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Die Stadt ohne Furcht

Review: „Daredevil: Born Again“ – Staffel 1

17. April 2025, 10:32 Uhr

Fast sieben Jahre nach dem Ende der Netflix-Serie „Daredevil“ sind Charlie Cox und Vincent D’Onofrio in ihren Paraderollen als Matt Murdock und Wilson Fisk wieder auf Kollisionskurs und sorgen erneut für tragische Ereignisse und blutige Kämpfe.

Daredevil-Born-Again-Titelbild

Ursprünglich wollte Marvel für die Fortsetzung von „Daredevil“ eine Anwaltsserie mit wechselnden Fällen machen. Nach einigen Umstrukturierungen wurde die Geschichte jedoch erweitert und viele Szenen neu gedreht. Man merkt der Serie aber immer noch die ursprüngliche Konstruktion an und vieles wirkt leider etwas unausgegoren. Die Showrunner der Netflix-Serie wurden durch Matt Corman und Chris Ord ersetzt, die sich stark an der einstigen Ästhetik orientieren, ihr aber dennoch einen neuen und frischen Ansatz geben. So wirken viele Szenen etwas künstlich, etwa wenn Hell’s Kitchen in Nebel getaucht wird, aber das Ganze passt gut zur Comicvorlage. Auch der Eröffnungskampf zwischen Daredevil und seinem Rivalen Bullseye über den Dächern der Stadt ist atemberaubend. Danach nimmt das Tempo jedoch schnell ab und die eigentliche Handlung nimmt ihren Lauf. Durch Foggys Schicksal sieht sich Matt gezwungen, aus seinem selbst auferlegten Ruhestand zurückzukehren.

„Tragödien haben die Macht uns zu verändern.“ – Wilson Fisk

Über die neun Episoden hinweg lässt sich ein interessantes und unterhaltsames Wechselspiel zwischen Gut und Böse beobachten. Immer wieder verschwimmen die Grenzen zwischen Richtig und Falsch. Wilson Fisk, der eigentliche Bösewicht der Serie, ist zum ehrbaren Bürgermeister von New York aufgestiegen, während Helden wie White Tiger auf der Anklagebank sitzen. Auch die Methoden, die Matt und Wilson anwenden, scheinen sich nicht wesentlich zu unterscheiden. Das wird dann besonders deutlich, wenn in einer brutalen Parallelmontage zu sehen ist, wie Wilson den Ex-Geliebten seiner Frau Vanessa verprügelt und gleichzeitig Daredevil gegen den Serienkiller Muse kämpft. Vincent D’Onofrio ist und bleibt einer der interessantesten Marvel-Bösewichte. Seine Blicke und Gesten sind furchteinflößend, die Therapiesitzungen mit seiner Frau wirken da fast schon zu menschlich und nehmen viel von der Bedrohlichkeit.

Daredevil-Born-Again-Kingpin

Muse ist ebenfalls ein spannender Gegenspieler und stammt aus der jüngeren Comic-Geschichte. Er verwendet das Blut seiner Opfer für seine Kunstwerke. Auch in seinen Graffiti, die vom eigentlichen Marvel-Künstler David Mack stammen, wird die Dualität der Figuren immer wieder deutlich. Leider wird der recht eindrucksvolle Bösewicht schon nach wenigen Episoden überwältigt und sehr schnell aus dem Rennen genommen, wodurch meiner Meinung nach einiges an Potential verschenkt wird.

Daredevil-Born-Again-Muse

Überraschend unterhaltsam ist Folge 5, die Bottleneck-Episode, in der Matt eine Bank besucht, die kurz darauf ausgeraubt wird. Die Episode ist spannend und bietet einen unerwarteten Gastauftritt von Ms. Marvels Vater als Bankangestellter, der nicht müde wird, von seiner Tochter zu erzählen. Auch das Wiedersehen mit Jon Bernthal als Punisher ist großartig. Wenn er sich am Ende zusammen mit Daredevil gegen Fisks Taskforce aus korrupten Polizisten mit Totenkopf-Emblemen auf der Brust kämpft, weckt das Vorfreude auf das kommende Punisher-Special, das noch in diesem Herbst auf Disney+ zu sehen sein soll. Das Finale ist ultrabrutal. Die Szene, in der Fisk einen untreuen Polizisten auf barbarische Weise tötet, ist eigentlich zu übertrieben. Von Fisks Truppe überwältigt, beschließt Daredevil, eine Armee zusammenzustellen. Wer genau zu seinem Team gehören wird, steht noch nicht fest. Die Nichte von White Tiger würde sich anbieten und vielleicht gibt es auch ein Wiedersehen mit den Defenders.

Fazit

Endlich sind der düstere Marvel-Held und der fiese Kingpin wieder da. Allerdings kann die Neuauflage nicht ganz mit der alten Serie mithalten.

Bilder: Disney

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Donnerstag, 17. April 2025, 10:32 Uhr
Marvel's DaredevilReview
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