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„Space. The final frontier. Final, because it wants to kill us.“

Review: Doctor Who S10E05E06 – Oxygen | Extremis

10. Juni 2017, 20:05 Uhr
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Ihr sollt nicht meinen, dass ich die neue Staffel von „Doctor Who“ aufgegeben hätte, ich hatte in den letzten Wochen einfach nur keine Zeit für den Timelord und seine Abenteuer. Ganze vier Folgen hänge ich nun schon hinter der Aktualität der Serie so dass ich mir gestern die Episoden fünf und sechs hintereinander angeschaut habe. Was, rein zufällig, eine gute Idee war. Denn am Ende der fünften Episode haben wir ein Ereignis, welches auch direkte Auswirkungen auf die nachfolgende Episode hat und dort weiterhin im Mittelpunkt der Handlung steht. Und wohl auch für den weiteren Verlauf der Staffel von Wichtigkeit bleiben wird. Denn wir dürften mit dieser Folge den roten Faden der letzten Staffel von Peter Capaldi als Timelord nun endgültig aufgenommen haben.

Die Episoden sieben und acht werde ich wohl am Sonntag schauen und ich bin auch schon ganz gespannt, warum, werdet ihr im Verlauf des Reviews lesen. Ich sage mal so viel, es wird spannend und wir haben erste Anzeichen der anstehenden Regeneration, mit der Peter Capaldi den Screw Driver an seinen oder seine Nachfolger/in übergeben wird.

Oxygen

Doctor Who: Oxygen - Trailer | BBC One

In „Oxygen“ verschlägt es den Timelord, Nardole und Bill auf eine Raumstation, die ein Notsignal durch Raum und Zeit versandt hatte. Klar, dass der Doctor diesen Menschen zur Hilfe eilen will auch wenn ihn Nardole immer und immer wieder daran erinnert, dass er eine andere, eine wichtigere Aufgabe zu erledigen hat. Nämlich die Bewachung des Tresors bzw. der Person, die sich in diesem Tresor befindet. Am Ende des Reviews werdet ihr übrigens wissen, wer sich darin befindet.

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Aber wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen kann der Doctor natürlich nicht anders. Und dies ist hier definitiv der Fall. Denn wie sich herausstellt, richten sich die Raumanzüge seit geraumer Zeit gegen ihre Träger und zerstören das Frischluftzufuhrsystem des Anzuges. Hier muss man wissen, dass die gesamte Raumstation ohne Sauerstoff auskommt und die Frischluftzufuhr individuell über die Anzüge erfolgt. Denn Sauerstoff ist kostbar, den darf man nicht verschwenden. Interessant und skurril wird die Szenerie dadurch, dass die Anzüge autark durch den Gegend wandern – mit ihren toten Insassen. Wir haben hier also Space-Zombies, und auch wieder nicht.

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Kaum sind unsere drei Zeitreisenden aber auf der Raumstation angekommen hängen sie mittendrin im Schlamassel. Das System der Raumstation wehrt sich gegen die Eindringlinge (und den Sauerstoff, den die TARDIS verströmt) und wenige Szenen und einige Lacher (Nardole!) später sind die Drei von der TARDIS abgeschnitten und verdammt ebenfalls Anzüge zu tragen um nicht den Erstickungstod zu sterben. Von den ehemals 40 Besatzungsmitgliedern leben nur noch Vier, zu denen sich unsere Helden durchschlagen können.

Nach und nach wird die Situation brenzliger und die Gefahr größer. Und dann sieht es sogar so aus als wäre dies nicht nur der erste Weltraumtrip von Bill sondern auch zugleich der Letzte. Aber letztendlich fällt dem Doctor dann doch noch die rettende Lösung ein, die er aber zum Teil mit großen persönlichen Schäden bezahlen muss. Der Doctor verliert sein Augenlicht.

Extremis

Extremis | Next Time Trailer | Doctor Who: Series 10 | BBC

In „Extremis“ wird direkt an die Ereignisse von „Oxygen“ angeknüpft. Der Doctor ist weiterhin blind aber nur Nardole weiß dies, noch kann er seine Blindheit also vor Bill verheimlichen. Der Hauptplot der Folge war recht undurchsichtig und für mich echt irritierend. Wir haben hier einen Doctor der für den Papst und den Vatikan ein historisches Buch lesen bzw. analysieren soll. Und dieses Buch trägt den Titel „Veritas“. Also die Wahrheit. Diese Wahrheit scheint so schmerzhaft zu sein, dass sich der Leser danach sofort umbringt. Leider ist der Text nicht vollständig erhalten bzw. in einer Sprache erfasst, die niemand kennt. Der Doctor soll also Illuminati-mäßig den Text entschlüsseln und analysieren, warum sich die Leser umbringen.

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Die Auflösung dieses Plots ist auf der einen Seite irgendwie genial, dann aber auch wieder lächerlich blöde. Denn die gesamte Story entpuppt sich am Ende als Episode in einer Simulation. Komische Kreaturen in roten Mänteln haben eine 1=1 Kopie der Erde angefertigt, mit all den Menschen, ihren Problemen und Themen, um so am besten für die Übernahme und Versklavung der Erde vorbereitet zu sein und zu trainieren. Man übt also erst an den simulierten Menschen um dann im Anschluss auf der realen Erde das eigene Unwesen treiben zu können. Nicht dumm. Dumm nur, dass der Simultan-Doctor die Sache durchschaut und dem echten Doctor eine Warnung bzw. ein Notsignal senden kann. Der nun wiederum vorbereitet ist und offenbar eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss. Die mit dem Tresor zu tun hat. Denn er erkennt schnell dass er durch seine Blindheit geschwächt ist und die Gefahr nicht alleine bewältigen kann. Und er dürfte sich Hilfe vom Insassen des Tresors versprechen. Zurecht? Möglicherweise.

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Denn wir wissen seit dieser Folge wer sich in diesem Tresor befindet: Missy. Also die weibliche Inkarnation bzw. Regeneration des Masters aus der 8./9. Staffel, der, wer wüsste das nicht (ich!) selbst ein Timelord ist und zu den ständigen Widersachern unseres Doctors gehört. Die Folge erzählt nämlich auch die Geschichte wie Missy in den Tresor gelangt ist. Vor langer, langer Zeit auf einem fernen, fernen Planeten wohnen wir der Exekution eines Timelords bei. Mit unserem Doctor als Sekundanten und ausführenden Scharfrichter, wenn man so will. Es braucht also nicht nur eine besondere Vorrichtung zur Exekution eines Timelords und zur Vermeidung einer erneuten Regeneration, nein, auch ein anderer Timelord muss wohl anwesend und aktiv beteiligt werden. Aber dazu kommt es nicht, der Doctor verschont Missy, verspricht aber über sie für 1000 Jahre zu wachen. Das ist also das Versprechen auf das ihn Nardole immer wieder hinweist.

In der Folge sehen wir daher immer wieder die Szenen rund um die nicht erfolgte Exekution und das Flehen Missys, ihn/sie zu verschonen denn er/sie könnte sich ändern und dem Doctor eines Tages behilflich sein. Ist nun dieser Tag gekommen? Eine schwere Entscheidung für unseren Timelord. Und ausreichend Spannung für die nächsten Folgen. Denn die Bedrohung durch die Kapuzenträger scheint unmittelbar bevorzustehen.

Meinung

Die fünfte Folge war bisher die beste Doctor Who Folge dieser Staffel. Wir hatten in dieser Folge alles, was man so braucht. Spannung, Witz und eine unterhaltsame Story. Und, was selten vorkommt, die ein oder andere brenzlige Situation. Bill zwar zweimal praktisch tot und auch wenn einem der Kopf sagt, dass Pearl Mackie wohl nicht nach nur fünf Folgen aus der Serie geschrieben wird, war es doch kurzzeitig so, dass man gegrübelt hat.

Zudem wurde vor allem ihr erster „Tod“ wirklich gut und dramatisch umgesetzt. Hier mussten die Überlebenden sowie Nardole, der Doctor und eben Bill die Raumstation verlassen, leider verursachte Bills Anzug einen Fehler und sie konnte den notwendigen Schutzhelm nicht aufziehen. Und das Öffnen der Schleusen ließ sich auch nicht mehr stoppen. Wir sahen die Szene unter Anderem aus den Augen von Bill, wie langsam alles blasser wird und man einen panisch herumhantierenden Doctor sehen kann, wie er versucht, Bill doch noch zu retten. Dann Schwarzblende.

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Und nach einer gefühlten Ewigkeit öffnen sich ihre Augen wieder. Welch ironisches Schicksal, dass der Doctor, der ihr in letzter Sekunden seinen Helm aufgezogen hat, dadurch erblindet ist und auch wohl erblindet bleiben wird. Denn die Gegenmaßnahmen scheinen nicht zu wirken. Auch wenn er dies zunächst vor Bill verheimlicht. Ich kann mir zwar schwerlich vorstellen, dass der Doctor in den restlichen Episoden blind durch die Gegend wankeln wird. Aber durch die Blindheit hat man einen sehr guten Grund kreiert, Missy auch als handelnde Person einzuführen.

Von daher ist der Kniff mit der Blindheit in Verbindung mit der Bedrohung der Erde gut durchdacht und nachvollziehbar.

Nicht ganz so nachvollziehbar empfand ich die Grundstory in Folge 6, also die Szenen, die sich am Ende als Simulation herausstellten. Fand den roten Faden irgendwie sehr weird und abwegig. Also selbst für Doctor Who Verhältnisse. Positiv kann man aber auch bei der zweiten Folge vermerken, dass Nardole deutlich mehr Spielzeit bekommen hat. Das tut der Story ganz gut. Und wie man sehen konnte, scheint die Chemie zwischen Pearl Mackie und Matt Lucas durchaus auch zu stimmen. Die Szenen der Beiden waren schon gut und hatten eine gewisse Prise Humor. Gerne mehr davon.

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Und endlich wissen wir wer sich hinter den Tresortüren befindet. Plus: Die Story, die nun mit Missy angedeutet wird und die anstehende Bedrohung, verspricht große Spannung. Der Simulations-Doctor schien nämlich recht ratlos, was die Abwehr der Bedrohung betrifft. Von daher dürfte die Bedrohungslage wohl zum ersten dramatischen Höhepunkt der Staffel hinauslaufen. Welcher wiederum gut vorbereitet ist. Ich kann die Spannung schon mit Händen greifen. Und darauf freue ich mich schon sehr. Schauen wir doch mal, ob mich Moffat und Co abholen oder meine Erwartungen unterlaufen. Wobei ich dann wiederum überleben müsste ob es an mir liegt oder an der Serie.

Apropos Serie.

Mein erstes kleines Zwischenfazit zur Staffel wäre auch, dass ich positiv überrascht bin. Wie schon mal erwähnt, ich war bislang kein großer Freund der Serie. Hatte vorher vielleicht drei, vier Folgen gesehen, mehr nicht, die Serie hatte mich irgendwie nicht gepackt. Aber Peter Capaldi und Pearl Mackie – und Matt Lucas – haben mich zumindest schon mal soweit überzeugt, dass ich die Staffel definitiv zu Ende schauen werde.

Bilder: BBC

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Samstag, 10. Juni 2017, 20:05 Uhr
Doctor WhoReview
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