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Die Lage in Iron Lake spitzt sich zu – vielleicht sogar etwas zu viel diese Woche. Denn leider offenbart „Skin of Her Teeth“ wieder einige Abhandlungs-Fehler, die ich nach der kleinen Erstarkung zuletzt als Symptome eines holperigen Starts angesehen hatte.

Dabei beginnt die Folge eigentlich recht vielversprechend, bekommen wir doch Dexter ausnahmsweise mal wieder als Dexter und nicht als Jim zu sehen. Als Forensiker am Tatort – in seinem Element! Leider tappt er jedoch (nur wortwörtlich gesehen, versteht sich) im Dunkeln – das hätte ich gerne bei Tageslicht gesehen. Interessant ist jedoch die Erkenntnis, dass Iris dort bereits 25 Jahre gelegen hat, zumindest mir war diese Länge neu.

„You think, it’s got legs?“ – „(And arms, and a body, and an isolated cabin in the woods…)“ (Angela & Dexters Gedanken)

Ab hier beginnen leider die kleinen und größeren Seltsamkeiten. Dass Dexter Angela eine halb wahre und halb aufgetischte Story erzählt, bei der er unumwunden zugibt, sich selbst Zutritt zu einer Hütte verschafft zu haben, kann man vielleicht noch auf die Situation schieben. Er ist gerade im Offenbarungs-Modus während sie einfach nur auf Rache bzw. Wahrheits-Findung aus ist.

„Did you hear that?“ – „That the sound of you not needing a warrant?“ (Angela & Dexter)

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Besonders hat mich jedoch die anschließende Polizeiarbeit gestört. Angela wird eigentlich als pfiffige Polizistin mit diesem gewissen Gespür sowie vor allem Hartnäckigkeit gezeichnet. Wenn es aber erforderlich ist, werden mir etwas zu plump Steine in den Weg gehoben. Dass sie direkt die Generalstaatsanwältin dazu holt, hat sich mir nicht ganz ergeben. Letztlich ist sie aber da, um viel zu schnell in eine eigentlich gerade erst gestartete Befragung reinzugrätschen, weil ein Beweis vor Gericht ggf. nicht standhalten würde? Die Befragung selbst ist aber doch zulässig? Wieso fragt man nicht weiter und versucht, ein Geständnis zu erhalten? Mal ganz davon abgesehen, dass man hier einfach einem Mann glaubt, der seinen Hals aus der Schlinge ziehen möchte und eine Story auftischt? Ne, das ging viel zu einfach.

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Weil das bei so ziemlich allen Serienmördern dieser Serie der Fall zu sein scheint (wo bleiben eigentlich die Serienmörderinnen…?!) wurde also auch Kurt als Kind traumatisiert. Zumindest dieser Teil seiner Geschichte dürfte wahr gewesen sein. Seine Aktion in der Rückblende muss man aber nicht wirklich verstehen, oder? Erst will er Iris brav nach Hause fahren und faselt selbst nach dem Handbiss noch etwas von „Ich will dir doch nur helfen“ – und schießt dann mit einem Gewehr auf sie?! Puh. Das sind aber mal cholerische Impuls-Probleme… Wobei, so ein bisschen kann ich seine Situation nachempfinden, wenn ich mal wieder dabei zusehen muss, wie sich die Podcasterin den Weg in zurück in die Handlung bahnen muss…!

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Denn nein, die Schlinge zieht sich nicht nur für Kurt zu, auch Dexter erhält Zutritt aus gleich mehreren Richtungen. Dass er sich erneut derart offen vor Kurt präsentiert, hat sich mir nicht ganz ergeben. Ja, er will seinen Sohn schützen, will ein Zeichen aussenden und Antworten auf den ominösen Brief erhalten. Aber in dem Moment wirkt es vor allem in der Art und Weise als unnötig präsentierend. Aber gut, jetzt wissen beide, dass beide Bescheid wissen und etwas gegen den jeweils anderen in der Hand halten. Wie leicht Kurt da aber angeblich auf Dexters Spur gelangt war, ergibt sich mir nicht ganz. Muss so eine Serienmörder-Intuition gewesen sein.

Jedenfalls hatte Matt Caldwell wohl eine Titan-Schraube im Körper. Oder zwei, wie Dexter nach kurzer Google-Recherche dann total wissend erzählt. Ich weiß ja nicht so recht… An die Narbe kann er sich in Rückschau erinnern, damals kam er als ausgebildeter Forensiker aber nicht auf die Idee, dass da was drin sein könnte? Eigentlich müsste man jetzt nochmal an die Anfänge der Original-Serie zurück gehen und schauen, weshalb er seine Opfer eigentlich nicht verbrannt hat. Ne, das ist mal wieder ein zu einfacher Anfängerfehler, den Dexter eigentlich trotz Eingerostetheit nicht machen sollte, und der nur des Twists wegen aufkommt.

„I used to be the predator, but now I’m the protector. It’s funny, what fatherhood can do for you.“ (Dexter)

Aber es gab auch gute Momente diese Folge. Einige der Dialoge und Gedankensprüche waren mal wieder on point, vor allem zu Beginn der Folge. Das Synchron-Frühstücken inklusive Frühstücksfleisch-Besoßung hat mir genau wie die kleine Dexter-Hommage-Ankleidungs-Szene von Harrison sehr gefallen.

Das Spiel von Jack Alcott droht mir jedoch gerade etwas zu einseitig zu werden. Ja, Harrison ist ein störrischer Teenager – verstanden! Aber insgesamt würde ich mir da mehr Tiefe und Abwechslung an manchen Stellen wünschen. Vielleicht war ich in der Szene, die Raum dafür gegeben hätte, aber auch einfach nur erschrocken über das Zustandekommen eben jener. Harrison wird von den gegnerischen Wrestlern aufgelauert, wehrt sich mit einem Messerhieb und Dexter ist direkt vor Ort? Puh. Das hätte man eleganter inszenieren können. Dass DAS Gespräch zwischen Vater und Sohn dann direkt an Ort und Stelle losgetreten wird, setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf. Harrison hat Gesprächsangebote noch und nöcher abgelehnt, unter anderem bei der Therapie, um dann nach so einem relativ harmlosen Zwischenfall zu brechen? Vielleicht war es der berühmte Tropfen, der das Gefühlsfass zum Überlaufen gebracht hat.

„I’m fucked up, I always have been.“ (Harrison)

Er berichtet von seinen Erinnerungen, wir bekommen den Trinity-Killer nochmal zu Gesicht und dann fällt ihm aber doch ein, dass er ja eigentlich ein störrischer Teenager ist! Doof, wollte Dexter ihm doch gerade auch alles erzählt – und wird dann gekidnapped. Ach, immer diese unglücklichen Timings aber auch…

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Wirklich schlecht war die Folge jetzt auch nicht, aber „Dexter: New Blood“ hatte bereits stärkere Episoden, vor allem in der letzten Zeit. So bleibt mal wieder die Offenlegung einiger grundlegender Probleme der Produktion. Es ist an sich löblich, dass man nicht nur ein neues Abenteuer erzählen, sondern auch an Dexters Vergangenheit anknüpfen bzw. sogar in sie hineintauchen möchte, aber vielleicht hat man sich da etwas zu viel vorgenommen. Oder zu wenig Zeit, das geordnet zu erzählen. Neben einigen inhaltlichen Fehlerchen lässt hier vor allem das Timing zu wünschen übrig. Einige Figuren und Handlungsentwicklungen kommen mir zudem zu plump vor.

Insgesamt haben wir aber natürlich dennoch eine gewichtige Weichenstellung hin zum finalen Showdown erhalten. Beide Mörder wissen (zumindest ansatzweise) voneinander, so dass mit offenem Visir gekämpft werden dürfte. Auch liegen massenhaft Motivationen für die Figuren herum, um aktiv zu werden. Bleibt die Frage, wie die Serie es schafft, das in ein abgerundetes Ergebnis zu gießen, ohne weiter mit kleinen und großen Fehlern um sich zu werfen.

Bilder: Showtime

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Montag, 20. Dezember 2021, 10:30 Uhr
DexterDexter: New BloodReview
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