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Kein Essen im Auto

Review: Better Call Saul S05E02 – 50% Off

25. Februar 2020, 09:41 Uhr
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Und es geht Schlag auf Schlag. Für den Auftakt der fünften Staffel „Better Call Saul“ hat sich amc die zumindest fragwürdige Sende-Strategie zurechtgelegt, eine Art Doppelfolge an aufeinanderfolgenden Tagen auszustrahlen. Bedeutet: Nach dem Auftakt gestern folgt direkt heute Episode Zwei – ab jetzt geht es dann immer in der Nacht zu Dienstag in den USA und eben dienstags bei uns über Netflix auf regulärer Wochenbasis weiter. Aber hey: So mussten wir nach dem gelungenen Auftakt und der viel zu langen Wartezeit nicht so viel Off-Jimmy-Time ertragen.

Diese Woche erhält der schwarz-weiße Flash Forward nicht nur 50 sondern gar 100 Prozent Rabatt. Stattdessen bekommen wir zwei Jungs zu Beginn zu sehen, die perfekt in die Posse von Jesse Pinkman passen würden und Sauls Aktionsrabatt zum Anlass kleinkrimineller Aktivitäten sehen. Vom Lachen her erinnern die mich immer wieder an „Beavis & Butt-Head“, die dürften auch so ihre Probleme mit der Drogenrinne gehabt haben. In dieser ganzen Side-Story und vor allem Verzahnung mit der Hauptstory hat „Better Call Saul“ mal wieder eine Stärke demonstriert. Nahtloser, origineller und unterhaltsamer Übergang. Was bei Jimmy und seiner Rabatt-Aktion beginnt und über eine dynamisch geschnittene Montage geleitet wird, landet letztlich bei Nacho – und ganz am Ende wieder bei Jimmy. Aber dazu später mehr.

Nacho jedenfalls rettet in einer Kamikaze-Aktion eine Drogen-Ladung und hat sich damit bei Lalo ein bisschen Respekt in Form von Frühstücks-Burritos verdient. Dass die beiden sich näher kommen ist kein Zufall, hat Gustavo Fring Nacho doch einen entsprechenden Auftrag gegeben. Recht unmissverständlich, auch hinsichtlich möglicher Konsequenzen, sollte er scheitern. Alleine diese kleine Szene im Auto hatte mehr Spannung und authentisch gespielte Angst als ganze „The Walking Dead“-Folgen.

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Kim wirkt vor allem zu Beginn angefressen und distanziert, wird nach ihrem Statement, nie wieder einen ihrer Klienten anlügen zu wollen, aber deutlich lockerer. Hier ahne ich bereits, dass Saul das Versprechen brechen wird. Und vermutlich auch früher ein bestimmtes Haus kaufen, als sie es annimmt.

„You don‘t talk like that. Who taught you to talk like that?!“ – „You did!“ (Mike & Enkelin)

Von Mike lernen wir dieses Mal sehr nützliche Alltagsdinge. Zum einen Mathematik anhand von Football-Touchdowns, zum anderen, wie man nicht mit kleinen Kindern umgeht. Denn aufkommende Erinnerungen an seinen Sohn sind so schmerzhaft, dass er ausfallend der kleinen Kaylee gegenüber wird. Dass gerade er als Coolness in Person derart explodiert lässt auf eine gewichtige Vergangenheit schließen, die wir sicherlich noch aufgerollt bekommen. War er selbst Schuld am Ableben seines anscheinend nicht ganz vorbildlichen Polizistensohnes?

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Bei Saul selbst ist gerade eher positive Stimmung angesagt, hat er sich doch in Rekordzeit mal eben 45 Klienten an Land gezogen. Wie sehr er in seinem Element ist und aufgeht demonstriert ganz gut ein gelungener One-Shot durch das Amt der Generalstaatsanwaltschaft. Das Jonglieren von Fällen und vor allem Leuten ist eben genau sein Ding. Und wollen die mal nicht so, wie er, zieht er halt Gevatter Zufall hinzu – da bleibt halt total praktisch genau 20 Minuten lang ein Fahrstuhl stecken. Oopsie! Darin sehen wir dann, wie pragmatisch Saul an die Sache geht. Er will so dastehen, als würde er das Beste für seine Klienten rausholen, letztlich ist es dank einiger Winkelzüge auch gut, aber er gibt sich schnell zufrieden, drängt nicht weiter.

Ach ja, das angesprochene Ende. Gestern hatte ich im Review bereits gesagt, dass die Verbindung zwischen Saul und Fring bestimmt einigermaßen zeitnah diese Staffel verdichtet werden dürfte. Den Anfang hat das Abholkommando mit Nacho getätigt. Das erlaubt kein Eis im Wagen, lässt mit dem abschließenden Shot aber eine nette visuelle Klammer schließen. Zu Beginn hatten wir bei den beiden Junkies ja noch den zerbrochenen Gartenzwerg auf der Straße bei ähnlich gewählter Kameraperspektive liegen sehen. Und so schließt sich in angenehm erzählter Manier der Kreis von Saul über die Junkies bis hin zu Nacho – und zurück.

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Das war verdammt kurzweilig! Und mal wieder sehr schön anzusehen. Die Auftaktfolge hatte bereits ein paar sehr schöne Perspektiven für uns parat, diese Folge hat die Cinematography aber nochmal einen Zacken aufgedreht. Dazu hat mir das Pacing genauso wie die Mischung und das erwähnte Zusammenhalten der Storystränge sehr gefallen. Da war im Grunde genommen alles drin, was „Better Call Saul“ (oder auch die Mutterserie „Breaking Bad“) ausmacht. Und das, obwohl wir uns noch immer in recht seichten Gewässern befinden. Dennoch konnte immer wieder eine Grundspannung aufgebaut werden, sowie vor allem das Interesse, was es mit gewissen Handlungssträngen nun auf sich hat, bzw., wie sie sich wohl auflösen werden. Ich bin optimistisch, was diese Staffel anbelangt!

Bilder: amc

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Dienstag, 25. Februar 2020, 09:41 Uhr
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