Irgendwie scheint es in Mode gekommen zu sein, zwar zwei erste Episoden einer Serie oder Staffel in Kürze nacheinander auszustrahlen, aber es nicht als klassische Doppel-Folge, sondern mit einem Tag Versatz zu machen. Vermutlich haben die US-Sender schlichtweg das Problem, dass ihre Sendepläne zu voll mit tollen Inhalten sind… Wie dem auch sei, nach der durchaus schönen Pilotfolge gestern folgt heute (sehr früh in den USA und dann ab Mai auch bei uns über Prime Video) die zweite Episode, ehe es ab jetzt wöchentlich weiter gehen wird. Wie zuvor vom Erzähler und Folgentitel angegeben folgen wir dieses Mal Simone. Jason Segel bleibt uns aber als Hauptfigur erhalten, sowie als Drehbuchautor der Folge, den Platz auf dem Regiestuhl hat er jedoch nach der letzten Folge für Wendey Stanzler geräumt.
Simone ist anscheinend erstmals beim CSD (oder einer ähnlichen Veranstaltung) und auch wenn ihr alle positiv gegenüberstehen, wagt sie den letzten Schritt hinaus dann doch nicht und steht sich und ihrem Glück so selbst im Weg.
„Next stop: You sensing now, you said something unnecessary mean for no reason. Move safety, watch your step.“ (Busdurchsage)
Tatsächlich hatte ich vergangene Woche bereist an „Die fabelhafte Welt der Amelie“ denken müssen, es jedoch bei meiner mannigfaltigen Serienmischung zunächst außen vor gelassen – ist ja keine Serie. Bei den französischen Klängen, die Simone uns eingangs gespielt hat, kam ich direkt wieder auf den fantasievollen Film – und dann nennt sie ihn auch noch direkt. Passt!
Neben angenehm direkten Durchsagen, die Simone hier und da hört, bekommen wir auch ihren Job im Museum zu sehen. Dank Kunstenthusiast „Professor Foot“ geht es aber wieder auf die allseits beliebte und von niemandem recht verstandene Schnitzeljagd!
„We need to find the Fishtown optromivist!“ – „Yes! Yes, … I hope not, because that sounds like such a boring adventure!“ (Peter)
In einem total klaren und super einfach nachvollziehbaren Erklärvideo bekommen wir (wir sind ja diese Folge Simone) alles klar gemacht. Naja, fast. Zumindest, dass es zwei Lager in der Geschichte gibt: Die „Elsewhere Society“ gegen das „Jejune Institute“. Hinweisen folgend landen die beiden bei einem sehr schönen Perspektivgemälde, das ihr euch hier gerne nochmal in Ruhe anschauen könnt:
An einigen Stellen muss man ein Auge zudrücken, wie realistisch oder einfach nur utopisch aufwendig die Inszenierung ist. Dass der Fisch nur an bestimmten Orten funktioniert und dort dann jeweils das Passende abspielt, grenzt entweder an eine sehr kleinteilig programmierte Apparatur, oder es beobachtet stets jemand die Geschehnisse, um dann individuell auf die Handlungen der Personen zu reagieren. Das könnte aber gut sein, immerhin scheint allgemein verdammt viel Aufwand in dem Suchspiel zu stecken. Alleine die ganzen Schauspieler, die ihren Job sehr gut gemacht haben (der Barmann hatte mich für einen Moment…).
Peter verschlägt es jedoch die Spiellust, als Simone es aus Angst vorm Verkacken verkackt. Ein kurzes Drama, findet sie ihn später wieder. Interessant war, dass die letzte Woche zusammengefundene Vierergruppe wie bereits bei der Gratis-Runde Kuchen getrennt werden sollte. Wir werden ab jetzt dann der zweiten Untergruppe folge, denn die Erzählerblase fliegt weiter zu Janice.
Zwischenzeitlich habe ich gar nicht mehr daran gedacht, Notizen zu machen. Das kann man positiv sehen, weil ich voll in der Geschichte war, oder aber negativ, weil nun nicht so viel geschehen ist. Vermutlich war es eine Mischung aus beidem. Die ganz große Fantasie der ersten Folge war für mich nicht mehr spürbar, dennoch gab es viele kleine, schöne Momente, die ausgefallen und unterhaltsam waren. Außerdem gefällt mir der menschliche Fokus und die bisher angesteuerte Aussage der Serie, dass jeder Mensch besonders ist und ebenso jeder seinen „Sack Scheiße“ mitzuschleppen hat. Wagt Dinge, seid selbstbewusst und lebt!
Bilder: amc
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