Was würden wir eigentlich ohne unsere Serienhelden machen? Sei es ein großer Gesteinsbrocken im Weltall, eine Zombielypse, Vampire in allen Formen und Farben (nicht glitzernd!) oder rote Knöpfe, die sinnlos gedrückt wurden. Irgendein Held oder eine Heldin findet sich stets um uns zu retten. Und so schauen wir auch diesmal dankbar zu einer Heldin auf, die uns als Teenager-Hexe getarnt, vor dem Schicksal rettet Blumenzombies zu werden. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle.
Letzte Woche am 24.01. fing die dritte Staffel der Serie „Chilling Adventures of Sabrina“ an und eine Zusammenfassung der ersten beiden Folgen findet man auch schon auf unserer Seite. Doch haben diese beiden gehalten, was sie versprochen haben? Schauen wir mal drauf:
Die Charaktere
Was an dieser Staffel besonders positiv aufgefallen ist, war, dass die jeweiligen Figuren sich serienkonform weiterentwickelt haben. Das was die beiden Staffeln zuvor als junge Saat gestreut haben, trägt nun die ersten Früchte. Ja, das war eine kleine Anspielung auf die sehr grüne Seite der Staffel.
Theo
Theo hat ja schon in den letzten Staffeln große Veränderungen durchgemacht. Daher ist es schön zu sehen, dass er so sehr mit sich im Reinen ist, dass er sich sogar verliebt. Scheu, aber doch zielorientiert folgt er seinen Gefühlen.
Rosalind
Der Charakter der jungen Seherin hat sich, gefühlt, am wenigsten verändert. Einerseits möchte sie ihre Beziehung zu Harvey auf das „nächste Level“ bringen, andererseits verleugnet sie ihn vor Freunden. Warum das so ist, wurde bislang nicht näher erklärt. Vielleicht kommt das ja in Staffel 4. Rosalind ist sich auch immer noch nicht sicher, ob Harvey keine Gefühle mehr für Sabrina hat. Ihre Zweifel sind nachvollziehbar. Trotzdem ist sie eine enge Vertraute von der jungen Hexe.
Harvey
Immer noch Jungfrau. Ja, das muss an dieser Stelle erwähnt werden.
Nicholas
Der arme Kerl hat in dieser Staffel echt zu leiden. Luzifer sieht zwar schick aus, aber er macht seinem Aufbewahrungskörper das Leben zur Hölle. Was auch sonst? Nicks Rettung macht die Beziehung zu Sabrina nicht leichter. Er macht in dieser Staffel wirklich alles durch. Gefangenschaft, Vorwürfe, Streit, Heulerei, Märtyrerei, Drogen und Sex mit Peitschen.
Prudence und Ambrose
An alle die sich wundern: ja, die beiden sind ein „Etwas“. Verliebt kann man nicht sagen. Nur Schwert-Buddies sind sie aber auch nicht. Vielleicht Team „wer murkst Father Blackwood als erster ab“? Mit Knutscherei? Egal, denn die beiden als Team sind zusammen tatsächlich richtig gut. Letztendlich werden sie auch die glücklichen Finder eines „Überraschungseis“ und einer Herzenssache von Prudence.
Faustus Blackwood
Eins muss hier mal gesagt werden: Richard Coyle spielt die Rolle des Father Blackwood einfach großartig. Man kann ihn eigentlich nur hassen. Selbst in dieser Staffel, in der seine Auftritte kurz sind, aber markant, möchte man ihm einfach nur den Hals umdrehen. Jedesmal, wenn Faustus in Erscheinung tritt, weiß man, vor allem in dieser Staffel, dass jetzt etwas Wichtiges passiert. Und mit allem, was ihm so zustößt, ist Father Blackwood ganz zufrieden. Auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint.
Lilith
Was man an Lilith lieben muss, ist nicht nur ihre Macht und ihre Power, sondern vor allem, wie sie mit Situationen umgeht, in denen es nicht nach Plan läuft. Nicht nur, dass sie immer eine Lösung findet, die ihr Überleben sichert, nein, sie hat auch den Gesichtsausdruck des kontrollierten Genervtaussehens perfektioniert. Man entwickelt viel Verständnis für Lilith, weil man ihr immer ansieht, wie lästig ihr die Dummheit der anderen ist. Vor allem bei widerborstigen Teenagern.
Mary Wardwell
Immer noch da. Immer noch eine graue Maus. Lilith trägt Marys Gesicht definitv grandioser. Sabrinas Lehrerin ist immer noch verwirrt, was durch die Geschehnisse in dieser Staffel nicht besser wird. Das sie eine Christin ist, spielt in dieser Staffel verstärkt eine Rolle.
Luzifer
Wie bereits erwähnt, kann Nick einem leid tut. Er wird gedemütigt, nervlich zerrissen und unvorstellbaren Qualen ausgesetzt. Und wofür? Für eine ahnungslose, undankbare Welt. Aber seien wir ehrlich, so ein Zuckerschlecken war das für Luzifer auch nicht. In einen pubertierenden Jüngling hineinverfrachtet zu werden und nicht zu wissen, wann er endlich wieder er selbst ist, ist bestimmt hart. Und dann noch diese undankbare Tochter. Herzliches Beileid. Andererseits ist er ein verschlagener Typ, den selbst eine Gefangenschaft in den düsteren Verliesen der Academy nicht davon abhält Unheil anzurichten.
Hilda und Zelda
Die Situation der beiden Schwestern wurde greifbar und doch subtil aufgebaut. Zelda ist enttäuscht über den Mangel an familiären Zusammenhalt und all‘ die Lügen und Geheimnisse. Dabei hätte sie den sicheren Hafen ihrer Familie bitternötig bei ihren Aufgaben als Headmistress der Academy, Hohepriesterin des Covens und dem Einführen der Anbetung einer neuen Entität. Schwer wiegt auch das Schicksal des Hexenzirkels, da er immer mehr an Macht verliert. Doch trotz ihres Wunsches nach familiären Bindungen, fällt ihr nicht auf, dass sich ihre Schwester in einem klebrigen Netz aus Problemen verfangen hat, welches auch ihren Verlobten einwickelt. Es muss erst zu radikalen Ereignissen kommen, bevor die Familie wieder zueinander findet. Schüsse fallen. Blut fließt.
Miranda Otto ist eine großartige Schauspielerin und die Rolle der Zelda Spellman ist ihr auf den Leib geschneidert. Man könnte ihr stundenlang zusehen. Und auch wenn man der Rolle der Hilda Spellman ein bißchen Naivität unterstellen kann, so wird diese von Lucy Davis doch sehr glaubwürdig dargestellt. Die Dynamik zwischen den beiden ist das Fundament des Sabrina-Universums.
Sabrina
Die Entwicklung von Sabrina war in dieser Staffel noch besser, als in den letzten beiden. Denn nun kommt etwas zu Tage, was man vorher nur erahnen konnte: Sabrina findet Macht super! Diese Erkenntnis wird einem nicht einfach so hingeklatscht. Sie will es sich anfangs selbst nicht einmal eingestehen. In den letzten beiden Staffeln hatte sie damit zu kämpfen ihre Sonderstellungen anzunehmen. Sie wollte einfach nur ein Teenager sein und ihrer sterblichen Seite den Vorrang geben. In dieser Staffel bemerkt man langsam, dass sie an ihrer Macht richtig Spaß hat. Man könnte sagen, sie ist in ihren Platz in der Hölle hineingewachsen. Sie ist sogar bereit ihren Thron gegen Konkurrenten zu verteidigen und gefährliche Quests zu bestehen. Dafür vernachlässigt sie Freunde und Familie.
Der eigentliche Grund für eine Rückkehr in die Hölle, war Nicks Rettung. Aus Liebe zu ihm hat sich Sabrina mit ihren sterblichen Freunden in die Unterwelt begeben.
Harvey: „Are humans even allowed in Hell?“
Sabrina: „Technically no…but there are ways around it!“
Die Krönung zur Queen of Hell ist dabei einfach passiert. Die Krönung, hält sie lange vor vielen Leuten geheim. Auch vor ihren ahnungslosen Tanten. Die Rettung von Nick führte nur zu wenigen freudigen Momenten. Als sie ihn auf einigen Umwegen von Luzifer befreien können, war nicht alles Friede, Freude, Grünkernkuchen, weit gefehlt. Es ging nur noch bergab. Aber zum Glück hat Sabrina eine neue Liebe: die Macht. Und das ist ihr so wichtig, dass sie sich im wahrsten Sinne dafür zerreißt.
Die besten Szenen der letzten Staffeln, waren die Situationen, in denen sie ihre volle Macht genutzt hat oder von ihr besessen wurde. Und auf solche Darstellungen können wir uns bestimmt weiter freuen, nur dass sie ihre Macht jetzt kraftvoll und bewußt einsetzen wird. Wir erzittern in Ehrfurcht!
Neuzugänge
Robin Goodfellow
Zuviel sollte man von der Figur des Robin nicht erzählen, nur soviel sei verraten: Jonathan Whitesell spielt die Rolle glaubwürdig und für Theo wollen wir hoffen, dass uns dieser Charakter noch ein bisschen erhalten bleibt.
Caliban, Prince of Hell
Sam Corlett verkörpert die Rolle des Caliban. Dieser tritt als Anwärter für den Thron an. Er hat die drei Kings of Hell als Unterstützung dabei. Er ist ein „Bad Boy“, hinterhältig und nervtötend. Da nützt es auch nichts, dass er hochprofessionell die Haare schwungvoll in den Nacken werfen kann. Leider muss man sagen, dass Caliban ziemlich blutleer um die Ecke kommt. Ob es an dem Schauspieler liegt oder an dem Charakter, der aus Lehm geformt wurde, weiß man nicht. Er haut einen nicht um, wirkt langweilig und auch inkonsequent. Keine Mystik, keine Chemie. Schade.
Voodoo Priesterin Mambo Marie
Ganz anders bei Mambo Marie, gespielt von Skye P. Marshall. Die Voodoo Priesterin hat schon vorher dem ungleichen Pärchen Ambrose und Prudence geholfen und dabei ihre Macht bewiesen. Nun ist sie, mit anderen Hexen, in den Coven eingeladen worden, damit sie alle eine geeinte Front bilden können. Nach anfänglichen Zweifeln ist sogar Zelda sehr angetan von ihr.
Kontrahenten
Und gegen wen wird diese Front gebildet? Gegen die bösen Pagans, die „Old Ones“, die ihren heidnischen Glauben mit Macht auf die ganze Welt tragen wollen. Der Begriff „Pagans“ ist hier weit ausgelegt worden, denn die Hauptfiguren in dieser illustren Runde, unter anderem Circe, Nagaina (eine Gorgone) und Pan, kommen alle aus der griechischen Götterwelt. Wohingegen Paganismus sich vor allem in christlich geprägten Gegenden, was Greendale ja nun einmal ist, in erster Linie auf nordische Kulturen bezieht. Letztendlich ist das aber egal, denn die bunte Truppe ist auf jeden Fall ein kreativer und gewitzter Gegner.
Die „Old Ones“ haben einen raffinierten Trick, um die Leute in ihren Bann zu ziehen. Sie bauen einen Karneval auf. Doch nicht nur den Menschen wollen sie bezwingen, sondern auch die Hexen wollen sie opfern, um etwas größeres als sich selbst heraufzubeschwören. Kein Wunder also, dass sich unsere sterblichen, halbsterblichen und Hexenfreunde auf die Hinterbeine stellen. Was in der Tat gar nicht so einfach ist.
Sabrina in La La Land
Man kann von Gesangseinlagen in Serien, die nicht unbedingt in die Musicalschiene gehören, halten was man will, nur die Stimmen dürfen einem nicht die auditive Wahrnehmung verbraten. In dieser Staffel wird die Trällerei merklich mehr. Nicht nur, dass Harvey, Rose und Theo eine Band gegründet haben, zusätzlich singen die Cheerleader ihre Kampfeshymnen und bei Hexen-Ritualen muss man natürlich auch mit Glockenkehlchen, wen auch immer, lobpreisen. Roberto Aguirre-Sacasa ist der Produzent von „Riverdale“, „Chilling Adventures of Sabrina“ und vielen mehr. Unter anderem auch „Glee“. Die Liebe zu musikalischen Einlagen darf einen also nicht wundern. Laut Gerüchten im Internet werden die Gesangseinlagen in Staffel 4 noch mehr und auch Harveys Band wird weiter in den Vordergrund gerückt. Einen ersten Eindruck hat ja bereits das Musikvideo vor dem Start der Staffel gegeben. Und an dieser Stelle kann nachweislich Entwarnung gegeben werden. Die gesteigerte Tonkunst ist gewöhnungsbedürftig, aber der Chor von Greendale wird nicht unsere Hirnrinden aufweichen mit ihren Stimmen.
Was ich noch sagen wollte…
Die Serie ist passend düster, sei es nun die Academy oder deren Dungeon, die Spellman-Mansion oder der Karneval. Manchmal weckt es die schaurigen Erinnerungen an alte Horrorfilme. Der Eindruck, dass alles nicht echt ist, schleicht sich aber auch des Öfteren ein. Aber möglicherweise ist das so gewollt. Der Mangel an bonbonfarbenen Interieur ist auf jeden Fall absolut wohltuend. Insgesamt ist alles sehr stimmungsvoll.
Da die Figuren aus „Riverdale“ genauso zum „Archie Comic“ gehören, wie die Charaktere aus Greendale, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis es ein Crossover gibt. Angenehmerweise (noch) nicht mit anderen Personen aus der Schwesterserie, sondern erstmal nur mit dem Ort. Wer sich der Thematik der Timeloops verbunden fühlt, wird in dieser Staffel von einem Taumel der Verzückung in den nächsten kullern. Zeitparadoxen gibt es nämlich ausreichend. Manchmal nicht ganz schlüssig, aber spannend.
Alles in allem war die neue Staffel das Warten wert. Die beiden ersten Folgen konnten halten, was sie versprochen haben, obwohl man hinterher noch mehr wissen will. Die Serie schafft es den Zuschauer einzufangen und mitzunehmen. Für jeden ist ein Charakter zum „liebhaben“ und „knuddeln wollen“ dabei. Was die Heldenreise angeht, ist die Serie echt immer gut aufgestellt. Ein paar Kleinigkeiten waren leider unterwartet Vorhersehbar. Warum baut man einen Bannkreis und gibt sich dann keine Mühe ihn in Schuss zu halten? Es war unerwartet, dass dieser vorhersehbare Fehler auch unseren schlauen Hexen passiert.
Das Anschauen der Serie war keine Zeitverschwendung, sondern ein großer Spaß. Doch wie könnte es von nun an weitergehen? Das Thema Himmel kommt in dieser Serie immer wieder mal ganz seicht vor. Direkt in der ersten Folge erklärt Lucifer Sabrina, dass Chaos in der Hölle zu Chaos im Himmel führt. Und auch von Zelda gibt es einen kleinen Seitenhieb:
„Queen of Hell? What comes next? Heaven?“ (Zelda)
Und so minimal diese Anspielungen in dieser Staffel auch sind, sie bleiben einem im Hinterkopf. Hoffen wir mal, dass die Engel nicht genauso Grützköpfe sind, wie die aus dem Supernatural-Universum. Aber dank Aunti Zelda haben wir ja noch die Wächterin der Tore zwischen den Welten, Hekate, als neue Gottheit auf dem Plan.
Man darf gespannt sein, wie Kiernan Shipka ihre Doppelrolle bewältigt. Mit Sicherheit wird das Thema des Aufsplittens näher beleuchtet. Denn wenn man Ambros glauben darf, dann kommt es zu einer riesigen Katastrophe. Aber vielleicht brauchen wir die gar nicht, denn Father Blackwood, unser Bösewicht aus dem Hintergrund, hat wieder den Weltuntergang ins Rollen gebracht.
Es gibt genügend offene Handlungsstränge, damit Staffel 4 weiterhin machtvoll die Zuschauer in den Bann ziehen kann. Hoffentlich geht den Machern nicht die Luft aus oder verzetteln sind in besagten Strängen.
Release Date für Staffel 4
Wenn es so, wie bei den letzten Staffeln läuft, dann müssen wir uns bestimmt bis Ende des Jahres gedulden, bis es wieder in die Vollen geht. Mit viel Glück gibt es aber ja auch eine Halloween-/Weihnachtsfolge, wie letztes Mal.
Bilder: Netflix
Das ist das beste was ich je geguckt habe und ich hette mich sehr auf eine 4 Staffel gefreut…danke….#sabrina
I love You sabrina🥰😘🤩😍💋
<3
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