serien geschaut hat, dürfte von den tollen Spielereien und den Undercoverermittlungen sicherlich überrascht sein. Für alle anderen hangelt sich der Jungspund an den genretypischen Elementen entlang. Von Folterszenen, die nicht ganz so harsch ausfallen wie in „Casino Royale“, über wilde Verfolgungsjagden auf den schneebedeckten Alpen wie in „Der Spion, der mich liebte“, bis hin zu Faustkämpfen in engen Kellerräumen, macht die Serie keinen Hehl daraus, wer die Vorbilder sind. Dabei überrascht es, dass der unscheinbare Alex bereits in jungen Jahren sowohl kampferprobt, als auch unheimlich clever ist. Aber scheinbar wurde Alex ohne seine Kenntnis von seinem Onkel ausgebildet und erlangte Fähigkeiten, die man von jemandem, der vorgibt ein Banker zu sein, nicht erwartet hätte. Irgendwie will man das Hauptdarsteller Otto Farrant nicht ganz abnehmen.

„Ich kann Krav Maga“. „Tja, ich kann Leuten in den Kopf schießen.“

Wer über die Unglaubwürdigkeiten hinwegsehen kann, der bekommt eine temporeiche Inszenierung geboten, die einem die acht knapp einstündigen Episoden wie im Fluge vergehen lassen. Jede Folge endet dann auch meist mit einem Cliffhanger, der den Zusschauer am Ball bleiben lässt. Auch einige Nebenfiguren können überzeugen. Allen voran Tom, Alex bester Freund, der sympathisch von Brenock O’Conner dargestellt wird. Der Nerd sorgt neben Anekdoten zur Popkultur, mit witzigen Einfällen auch immer für jede Menge Humor.

Alex-Rider-Alex-and-Tom

Gerade die Szenen, die den Alltag der britischen Schüler porträtieren wirken am realistischsten und sorgen immerhin dafür, dass einem die Figuren sympathisch werden. Auch die Haushälterin Jack, die ihr komplettes Privatleben zum erliegen bringt, um für Alex da zu sein, lässt einen nicht kalt. Anders die schurkische Schule namens Point Blanc, die vordergründig ungezogene Schnösel umerzieht, aber in Wahrheit nichts weniger als die Auslöschung der nahezu gesamten Menschheit anstrebt, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Ambitionierte Pläne, die die Fieslinge hier ausgeheckt haben. Die Bösen sind eben durchweg niederträchtig und lassen damit kaum Spielraum für mehr Facetten. Dass ein unscheinbares Blondchen den raffinierten Plänen in die quere kommt, hat aber scheinbar keiner ahnen können. Selbst als Alex zum Ende hin das große Geheimnis hinter den Schülern von Point Blanc aufdeckt, will sich mir nicht das Gefühl einstellen, dass sich hier der nächste Jack Ryan, Jason Bourne oder gar James Bond verbirgt.

Fazit

Unglaubwürdige und klischeebeladene Spionageserie, die kaum neue Pfade betritt, aber dennoch mit jeder Menge Tempo und sympathischen Charakteren unterhält.

„Alex Rider“ ist auf Amazon Prime Video verfügbar.

Bilder: Amazon Prime Video

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Samstag, 15. August 2020, 14:06 Uhr
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