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Forgive me Father, for I have sinned.

Review: Broken S01E01 – Episode 1

3. Juni 2017, 09:05 Uhr
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Um das nahe liegende Fazit zur ersten Folgen von Sean Beans „Broken“ gleich vorweg zu nehmen, Sean Beans Figur des Father Michael Kerrigan lebt am Ende der Folge noch und es sieht so aus als würde er uns auch in den weiteren Folgen der Miniserie erhalten bleiben. Wobei man auch wieder sagen muss, dass die erste Folge von einer anderen Figur geprägt wird.

Emotional, dramatisch – und vor allem sehr traurig. Wer sich „Broken“ anschaut wird nicht so richtig Spaß an dem haben, was er sieht. Das menschliche Einzelschicksal, gesellschaftliche Armut und die panische Verzweifelung trieft der Serie aus allen Poren. Und das muss man aushalten können.

'I'm just skint, father' - Broken: Episode 1 Preview - BBC One

Handlung

Wie tief muss man sinken, wie verzweifelt muss man sein – diese Frage stellt sich ungefähr zur Mitte der ersten Folge von „Broken“. Denn Christina Fitzsimmons trifft eine Entscheidung, die an Leid und Verzweifelung wohl kaum zu überbieten ist.

Christina ist eine alleinerziehende Mutter dreier Kinder und lebt mit ihrer Mutter zusammen in einem dieser vergessenen Städte im Norden Englands. Ihr Viertel, in dem sie lebt, ist jetzt kein Ghetto, es vagabundieren keine Menschen auf der Straße und es brennen auch keine Mülltonnen. Aber die Ortschaft scheint von der Außenwelt vergessen, die Menschen leben abseits von Prosperität und Moderne. Die Menschen haben sich in ihren Alltagstrott eingelebt, man hat nicht den Eindruck, dass hier viele Menschen Träume haben und positiv in die Zukunft blicken. Eigentlich schaut man gar nicht auf den morgigen Tag, es zählt den aktuellen Tag über die Bühne zu bringen.

An Orten wie diesen ist es meist die Kirche, die den Menschen etwas Halt gibt. Und auch hier haben wir einen engagierten und offenbar beliebten Priester, Sean Beans Father Michael Kerrigan.

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Father Michael Kerrigan ist derzeit mit der Planung der Erstkommunion einiger Kinder beschäftigt. Hierbei treffen Christina und Father Michael das erste Mal in der Serie aufeinander. Da der Kurzgottesdienst und die anschließende Infostunde zur Kommunion etwas länger dauert als geplant kommt Christina zu spät zu ihrer Arbeit. Mit verheerenden Folgen. Da Christina zudem 60 Pfund aus der Kasse genommen hat, um Lebensmittel für sich und ihre Kinder kaufen zu können – sie hatte eine Quittung in die Kasse gelegt – kommt es zu eine Auseinandersetzung zwischen ihr und ihrer Chefin. Die in einer kleinen Schlägerei endet und in der Kündigung Christina. Allerdings unterschreibt Christina einen Aufhebungsvertrag so dass in ihrem Zeugnis der faktische Diebstahl des Geldes nicht erwähnt wird.

Was aber wiederum dazu führt, dass sie eine Sperre kassiert und nun 13 Wochen auf die Zahlung ihres Arbeitslosengeldes warten muss. Eine Katastrophe für Christina. Was nun?

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Nachdem die letzten Barreserven aufgebraucht sind versucht Christina Schmuck zu versetzen, das Geld, was sie für ihre Ringe bekommt, ist der Rede nicht wert. Christina ist aber zu stolz ihre Mutter um Hilfe zu bitten oder soziale Einrichtungen zu besuchen. Auch Father Michael erkennt die missliche Lage der Familie und versucht beispielsweise die Planungsgruppe zur Kommunion davon zu überzeugen, unnötige Ausgaben für die Eltern zu vermeiden. Er bietet auch konkret und direkt seine Hilfe an.

Aber Christina ist zu stolz. Und dann kommt jene Szene, die ich anfangs meinte. Eines Tages bemerkt Christina, dass ihre Mutter noch nicht aufgestanden ist. Und ein wenig später merkt sie, dass ihre Mutter nie wieder aufstehen wird. Überwältigt von den Emotionen und überfordert von der Gesamtsituation trifft Christina eine krasse Entscheidung. Es ist kurz vorm Monatsersten und die nächste Rentenzahlung der Mutter steht an. Das Geld kann Christina gut gebrauchen.

So entscheidet sich Christina dazu den Tod ihrer Mutter zunächst zu verheimlichen um die Rente ihrer Mutter ein letztes Mal kassieren zu können.

Meinung

Das Thema der Serie, menschliches Drama in Verbindung mit ärmlichen Verhältnissen, lädt nicht unbedingt dazu ein, die Serie zu bingen, gäbe es schon alle Folgen auf einen Schlag. Und das liegt vorrangig an Anna Friel („Pushing Daisies“) als Christina Fitzsimmons. Sie prägt mit ihrem Spiel absolut die erste Folge, Sean Beans Father Michael kommt da eher nur am Rande vor. Schauspielerisch gesehen. Ich empfand Sean Beans etwas zu verhalten, zu zurückhaltend, zu leise. Mir ist Father Michael zu nachdenklich und mit seinen eigenen Ängsten und Zwängen beschäftigt. Zudem nehme ich Sean Bean seine Figur des Father Michael noch nicht so richtig ab.

Die Darstellung der Situation der Familie Fitzsimmons wiederum wird authentisch umgesetzt und sehr einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt. Es macht wirklich keinen großen Spaß. Aber das soll es auch nicht. Man leidet mit Christina und man kann ihre Entscheidung, so krass sie auch ist, nachvollziehen.

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Am Ende der Folge ist der Tod der Mutter bekannt und auch Father Michael ist vor Ort. Natürlich erkennt Father Michael sofort, dass Christinas Mutter schon seit einiger Zeit nicht mehr am Leben ist. Was nun interessant werden dürfte, ist, wie die Geschichte weitergeht und welche Rolle Father Michael im weiteren Verlauf spielen wird.

Was ich noch nicht richtig einschätzen kann, sind Father Michaels Zwänge und Albträume. Wir sehen mehrmals den kleinen Michael wie er beispielsweise von seiner Mutter drangsaliert wird. Oder auch Szenen aus seiner Zeit als Konfirmand und Messdiener. Und diese persönlichen Erinnerungen und Tagträume belasten Michael immer noch. Natürlich macht das die Figur des Father Michael interessant. Es sollte die Story im Hier und Jetzt aber nicht allzu sehr tangieren oder gar beiseite drängen.

Ein solider Auftakt dieser kleinen Dramaserie mit einem okayen Sean Bean, einer wirklich tollen Anna Friel und einem Thema, dass nicht nur für in England für Interesse sorgen dürfte.

Bilder: BBC

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Samstag, 3. Juni 2017, 09:05 Uhr
DramaReview
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