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... und dann ist die Serie auch schon zu Ende

Review: Aquarius, Season 2

2. Januar 2017, 13:10 Uhr

Ach, so leicht wie in Staffel 1 machen es uns Serienschöpfer John McNamara und Produzent und Hauptdarsteller David Duchovny in Staffel 2 von „Aquarius“ nicht. Ging es in der ersten Season vor allem um das Grundrauschen rund um Charles Manson und seine Anhänger, dreht sich Staffel 2 vor allem um die Rassenkonflikte der späten 60er Jahre in den USA. Das hat zwar auch etwas mit dem historischen Charles Manson zu tun, hier wird in den 13 Folgen allerdings so viel vermischt, dass man als Zuschauer schnell den Überblick verliert.

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In die Rassenkonflikte geraten Detective Sam Hodiak und sein Kollege Brian Shafe einerseits durch die gesellschaftlichen Probleme in deren Bezirk in L.A., aber auch durch Shafes persönliche Verbindungen – seine Frau ist eine Farbige. Im Laufe der 13 Folgen muss die Beziehung einige echte Belastungsmomente aushalten, an der sie letztlich zerbricht. Auch Shafe zerbricht fast – allerdings an seinem Drogenkonsum, an de er offensichtlich seit seiner Army-Zeit leidet und die jetzt wieder aufflackert, als er es in einer verdeckten Ermittlung mit einem Drogendealer zu tun bekommt.

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Und dann türmt sich der Berg an Handlungssträngen auch schon auf: Rassenkonflikte und Drogenkonsum hatten wir jetzt schon, dazu kommen jetzt der Vietnam-Krieg und seine Folgen (in die rein zufällig auch Hodiaks Sohn verstrickt ist, so dass wir auch hier wieder ganz nah dran sind), die Ächtung von Homosexualität, polizeiinterne Korruption, die Ungleichbehandlung von Mann und Frau, usw. usw. usw. Ein Wust an Themen wird uns hier präsentiert, alles irgendwie zusammengehalten durch die Figur Sam Hodiak. Um es noch verwirrender zu machen, erleben wir regelmäßig Zeitsprünge, so dass man relativ schnell auch hier die Orientierung verliert. Ganz am Ende fügt sich zwar alles nochmal vage zusammen, so richtig aufgeklärt lässt einen das Finale allerdings nicht zurück.

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Auch die Manson Family ist natürlich nochmal Thema. Charles Manson selbst wird immer irrer und abgedrehter dargestellt, was mir nicht so ganz gefallen hat. Auch kann Gethin Anthony hier nicht mehr so ganz glänzen wie in Staffel 1; generell ist das schauspielerische Niveau nicht so hoch. David Duchovny spielt solide, kommt einem oft als Mischung aus Fox Mulder und Hank Moody vor – das ist ganz unterhaltsam, zwischendurch fragt man sich aber auch, ob Duchovny einfach nicht mehr drauf hat.

Dem widerspricht eine wirklich hochklassige Szene, in der Hodiak und Charles Manson in Hodiaks Wohnung aufeinander treffen – sicher die beste Szene der Staffel. Es entwickelt sich ein spannendes und angespanntes Kammerspiel zwischen den beiden, das auch optisch prima inszeniert ist.

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Die Staffel endet dann im Prinzip mit einem offenen Ende, was etwas überrascht hat, wenn man bedenkt, dass das Staffelfinale auch gleichbedeutend mit dem Serienende ist. Die Quoten in den USA reichten nicht für eine Fortsetzung aus – das glaubt man am Ende der 2. Staffel gerne, denn wie gesagt: Das Konfuse bei Themen, Erzählweise und Chronologie stört das Seherlebnis enorm und sorgt dafür, dass man am Ende nur noch darauf wartet,dass es zu Ende geht.

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Montag, 2. Januar 2017, 13:10 Uhr
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