Also „Breeders“ bleibt überraschend, das gilt erfreulicherweise auch für Staffel 2 der Comedy-Serie von und mit Martin Freeman. Nach der tollen ersten Staffel mit zehn Folgen hatte ich mich noch gefragt, wie denn wohl die Fortsetzung aussehen könnte und gehofft, dass man nicht einfach am Ende von Staffel 1 ansetzt und die Dramen von Eltern mit ihren Kleinkindern weitererzählt. Und: Es wird anders, ganz anders sogar.
Die Serie macht nämlich einen ordentlichen Zeitsprung, vom Kinderalter ins Teenager-Alter. Und Eltern im echten Leben wissen, dass die Probleme damit nicht unbedingt kleiner werden, im Gegenteil. Und so bereiten Simon Blackwell & Co. als Autoren den Boden für zehn weitere vergnügliche Folgen von „Breeders“, die trotz des veränderten Settings dem Charakter der Serie treu bleibt: extrem realistisch, mit einer sehr pointierten Herausarbeitung der wirklichen Probleme, garniert mit einer gehörigen Portion Humor. Und ja, auch Drama kommt dieses Mal nicht zu kurz.
Vater Paul hat nämlich so seine lieben Probleme mit der Erziehung seines Sohnes Luke. Er macht sich ständig Gedanken darüber, ob sich alles in de richtige Richtung entwickelt, engt Luke dabei extrem ein, baut Fronten zu ihm auf und sorgt am Ende fast für einen Bruch zwiswchen Vater und Sohn. Es kommt zum zeitweisen Auszug von Paul – ein Moment, wo man selbst auch erst einmal schlucken muss, als es dann tatsächlich soweit ist. Zwar vertreiben die Autoren auch hier die dunklen Wolken mit ein wenig Witz, aber insgesamt regt diese Phase der Staffel wieder extrem zum Nachdenken an – auch dann, wen man „Breeders“ längst ausgeschaltet hat.
Bei dem aufziehenden Drama zwischen Luke und Paul geraten die beiden anderen Familienmitglieder, Ally und Eve, ziemlich in den Hintergrund. Das ist ein bisschen schade, der Bedeutung des Hauptthemas dann aber doch auch irgendwie angemessen. Dafür wird Pauls Eltern Jackie und Jim mehr Zeit eingeräumt, was sich definitiv lohnt, weil Joanna Bacon und Alun Armstrong ihre Rollen einfach so großartig spielen.
Auch dieses Mal bleibt das Ende wieder offen, so dass man gespannt sein kann, was die Autoren sich für Staffel 3 ausdenken werden. Gibt’s nochmal einen Zeitsprung, vielleicht zu einem Moment, in dem die beiden Kinder von Paul und Ally selbst eine Familie gründen? Oder gibt es einen ganz anderen Ansatz? Ich bin gespannt und freue mich schon auf die Fortsetzung. Auch mit Staffel 2 bleibt „Breeders“ ein solider Serientipp – definitiv für Eltern, aber auch für solche, die es noch werden wollen/müssen.
Bilder: FX
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