Allgemeine Gedanken zum Casting
Wie schon vermehrt erwähnt (und es tut mir Leid, dass ich dieses Thema ein letztes Mal anspreche), empfinde ich den Hauptcast mehr als verwirrend. DIE Frage ist, warum Adina Porter nur als Guest Starring geführt wurde, dabei ist ihre Rolle Lee meines Erachtens die Haupt- bzw. Schlüsselrolle dieser Staffel. Sie hat Shelby und Matt wirklich an die Wand gespielt. War ihr Durchbruch so überraschend? Murphy muss doch wohl einen Plan gehabt haben, dass sie die letzte Überlebende ist und somit sehr viel Screentime bekommen wird.
Der „Ritterschlag“ zum Main Cast zu gehören hängt wohl eindeutig von der Bezahlung ab, nicht von der Wichtigkeit der Rolle. Denn so haben Evan Peters und Denis O’Hare diesen Titel leider nicht verdient, Porter hingegen schon.
Stichwort Evan Peters. Er zählt zu den absoluten Fanlieblingen. Hatte er diese Staffel einfach keinen Bock, um das Kind mal beim Namen zu nennen, oder hatte Ryan Murphy hier einen großen Masterplan, den wir Zuschauer einfach nicht verstehen?
Staffelbewertung
Let’s do the math: Im Durchschnitt hat diese Staffel 3,3 Kronen von mir bekommen. Ganz ehrlich, das ist eigentlich zu gut. Die meiner Meinung zu gute Bewertung kann natürlich höchst professionell erklärt werden: Erst nach Beendigung der Staffel kann man sich ein komplettes Bild machen. Die ersten paar Folgen waren gut, aber das gewisse Etwas hat gefehlt (Episode 1 bis 4). Anschließend wurde es immer besser, inklusive des „Twists“ (Episode 5 bis 7). Doch dann ist die Qualität rapide abgefallen (Episode 8 bis 10), was den Blick auf die komplette Staffel trübt.
Murphy hat sich zu viel vorgenommen. Auf Papier sah sein Vorhaben bestimmt bahnbrechend aus, aber 4 Shows in einer Show sind eindeutig zu viel. Die bereits besprochene verworrene Einsetzung seiner Schauspieler gehört ebenso dazu. Wieso wurde mit Denis O’Hares Charakter William Van Henderson so stiefmütterlich umgegangen? Die einzig logische Erklärung ist hier für mich, dass mit Van Henderson gezeigt werden sollte, dass es bei Realityshows immer einen Teilnehmer geben wird, der auf den ganzen Rummel keine Lust hat und absagt.
Und dass Murphy unbedingt Lady Gaga im Cast haben wollte, rächt sich vielleicht auch etwas. Gerade bei ihrer Figur wäre die andere Betrachtungsweise interessant gewesen (was die Schauspielerin über ihre Rolle sagt und ob sie genauso abgehoben ist wie Audrey, Monet und Dominic).
Manche Sachen wurden angerissen, die vielversprechend waren, aber wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wurden, z.B. die Tatsache, dass Lee bereits eine Tochter hatte, welche verschwunden ist. Hallooo, bei AHS dreht es sich um eine Horror/Mysteryserie, es hätte so gut gepasst!
Und noch ein Punkt: Wieso nimmt man für den dramatic reenactment part eine super Schauspielerin wie Kathy Bates und im „wahren“ Teil sieht man The Butcher nicht mal richtig und muss bei IMDb nachschauen, wie denn die Schauspielerin hieß?
Was gegen Ende auch mehr als irritierend und nervig war: Es wiederholt sich alles. Aber nicht einmal, sondern mehrfach. Immer wieder beschließt eine Gruppe zum Roanoke-Haus zu gehen, um der Sache eeeendlich auf die Schliche zu kommen. Überraschung, es sterben alle. 1. Roanoke Season One (ok, da konnten sich die meisten noch retten) 2. Roanoke Season Two 3. Die Leute um Army Of Roanoke 4. Die Leute um die Spirit Chasers. Hätte man sich da nicht etwas anderes überlegen können?
Diese Staffel von AHS ist mit einem ganz neuen Ansatz angekommen und auch die Geheimhaltung über das Staffelthema war mal eine nette Ablenkung bis zum Beginn der Staffel. Doch leider hat die Show in der Show in der Show in (tbc) nicht wirklich geklappt. Auch wurden in manchen Episoden zu viele gewollte Schockermomente eingesetzt, die aufgrund ihrer Brutalität und Häufigkeit nicht ihre gewollte Wirkung erzielen konnten.
(Eine Wertung von 3 Kronen kommt hier zu Stande, da ich leider keine 2,75 Kronen verteilen kann ;) )
Tja, leider wie erwartet – ein Ende, das eigentlich gut zeigt, was das Problem der ganzen Staffel war: Zu viel gewollt, nichts gekonnt. Das war tatsächlich noch einmal eine ganze Ecke schlechter als die bislang bei mir am schlechtesten abgeschnittene Season „Freak Show“. Inkonstant, inkonsequent, ohne jegliche Stimmung, schlechtes Pacing und einfach drüber.
Der kleine Nebenanker zu Staffel 2 war an sich super, aber darauf basierend so einen inhaltlichen Mist zu machen? Ne, dann lieber sein lassen. Und Lady Gaga war ja quasi so gut wie nicht dabei (was ich jetzt nicht schlimm finde, aber ja – reine PR-Mache, in der Hälfte der Szenen hätte sie auch irgendein Double mimen können).
Insgesamt sehr enttäuschend und aktuell habe ich ein bisschen Angst darum, dass die Serie sich damit viel verbaut hat bzw. es vorbei ist. Wünsche mir ein solides Setting das einfach eine Geschichte erzählt – back to the roots, please!
Nun muss ich dir doch mal eindeutig zustimmen :) Die Erkenntnis hat bei mir etwas länger gedauert, aber wenigstens ist sie nun da ;)
Es war mMn nicht alles schlecht, aber das „Viel gewollt, nichts gekonnt“ hat einfach Überhand gewonnen, sehr schade.
Zu Lady Gaga: Ich habe ja wie schon erwähnt Hotel (noch) nicht fertig geschaut, aber da fand ich sie bisher ganz gut (klar, die Rolle war direkt für sie geschrieben; aber den Globe hat sie mMn trotzdem nicht verdient – ich schweife ab). Bei den paar Szenen in dieser Staffel war sie eigentlich auch gut. Aber es war einfach zu viel PR und nicht viel dahinter.
Falls die Crossover Season wirklich passieren wird (so richtig kann ich das echt noch nicht glauben), wäre das meeeega nice. Da steckt super viel Potenzial drin.
Endlich. ;)
Ja, das wäre sicherlich interessant, klingt aber vor dem Lichte dieser Staffel auch irgendwie nach „Aufbrühen“ und dem letzten Versuch, funktionierende Elemente noch einmal zu bemühen. Naja, abwarten.
AHS würde ein typisches Horrorsetting mal wieder gut tun. Bspw. Asylum, Murder House und Hotel hatten so ein super Setting.
Und dieser Mockumentarystyle funktioniert hier einfach nicht so gut… das hat Murphy hoffentlich gemerkt. Weil ich habe schon das Gefühl, dass viele US-Fans diese Staffel nicht so doll fanden.
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