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Die ersten Jahre

Review: „Batman: Caped Crusader“ – Staffel 1

Mini-Spoiler
6. August 2024, 12:50 Uhr
Mini-Spoiler
Fabio
06.08.24

So hat man Batman noch nie gesehen: Ein noch junger Mitternachtsdetektiv nimmt es in den 1940er Jahren mit der Unterwelt von Gotham City auf.

Batman-Caped-Crusader

Die „Batman“-Zeichentrickserie aus den 1990er Jahren zählt mit zu den besten Comicadaptionen. Mitverantwortlich dafür war damals unter anderem Bruce Timm, der nun mit „Batman: Caped Crusader“ erneut in die dunklen Abgründe von Gotham City hinabsteigen darf. Nach eigenen Angaben greift die neue Zeichentrickserie auf Ideen zurück, die damals verworfen oder abgelehnt wurden. Die Serie ist zwar völlig eigenständig, atmet aber in Look und Feel die Atmosphäre der klassischen „Batman“-Serie. Sogar Gebäude wie das Polizeipräsidium wurden zum Teil eins zu eins übernommen. In insgesamt zehn Episoden liefert sich hier ein noch junger und unerfahrener Batman einen Schlagabtausch mit finsteren Gestalten. Darunter viele alte Bekannte, die mit neuen Wendungen und Hintergrundgeschichten ausgestattet wurden. Das funktioniert erstaunlich gut, wie im Falle des formwandelnden Clayface, der hier dem Frankenstein-Schauspieler Boris Karloff nachempfunden ist. Der exzessive Einsatz von Make-up hat den Hollywood-Schauspieler Basil Karlo nicht in ein Monster verwandelt, sondern lediglich sein Gesicht entstellt, das er nun hinter Hut und Maske verbirgt. Aus dem Pinguin wird eine weibliche Verbrecherin, und Harley Quinn wirkt weniger durchgeknallt, dafür aber umso bedrohlicher. Nur bei Catwoman, hier im Outfit ihres ersten Comic-Auftritts, scheint die Rechnung nicht ganz aufzugehen. Zu plump und einfach ist ihre neue Hintergrundgeschichte, die hier nur eine Frau in Geldnöten ist.

Batman-Caped-Crusader-Catwoman

Für Überraschung sorgen dagegen die eher unbekannten Schurk:innen, die bisher noch nicht oder nur selten in Serien zu sehen waren, wie Gentleman Ghost, der Batman ernsthaft an seiner Wahrnehmung zweifeln lässt, oder der schräge Onomatopoeia, der jede seiner Aktionen mit ausgesprochenen Soundwörtern untermalt. Durch die gesamte Serie zieht sich ein realistischer Ansatz, der erstaunlich gut in die Welt des dunklen Ritters passt. So weist das Batmobil keine besonderen Fledermausmerkmale auf, sondern erinnert eher an den aus „The Batman“ bekannten Dodge. Das mag auch am Einfluss des Regisseurs Matt Reeves liegen, der hier neben J.J. Abrams als ausführender Produzent fungiert. Aber auch bei anderen Batman-Inkarnationen haben sich die Macher:innen inspirieren lassen. Neben dem offensichtlichen Stil der Serie aus den 90er Jahren taucht beispielsweise in Batmans Bathöhle die legendäre Stadtkarte aus der Realserie der 60er Jahre auf.

Batman-Caped-Crusader-Pennyworth

Obwohl jede Folge einen eigenständigen Fall darstellt, bauen die Episoden aufeinander auf, was sich vor allem in den zwischenmenschlichen Beziehungen zeigt. Bruce Wayne ist seit dem tragischen Tod seiner Eltern verschlossen und nennt seinen Butler nur bei seinem Nachnamen Pennyworth. Erst später erkennt man erste emotionale Züge und Regungen in dem furchtlosen Verbrechensbekämpfer, als er ihn Alfred nennt. Batmans zurückhaltende Art macht ihn etwas unnahbar, und ich hatte auch das Gefühl, dass er in einigen Episoden nur eine Nebenfigur war. Zwar standen auch in der alten Trickserie die Geschichten der Schurk:innen im Fokus, aber hier werden auch die Charakterentwicklungen von Nebenfiguren wie Detective Montoya und Barbara Gordon ausgearbeitet. Bei einer Laufzeit von 25 Minuten pro Folge kommt dabei die Geschichte von Bruce Wayne aber etwas zu kurz. Besonders hervorzuheben ist jedoch die unvergleichliche Atmosphäre, die sich sowohl klassischer Noir-Krimis als auch alter Horrorfilme bedient. Allein die Titelsequenz, die mit grobkörnigen Schwarzweißbildern einzelne Szenen aufgreift, versetzt einen in eine andere Zeit und die oft mit Saxofon unterlegte Musik tut ihr Übriges.

Batman-Caped-Crusader-Title

Dass die Serie vom US-Streamer Max abgelehnt wurde, ist völlig unverständlich, dafür können sich Prime Video Kund:innen nun umso glücklicher schätzen, denn die Serie wurde bereits um eine weitere Staffel verlängert. Und auch auf den bereits angeteaserten Joker kann man sich dann freuen.

Fazit

Spannende und düstere Krimi-Zeichentrickserie mit dem legendären Mitternachtsdetektiv, die mit einigen Neuerungen aufwartet und dennoch einen nostalgischen Flair versprüht. Schade nur, dass Batman selbst etwas in den Hintergrund gerät.

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„Batman: Caped Crusader“ ist bei Amazon Prime Video abrufbar.

Bilder: Amazon Prime Video

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