Bereits Ende April wurde das Staffelfinale der neusten Superhelden-Serie aus dem DC Universum ausgestrahlt, allerdings konnte ich mich erst jetzt dazu durchringen die letzten ausstehenden Folgen zu schauen. Die Serie um einen afroamerikanischen Superhelden, der aus dem Ruhestand zurückkehrt um seine Familie und Nachbarschaft zu beschützen hat mich nicht wirklich gefesselt. Aber eins nach dem anderen.
Vor Jahren hat Schuldirektor Jefferson Pierce (Cress Williams) sein Superhelden-Kostüm an den Nagel gehängt. Doch nachdem seine Tochter von einer Gang angeheuert wird, streift er wieder den Anzug von Black Lightning über. Gemeinsam mit seinem alten Freund Gambi, der ihn mit einem neuen Anzug ausstattet, tritt er wieder für das Gute ein. Als seine beiden Töchter ebenfalls besondere Fähigkeiten an den Tag legen, stellen sie sich an die Seite ihres Vaters.
Schon 1977 debütierte der Held mit den elektromagnetischen Superkräften in den Comics und sorgt heute für weitere Diversifikation im Land der TV-Superhelden.
Im Fokus der Serie steht die Familie Pierce. Neben dem Familienoberhaupt Jefferson, sind auch die beiden Töchter, Anissa und Jennifer, stark in die Geschichte involviert. Die älteste Tochter Anissa entwickelt ebenfalls Kräfte und kämpft als Thunder an der Seite ihres Vaters.
Auch Nesthäkchen Jennifer hat besondere Kräfte, doch im Grunde möchte sie diese gar nicht, daher stellt sie gemeinsam mit ihrer Mutter Nachforschungen zum Ursprung ihrer Kräfte an. Jennifers Mutter und Jeffersons Ex-Ehefrau Lynn hat sich vor Jahren von ihm getrennt, weil Black Lightning immer zwischen ihnen stand. Nun kommen sie sich aber wieder näher. Gerade in den intimeren Momenten ist die Serie stark, wenn beispielsweise Lynn ihrem Ex nach einem schweren Einsatz wieder zur Seite steht, um seine Wunden zu pflegen. Oder wenn Jennifer auf dem Dach ihres Hauses heimlich ihren Freund trifft.
Auf der Gegenseite mangelt es gerade zu Beginn an adäquaten Gegnern. Zwar sorgt die Gang namens „100“ für Angst und Schrecken auf den Straßen von Freeland, aber erst gegen Ende der Staffel etabliert sich Black Lightnings Erzfeind Tobias Whale als ebenbürtiger Gegner.
Er hat einst Black Lightnings Vater getötet und altert nur sehr langsam. Mit Marvin „Krondon“ Jones III hat man einen afroamerikanischen Albino besetzt, der bislang nur als Rapper bekannt war, aber schon aufgrund seiner Physis furchteinflößend wirkt und die Rolle des Schurken meines Erachtens gelungen verkörpert.
„Du musst schon kämpfen wie ein Mann, nicht wie ein Glühwürmchen.“
Ähnlich wie bei Marvel’s Luke Cage setzt man auch bei „Black Lightning“ auf ein schwarzes Ensemble und einer Story, die das Leben von Afroamerikanern in einem weißen Amerika schildert. Während Luke Cage subtil und authentisch Themen wie Rassismus thematisiert, wirkt es bei „Black Lightning“ leider häufig zu gewollt.
Dabei werden immer wieder zeitgemäße Themen aufgegriffen, wie beispielsweise Ganggewalt und Drogen eine Stadt immer tiefer in den Abgrund zerrt. Oder die Frage ob Statuen und Monumente, die die Konföderation hochleben lassen, noch zeitgemäß sind.
Auch die Verhaftung von Jefferson Pierce wegen Drogenbesitz, spiegelt die polizeiliche Willkür wieder, wirkt aber etwas hanebüchen. Natürlich sind es korrupte, böse Cops, die mit dem Trick den Helden überführen.
Gerade in solchen Momenten möchte die Serie politisch wirken, aber häufig wirkt es nur aufgesetzt.
Schade, denn eigentlich ist die Prämisse der Serie über einen Helden in Pension und seiner Superfamilie spannend.
In puncto Soundtrack kann sie aber überzeugen. Seien es nun die Soulklassiker von Earth, Wind and Fire, The O’Jays und neue Rap-Hits von Kendrick Lamar oder der eigens für die Serie eingespielte Titielsong von Godholly.
Der US-Sender The CW hat jedenfalls bereits eine zweite Staffel bewilligt. Ob diese schon im Spätsommer oder Anfang nächsten Jahres starten wird, ist aber noch nicht bekannt.
Fazit
Gefällige Superhelden-Action, die streckenweise zu bemüht wirkt und zu dick aufträgt.
Black Lightning ist auf Netflix verfügbar.
Bilder: The CW
Also zu sagen das der Rassistische Part ziemlich gewollt rüber kommt , kann eigentlich nur von einer Person kommen die weiß ist und nicht weiß wie rassistisch manch schwarze Menschen in den USA behandelt werden.
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