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Gelungener Serienauftakt

Review: American Gods S01E01 – The Bone Orchard

5. Mai 2017, 21:21 Uhr

Endlich. American Gods. Als Serie. Sie startet. Und wie. Wir werden von einem Erzähler (es ist leider nicht Serienerfinder Neil Gaiman) mehrere hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt und sehen, wie eine Gruppe Wikinger Amerika erreicht. Allzu weit kommen sie auf dem neuen Eiland nicht voran: Offensichtlich wohnt hier schon jemand…

… und damit ist der Einstieg geschafft in eine Geschichte, die ich nicht wirklich als umsetzungfähigen Serienstoff eingeordnet hätte. Ich liebe die Romanvorlage, klar, aber als Serie? Ich gehe unvoreingenommen heran, wie ich es im Serientipp schon ausführlicher beschrieben habe. Und die ersten Minuten starten gleich auf hohem Level – die sind übrigens nichts für Menschen, die kein Blut sehen können oder die bei brutaleren Szenen eher wegschauen – damit würden sie hier nämlich locker die erste Viertelstunde verpassen. Tatsächlich nehmen sich Showrunner Bryan Fuller und Michael Green für die Ankunft der Vikinger ausreichend Zeit. Sie haben es nicht eilig, es wirkt aber auch nicht in die Länge gezogen. Es ist vielmehr ein passendes Intro für die folgende Geschichte, bei der wie im Roman Shadow im Mittelpunkt steht.

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Damit steigen wir ein in einen größeren Kampf zwischen alten und neuen Göttern, der sich hier bei weitem noch nicht erahnen lässt. Wir bekommen nach und nach in der erste Folge erste mutmaßliche Hauptcharaktere zu Gesicht, doch damit kratzen wir nur an der oberen Kante der langen Liste von bedeutenden Figuren, die wir noch erleben werden. Bryan Fuller und Michael Green haben sich behutsam Neil Gaimans Vorlage vorgenommen und sie in ein erstes Häppchen gepresst. Mit gefällt die besonnene Inszenierung, die Vorstellung des offensichtlich tragischen Helden Shadow, der früher aus dem Gefängnis entlassen wird, weil seine Freundin bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Übrigens nicht nur sie, sondern auch Shadows bester Freund, der, wie Shadow später herausfindet, ein Verhältnis mit Shadows Frau hatte. Shadow ist am Boden, und er interessiert sich jetzt noch weniger für seine Umwelt. Dass er von einem Mr. Wednesday ein Jobangebot bekommt, interessiert ihn zunächst ebenso wenig, doch nachdem dieser mehrmals auftaucht, stimmt er schließlich zu und nimmt den Job an. Ian McShane spielt Mr. Wendesday von Beginn an toll – diese lässige, mitunter aber auch bestimmte Art nimmt man ihm gleich ab. Bei Ricky Whittle als Shadow war ich zu Beginn ob der Besetzung noch nicht ganz überzeugt.

Apropos überzeugt: Nachdem Shadow eingewilligt hat, für Wednesday zu arbeiten, wird’s im letzten Viertel der Folge nochmal durchaus konfus. Shadow muss die Beerdigung miterleben und lässt eine Goldmünze auf dem Grab zurück, die er zuvor bei einem Kampf gewonnen hatte. Dass diese im Grab verschwindet, deutet auf eine spannende Entwicklung hin, die wir in Folge 2 erleben werden. Zunächst muss sich Shadow aber noch mit Technical Boy auseinandersetzen, der Shadows Leben fast schon ein Ende setzt. Aber es kommt anders…

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… damit sind wir mitten in der großen Geschichte. Für Außenstehende ohne die Romankenntnisse dürften noch ziemlich viele Fragezeichen um den Kopf schwirren. Verstärkt wird das durch die vielen kleinen Schauplätze neben der Haupthandlung, die Fuller und Green schon jetzt aufmachen. Und: David Slade vermag das alles klasse zu inszenieren. Er nimmt sich Zeit für einzelne Detaileinstellungen, nimmt aber auch gehörig Fahrt auf, wenn es zum Beispiel um Shadows Kampf geht oder die Konfrontation mit Technical Boy. Ich mag den dunklen, dreckigen Style der Serie – das sorgt für die absolut passende Stimmung. Und das dürfte auch für die kommenden Folgen gelten.

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Freitag, 5. Mai 2017, 21:21 Uhr
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