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Der Teufel ist los!

Review: Daredevil – Staffel 3

30. Oktober 2018, 08:15 Uhr
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Daredevil ist körperlich und seelisch am Ende. Sein Körper ist mit unzähligen Blessuren versehen, sein übersinnliches Gehör ist eingeschränkt und hinzu kommt eine Glaubenskrise, die den Teufel aus Hell’s Kitchen daran zweifeln lässt, wer er ist und welchen Sinn seine Taten haben. So beginnt die dritte Staffel von „Marvel’s Daredevil“. Das neue Soloabenteuer knüpft direkt an die Vorkommnisse aus „Marvel’s The Defenders“ an und erzählt von Wilsons Fisks vorzeitiger Gefängnisentlassung und seinem Plan Daredevil systematisch auszulöschen. Ihm zur Seite steht ein treffsicherer FBI Agent, der sich sogar Daredevils Kostüm anlegt, um dessen Ruf in der Öffentlichkeit zu schaden.

Zuletzt hatte man Daredevil mit den Defenders gesehen, als sie New York vor der Verbrecherorganisation namens die Hand retteten. Während seine heldenhaften Kollegen und Freunde ihn für tot halten, hat der stark lädierte Held Schutz und Unterschlupf bei einer sorgsamen Nonne gefunden. Die jüngsten Ereignisse bringen ihn dazu, seine bürgerliche Identität als Anwalt Matt Murdock endgültig abzulegen und nur noch als dunkler Vigilant in Erscheinung zu treten.

„Ich bin Daredevil. Nicht mal Gott kann das verhindern.“

Mit einer provisorischen Maske ausgestattet, lässt er auch nicht viel Zeit verstreichen, um sich zu regenerieren und stürzt sich wieder in die Verbrecherwelt. Wilson Fisk, der Kingpin setzt nämlich aus dem Gefängnis seinen Plan in Gang, um seine geliebte Vanessa wiederzusehen. Wie aufeinander fallende Dominosteine, folgt ein Ereignis dem anderen, dass dazu führt, dass Wilson Fisk aus dem Knast entlassen wird und er so in einer, vom FBI überwachten, Luxussuite landet. Langsam erschleicht er sich das Vertrauen der Behörde und weitet seinen Einfluss aus. In Dex Poindexter, findet er einen unberechenbaren Verbündeten, der ihn bei seinem blutigen Pfad unterstützt. Dex ist der Neuzugang in der Schurkenriege in der Staffel und gibt einen überzeugenden Psychopathen. In Rückblicken wird der Weg vom verstörten Jungen zum Meisterschützen nachgezeichnet.

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Auch wenn er in der Serie nie so genannt wird, handelt es sich bei Dex um Daredevils Erzrivalen aus den Comics – Bullseye. Schon als Kind trägt er eine Baseball-Mütze mit Zielscheibe als Logo darauf und ganz zum Schluss flackert das Emblem sogar in seinen Augen auf. Schauspieler Wilson Bethel liefert eine überzeugende Leistung ab. Man kauft ihm sowohl den gestörten Sonderling, als auch den knallharten Kämpfer im roten Kostüm ab.
Auch die bereits bekannten Nebenfiguren werden weiter ausgebaut. Episode 10 beispielsweise widmet sich sogar fast ausschließlich Karen Pages dunkler Vergangenheit. Nicht ganz so bedrückend verläuft Foggys Versuch als Staatsanwalt zu kandidieren. Beide versuchen auf ihre Weise ihrem Freund Matt zu helfen.
Eine weitere Schlüsselfigur der dritten Staffel stellt der FBI Ermittler Ray Nadeem dar. So sehr ich es begrüße, dass man sich bei der Besetzung einer bedeutenden Rolle für einen Schauspieler mit arabischer Abstammung entschlossen hat, fesselt Rays Schicksal nie ganz. Er soll der moralische Kompass der Staffel sein, der sich anfangs auf einen Deal mit dem Teufel (Fisk) einlässt, nur um daraufhin Reue zu zeigen. Aber irgendwie ist es mir nicht gelungen, Mitgefühl für den Charakter zu entwickeln. Vielleicht, weil seine Telefonate in abgedunkelten Büros mit seiner Frau zu lang und belanglos daherkamen.

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Auch sonst rückt die Staffel weniger die brachiale Action, sondern leise und verhältnismäßig zurückgenommen das menschliche Drama in den Mittelpunkt. Mit gemächlichem Tempo wird von Dialogszene zu Dialogszene gewechselt. Und nicht immer hat man das Gefühl, dass etwas Bedeutsames gesagt wird. Meiner Meinung nach hätten auch „Daredevil“ eine Reduzierung der Folgen auf lediglich 10 Episoden gut getan. In manchen Folgen taucht der Titelheld kaum auf oder schwingt lediglich für 2 Minuten seine bandagierten Hände in einer abgedunkelten Lagerhalle.
Erst gegen Ende geht die Staffel in die Vollen. Nachdem der Kingpin Daredevils Geheimidentität lüftet, beginnt er die Menschen in seiner Umgebung in tödliche Gefahr zu bringen. Am Schluss kommt es zum unvermeidlichen Zweikampf, bei dem Daredevil bereit ist alles zu tun.

„Zu töten, egal wen, selbst Fisk, das wird alles verändern, was du über dich selbst glaubst.“

Die Story und viele Elemente für diese Staffel wurden von dem Comic-Klassiker „Auferstehung“ des „Sin City“-Schöpfers Frank Miller inspiriert. Auch hier setzt der Kingpin alles in Bewegung, um Daredevil jeglichen Lebensgrund zu rauben und ihm zum Äußersten zu treiben.
Ganz am Ende wird Wilson Fisk seiner verdienten Strafe zugeführt und Murdock, Nelson und Page stoßen in einer Bar aufeinander an. Ein versöhnlicher Abschluss, der auch einen schönen Bogen zur ersten Staffel schlägt. Ob es nach der Absetzung von „Luke Cage“ und „Iron Fist“ eine weitere Staffel für den Mann ohne Furcht geben wird, ist derzeit unbekannt. Ein gelungenes Ende ist ihnen zumindest jetzt schon gelungen.

Fazit

Die neue Staffel fällt etwas dramatischer und schwächer aus, als die Vorgängerseason. Trotzdem bieten ein schier unaufhaltbarer Wilson Fisk und ein psychopathischer Schütze düstere Unterhaltung.


„Marvel’s Daredevil“, Staffel 3 ist auf Netflix verfügbar.

Bilder: Netflix

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Dienstag, 30. Oktober 2018, 08:15 Uhr
Marvel's Daredevil
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