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Herz > Tech

Review: „Black Mirror“ – Staffel 7

28. April 2025, 15:52 Uhr
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Der ganz große „Black Mirror“-Hype ist längst vorüber, aber noch immer freue ich mich über neue Staffeln und Folgen der futuristischen Anthologie-Serie. Seit 10. April ist die aktuelle siebte Staffel (Trailer) bei Netflix verfügbar und nachdem Fabio euch bereits einen Blick hinter die Kulissen samt Easter Eggs zu den sechs neuen Episoden gezeigt hat, möchte ich einen Spoiler-armen Staffeleindruck nachliefern.

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Grundlegend haben Creator Charlie Brooker und sein Team die mit der sechsten Staffel inhaltlich angepasste Ausrichtung beibehalten. Auch Staffel Sieben hat einige Geschichten zu bieten, die deutlich weg vom einstigen Tech-Dystopie-Kern der Anthologiereihe hin zu emotionaleren Themen führt. Auch wenn technische Errungenschaften noch immer die Basis liefern, demonstrieren Episoden wie „Hotel Reverie“ (S07E03) oder auch „Eulogy“ (S07E05) gekonnt, dass es auch ohne große Negativ-Twists und mit deutlich mehr Fokus auf Herz-Geschichten ablaufen kann. Beide Geschichten haben mir grundsätzlich gut gefallen, auch wenn es manchmal an der Basislogik gefehlt hat.

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Vor allem beim an den Filmklassiker „Casablanca“ angelehnte „Hotel Reverie“ darf man sich die technische Herleitung nicht zu genau anschauen. Beim aufkommenden Firmennamen „redream“ hatte ich bereits beim ersten Trailer zur Staffel gehofft, es handele sich um ein Unternehmen, das Filme für Träume entwickelt, aber die Geschichte nimmt dann doch eine ganz andere Richtung ein. Die Szenen im klassischen Schwarz-Weiß-Filmsetting haben mir aber enorm gut gefallen. „Eulogy“ weiß mit dem gedanklichen Betreten alter Fotografien und Erinnerungen aufzuwarten, wobei Paul Giamatti eine eindrucksvolle Performance abliefert. Allgemein weiß auch der Cast der siebten Staffel „Black Mirror“ wieder mit vielen bekannten Namen und tollen Schauspielenden aufzuwarten. In der zweiten Folge „Bête Noire“ wusste mich sowohl Siena Kelly als Maria als auch vor allem Rosy McEwen als Verity zu begeistern.

In meinem persönlichen Highlight der Staffel, der Auftaktfolge „Common People“, spielen Rashida Jones und Chris O’Dowd ein Paar, das sich einer gesundheitlich-technologischen Misere ausgesetzt sieht. Dabei wird gekonnt das zwar nervige aber normalerweise recht harmlose Vorgehen moderner Abo-Modelle ins Extreme polarisiert. Respekt an Streamberry – äh, Netflix – dass man dieses Spielchen so zugelassen hat. Bei der noch herzlich und charmant beginnenden Geschichte bleibt einem hinten raus aber gewaltig der Klos im Hals stecken. Einziger Makel dieser Episode ist die nicht ganz authentisch wirkende Darstellung der Finanznöte des Paares. Das hätte man eigentlich ziemlich leicht glaubhafter darstellen können.

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Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich auch nicht das zweite Highlight der Staffel, auf das man sich ungewohnter Weise bereits vor Veröffentlichung freuen durfte. Mit „USS Callister: Into Infinity“ (S07E06) gibt es nämlich erstmals die Fortsetzung einer alten Folge „Black Mirror“ zu sehen. Ende 2017 ging mit „USS Callister“ (S04E01) eine damalige Fan-Liebling-Folge an den Start. Die Mischung aus modernem Multiplayer-Online-Spiel und klassischer SciFi-Serien á la „Star Trek“ wurde meiner Meinung nach gekonnt ausgebaut. Neben einigen kurzweiligen Anspielungen auf die Gaming- und Serienwelt hat man es geschafft, eine inhaltlich stimmige Überraschung für einen Abschluss der Story zu liefern.

Neben dieser bereits vor Staffelstart bekannten Fortsetzungs-Folge hat die siebte Staffel „Black Mirror“ aber auch einige weitere Rückbezüge und Boni zu bieten. So führt uns Folge Vier, „Plaything“, wieder zurück an den Ort, an dem die interaktive Folge „Bandersnatch“ gespielt hat. Das in der Folge thematisierte Spiel „Thronglets“ kann man übrigens (als Netflix-Abonnent:in) gratis über die Plattform herunterladen und spielen. Smarter Move! Gefreut habe ich mich auch über die kleine Schlagzeile über einen „Thronglets 2“-Launch in den TV-Nachrichten zum Ende der letzten Folge. Schön, dass sich „Black Mirror“ noch immer diese Liebe fürs Detail und das Besondere hat beibehalten können.

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Der ganz große „Krass!“-Effekt ist auch in dieser Staffel ausgeblieben, insgesamt haben mir die Folgen aber etwas besser als Staffel sechs gefallen. Aufgrund ein paar unüblicher Schwächen in der Basis-Herleitung der Geschichten wäre ich beinahe auf dreieinhalb Kronen runtergegangen, insgesamt war das aber schon recht sehenswert sowie vor allem erfreulich abwechslungsreich. Wirklich starke Durchhänger gab es freudiger Weise ebenfalls nicht. Das Schauspiel war beinahe durchgängig auf hohem Niveau und letztlich schafft „Black Mirror“ es auch dieses Season wieder, die aktuelle und irgendwann kommende Welt mit anderen Augen zu sehen und darüber nachzudenken, wie man sein Leben leben möchte. Entsprechend würde ich mich über eine mögliche (und bislang noch nicht offiziell bestätigte) achte Staffel der Anthologie-Serie freuen.

Bilder: Nick Wall/Netflix

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Montag, 28. April 2025, 15:52 Uhr
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