Endlich ist es soweit: „Chilling Adventures of Sabrina“ geht weiter. Einen kleinen Anreiz, uns wieder ins Hexengetümmel zu stürzen, durften wir ja schon erleben. Aber nicht einfach nur ein Trailer mit Monstern und Einblicken in die Hölle, sondern ein höllisch gutes Musikvideo sollte die Sehnsucht schüren. Erfolgreich!
Wer die erste Folge angeschmissen hat, durfte sich erstmal einen etwas längeren Rückblick gönnen. Sehr charmant von den smarten Darstellern vorgetragen. Und dann geht es endlich los.
S03E01: Hintertür zur Hölle – The Hellbound Heart
Der Titel der ersten Folge gibt die Richtung vor. Denn wer sich noch erinnern kann, oder dem Recap der Darsteller andächtig gelauscht hat, weiß, dass Nick, Sabrinas Boyfriend (wie sie nicht müde wird, zu erwähnen) bei Madame Satan in der Hölle schmort. Sabrinas Daddy Lucifer verweilt in Nicks Körper, der als menschliche Haftanstalt dient. Was sagt uns der Titel also durch die Blume? Ein Weg in die Hölle muss her, um den Boyfriend zu retten.
Auch ansonsten ist in Greendale viel los. Father Blackwood ist auf der Flucht. Um dessen leer gewordenen Platz zu füllen, übernimmt Zelda die Aufgabe die „Academy of Unseen Arts“ wieder aufzubauen und zu leiten. Möglicherweise sogar noch mehr, denn der Hexenconvent ist ja auch noch führerlos. Prudence und Ambrose sind als etwas abwegiges Pärchen auf der Jagd nach dem guten Father. Und sie greifen sogar zum Voodoo-Zauber, um ihm einen Schritt voraus zu sein.
Harvey, Rosalind und Theo haben eine Band gegründet, die noch nicht mal schlecht ist. Zusätzlich wollen sich die Mädels dem Cheerleader-Squad ihrer Highschool anschließen. Ach ja und die arme, verwirrte, aber echte Miss Wardwell ist wieder auf den Beinen. Dafür hatte Sabrina ja letzte Staffel noch gesorgt. Ihr Unterricht hat allerdings ein bisschen an Düsternis gewonnen. Doch dass sie wieder da ist, hilft Sabrina im entscheidenden Moment, einen Weg in die Hölle zu finden. Als sie ihre Freunde bittet, sie zu begleiten, hält sich die Begeisterung in Grenzen.
Harvey: „Are Humans even allowed in Hell?“
Sabrina: „Technicly no, but there are ways around that.“
Die Wege drumherum sind auch etwas gewöhnungsbedürftig, denn only dead people can walk the Gates of Hell. Eigennützig hilft der versnobte Dorian Gray unter der Bedingung, dass Sabrina ihm etwas mitbringt aus der Hölle. Und so landen sie an den „Shores of Sorrow“ und ab da geht der Stress dann erst richtig los.
Inzwischen hadert Zelda immer mehr damit, dass sie Satan anbeten soll, wo sie doch weiß, dass er nicht mehr der King of Hell ist. Vielleicht bietet sich ja jemand anderes zum Anbeten an?
Nach einer interessanten Begegnung bei einer sehr großen Sandburg, führt Sabrina und ihre Freunde der blutrote Weg zu ihrem Ziel: Pandemonium. Dort sitzt Madame Satan (aka Lilith) und hat so ihre eigenen Problemchen. Eigentlich soll Sabrina ihr helfen, den Thron zu sichern, doch dann kommt alles anders. Erster offizieller Auftritt: Prinz Caliban! Inoffiziell konnten wir schon einen Blick auf das tiefe Dekolleté des jungen Mannes werfen. Und sehr professionell versteht er es, die Haare im rechten Moment nach hinten zu schwingen. Okay, wunderbar, der ist also jetzt da und steht dem Thron rein technisch näher und will ihn besetzen und einen zehnten Kreis der Hölle eröffnen. Letztendlich kann sich aber weder Madame Satan, noch der schmucke Prinz auf dem Höllenthron niederlassen. Ich sage nur: Praise Sabrina!
Doch schlau wie sie ist, verschafft sie sich Zeit und kann trotz eines angefressenen Prinzens und einer zerknirschten Lilith, ihren Boyfriend (und seine Zunge) aus der Hölle befreien. Das einzige Problem – Sabrinas Daddy lungert immer noch in dem armen Kerl rum. Mr. Morningstar warnt Sabrina übrigens noch vor den „Old Ones“, die für Chaos in allen Realms sorgen.
kleines Fazit No. 1
Alles in allem war die erste Folge ein starker Einstieg in die Staffel und lässt trotzdem noch Luft nach oben. Man hat schon so ein Gefühl im Bauch, was passieren könnte oder müsste, aber man hat auch keine Zweifel, dass sich darum noch gekümmert wird. Die Darsteller sind wie auch in den letzten beiden Staffeln charmant, frech und witzig, ohne überkandidelt zu wirken. Die erste Folge hat mir gegeben, was ich erhofft hatte: starke Auftritte, liebenswerte Anekdoten für die Fangemeinde und Aussichten auf noch mehr….
S03E02: Drag me to Hell – Teufels Werk und Sabrinas Beitrag
Sabrinas Tag geht hart los. Erst versucht sie, ein Gespräch mit Nick zu führen, aber Lucifer übernimmt immer die Oberhand und lässt keinen Austausch zu. Der Ort der Unterbringung sorgt allerdings in der Folge noch für allerlei Ärger. Sabrina will so schnell wie möglich einen Ausweichkörper für ihren Vater finden, um Nick endlich voll und ganz zu befreien. Doch erstmal hat sie andere wichtige Verpflichtungen: Cheerleader-Training!
Der Spaß hält nicht lange an. Madame Satan als Queen Regent (der Titel hat schon anderen kein Glück gebracht) holt Sabrina für ein „Job-Training“ ab. Dieser neue „Job“, zu dem sie als Queen of Hell verpflichtet ist, passt nun so gar nicht zu Sabrina. Aber sie muss ihn übernehmen, denn Prinz Caliban wartet nur darauf, dass sie versagt. Das erscheint im ersten Moment auch so, aber man gibt ihr eine zweite Chance, nachdem klargestellt wurde, dass Gnade und Barmherzigkeit in der Hölle Blasphemie sind. Sabrina versucht, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Sie braucht einen Körper, um Nick zu befreien, sie muss ihren neuen Job erfolgreich erledigen und ein kleines Mädchen retten. Alles easy-peasy. Ach ja, und dann ist da ja noch der große Cheerleader-Auftritt abends. Aber an dieser Stelle sei erwähnt, dass das alles ohne Lilith nicht geklappt hätte. Anbetungswürdig, oder?
Lucifer sorgt dank eines Tricks in der Academy für Unruhe und macht Zelda, Hilda und den Schülern das Leben schwer. Als die beiden Tanten diesbezüglich ihrer Nichte eine Standpauke halten wollen, kommen wie gerufen Prudence und Ambrose mit Father Blackwood (und nicht nur ihm)im Schlepptau in der Mansion Spellman an. Das löst einige Probleme und letztendlich ist auch der gute Father nicht unzufrieden mit der Gesamtsituation.
Die „Old Ones“ erscheinen noch nicht in greifbarer Form, sondern sind wieder nur eine Andeutung am Ende der Folge. Wer weiß, was da noch so kommt.
kleines Fazit No. 2
Ich habe versucht, die Spoiler für diese Folge ein wenig in Grenzen zu halten, da Sachen passieren, die man selbst gesehen haben sollte. Es war keine Zeitverschwendung, mir diese Folge anzugucken und sie hat jedem einzelnen der Charaktere eine Richtung gegeben. Keine neue, aber eine, die sich in den nächsten Folgen bemerkbar machen muss und jeden einzelnen noch individueller und echter wirken lässt.
Gesamtfazit
Jap, ich bin sehr zufrieden. Action, Heldenmut, Machtspielereien, sowie Witz, Tiefgründigkeit und ungewöhnlich viel Singerei, haben für einen gelungenen Start in die neue Staffel gesorgt. Ach so, ja, und Liebe natürlich. Dass alleine schon in diesen zwei Folgen soviel gesungen wird, ist aber kein Punkteabzug. Der Gesang ist nicht zu aufpoliert. Er klingt echt, aber nicht so, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Ich fand es manchmal ein bisschen zu lang, aber (noch) hat es mich nicht genervt. Die Stimmung ist eines Archie-Comics würdig und auch wenn es kein waschechter Horror ist, so passt das Szenario aber gut zu dem Thema.
Die Darsteller, allen voran natürlich Miranda Otto (Zelda), sind glaubwürdig und die Handlungen sind charakterkonform. Es macht schon seit der ersten Staffel Spaß, die Entwicklung der einzelnen Figuren zu beobachten und geht schon jetzt verstärkt weiter.
Die ersten zwei Folgen lassen mich hoffen, dass die Serie noch nichts an Power eingebüßt hat. An dieser Stelle beende ich auch meinen Text und gehe mir die nächsten Folgen angucken!
Bilder: Netflix
Kommentiere
Trackbacks