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"Banken sind gefährlicher als stehende Armeen." Thomas Jefferson.

Review: Devils S01E01-03

14. Juni 2020, 12:10 Uhr
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‚Lehmann Brothers‘ kennt man doch noch, diese „Pleite-Bank“ die vor gut 12 Jahren eine große Finanzkrise in den USA einläutete. Eigens dafür geschaffen wurde anfang des 21. Jahrhunderts der Begriff „Problembank“. Auch Deutschlands größtes Geldhaus, die Deutsche Bank, zumindest deren US-Ableger, wurde 2018 auf die Liste der sogenannten „Problembanken“ gesetzt. Meist muss der Staat eingreifen, um solche Banken zu retten. Womit der Staat eingreift, ist auch jedem klar: mit unseren Steuermilliarden, die dann die Banken „retten“.
Was hat das nun mit der hier zu besprechenden Serie „Devils“ zu tun? Vieles! Geht es doch hier um Investmentbanken im Jahre 2011 in London, um High Finance, Börsen, multimillionen-schwere Deals und um einen internationalen Finanzkrieg, in den unsere Hauptdarsteller, Bankchef Dominic Morgan und sein bester Trader, Massimo Ruggero, hineingezogen werden.

Dominic Morgan (Patrick Dempsey, bestens bekannt aus „Grey’s Anatomy“) ist der skrupellose, undurchsichtige Chef der NYL Bank, der für Millionengewinne sicherlich über so manche Leiche geht. Dominic behandelt seinen besten Trader, Massimo Ruggero (Alessandro Borghi) wie einen Sohn, so scheint es. Im Verlauf der Serie werden wir jedoch Zeuge davon, dass diese „Vater-Sohn-Beziehung“ dann doch eher nicht diejenige ist, die man sich wünscht. „Vater“ Dominic ist nämlich mit äußerster Vorsicht zu genießen. Denn wenn sein Ziehsohn anders handelt, als es Dominics Wünschen entspricht, lässt er es den „Sohnemann“ auch spüren. Ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein ist es nur, dass Dominic Massimos lang verdiente Beförderung (Vice CEO!) endlos hinauszögert. Ob Dominic nun aber der Teufel ist, der dieser Serie und davor auch der Buchvorlage von Guido Maria Brera den Namen gibt, kann bisher nur gemutmaßt werden.

„Der größte Trick des Teufels ist nicht, uns glauben zu lassen es gäbe ihn gar nicht, sondern uns zu schmeicheln, damit wir nicht erkennen, dass wir der Teufel sind.“ (Stimme aus dem Off)

Massimo selbst gibt den toughen Banker, der in Sekundenbruchteilen millionenschwere Entscheidungen ohne mit der Wimper zu zucken trifft, dabei jedoch auch sehr viel Glück hat. Seine Spürnase für gute Deals und sein Scharfsinn machten ihn in jungen Jahren zum Zögling von Dominic Morgan, dem CEO der NYL Bank. Etliche Millionen Gewinn, die die NYL Bank erzielt, gehen auf sein Konto. Sein Leben scheint perfekt, er trägt Anzüge von Top-Designern, braust täglich mit seinem schwarzen Ferrari durch London und lebt im entsprechenden Luxusapartement, welches ihm die beeindruckende Skyline von London „zu Füßen“ legt. Doch wie so oft trügt auch hier der Schein und Massimo führt nicht das Luxusleben von dem viele träumen, sondern hat mit seinen ganz eigenen Sorgen und Nöten zu kämpfen. Sein Leben gerät im Verlauf der Serie gehörig ins Wanken.

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Ich habe nicht allzuviel erwartet von „Devils“, gebe auch zu meinem Leidwesen zu, dass ich mögliche Vorbilder wie „Bad Banks“ gar nicht kenne und daher auch keinen, vielleicht passenden Vergleich damit zum Besten geben kann. Allerdings ging ich dadurch selbstverständlich auch komplett unvoreingenommen an diese Serie heran. In der schillernden Welt der Hochfinanz geht es stets heiß her, das weiß der geneigte Viel-Gucker ja mittlerweile. Wer auf Zahlenspiele steht, hektische Deals, die über das Schicksal einer Firma oder Bank entscheiden, wer heiße Autos italienischer Fabrikation, Designerkleidung an hübschen Damen, Oberflächlichkeit und zur Schau gestellten Luxus mag, nebenbei noch eine Storyline, die den einen oder anderen Tod (oder sogar Mord?) beinhaltet, Verschwörung, Intrigen ebenso, der dürfte auch mit „Devils“ vergnügliche Unterhaltung für einige Stunden finden.

Weitere „Zutaten“ dieser Serie wären: Eine Enthüllungsjournalistin und ihre Crew, ein Nerd, der mit allerhand technischen Gadgets gut klarkommt und von Massimo in die Welt der Hochfinanz eingeführt wird und die drogensüchtige Ehefrau von Massimo. Alle haben mehr oder weniger großen Anteil an Massimos Leben und an der Aufklärung der eingangs erwähnten Verschwörung der Finanzmogule. Auch Außenstehende wie ich können sich gut vorstellen, wie viel Einfluss Großbanken und deren Trader auf die Wirtschaft, den Staat und damit auf unser aller Leben haben. Die Verflechtungen auf internationaler Ebene, ausgehend von den Börsen Londons und der fiktiven Großbank NYL reichen bis hinein in terroristische Regimes. Lange währende Beziehungen von US-Finanzgrößen zu dem zu damaliger Zeit bekannten libyschen Diktator Gaddafi, wie in der Serie dargestellt, waren 2011 nicht zuletzt durch den „Spiegel“ aufgedeckt worden. Insofern vermengt „Devils“ Fakten und Fiktion zu einem durchaus interessanten Mix, der sicherlich nicht viel Neues über die spannende Welt der Finanzmogule erzählt, aber dennoch zu unterhalten weiß.

Sky strahlt diese Serie seit dem 28. Mai 2020 aus, jede Woche eine Folge, entsprechend habe ich bislang die ersten drei Folgen gesehen und warte auf kommenden Donnerstag, der die vierte von insgesamt zehn Episoden auf den Bildschirm bringt.

„We are each our own devil, and we make this world our hell.” ― Oscar Wilde

Bilder: Sky

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Sonntag, 14. Juni 2020, 12:10 Uhr
DramaReview
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