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Die wilden 90er!

Review: Everything Sucks! – Staffel 1

22. Februar 2018, 08:51 Uhr
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Auf den Schulhöfen wird mit Zaubertrolls, Schnapparmbändern und Tamagotchis gespielt. Im Radio ertönen Dance-Tracks. Die Kids tragen Flanellhemden um die Hüften und einen Jansport Rucksack auf den Schultern – es ist 1996. Die neue Coming-of-Age Serie Everything Sucks! versetzt den Zuschauer gekonnt wieder ins ausgehende letzte Jahrhundert. Die Story handelt vom Leben der Schüler der Boring High in Oregon. Allen voran Luke und seinen beiden Freunden, die dem Videoclub beitreten. Hier verliebt sich Luke bereits am ersten Tag in die Tochter des Rektors, Kate. Allerdings hadert sie mit ihrer eigenen Sexualität. Hinzukommt, dass ein Unglück den Videoclub zwingt mit der Theatergruppe zusammenzuarbeiten.

Unsicherheiten, Identitätssuche und Selbstpositionierung sind die zentralen Themen dieser Dramedy-Serie. Jungdarsteller Jahi Winston spielt den liebenswerten Luke, der sich gemeinsam mit seinen nerdigen Freunden McQuaid und Tyler im Videoclub anmeldet. Die drei Außenseiter erfüllen das gängige Klischee und spielen unbeliebte Geeks, die sich über Star Wars und Co. unterhalten und dafür von ihren Mitschülern schief angesehen werden.

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Der Star der Serie ist Kate Darstellerin Peyton Kennedy, die introvertiert, aber trotzdem cool und clever wirkt. Eine interessante Figur, die dem Zuschauer, egal welchen Geschlechts, eine emotional ansprechende Seite bietet. Als passiver Beobachter fühlt man mit ihr mit oder begibt sich in eine passive Beschützerrolle.

„Maybe there’s a future where I don’t have to be a freak.“

Eine weitere überzeugende Leistung liefert Sydney Sweeney als Emaline. Zusammen mit dem „Schönling“ Oliver bildet sie das Traumpaar der Schule. Im weiteren Verlauf macht sie eine interessante Wandlung durch, die gut zeigt, dass sie Anerkennung braucht, egal um welchen Preis. Erst gegen Ende der Staffel lässt sie ihre Fassade fallen und gibt sich natürlicher.

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Während die Teenager ihre erste Liebe erleben, kommen sich Kates Vater und Lukes Mutter näher. Als Kontrastpunkt zu den Teenagern sind es die Ältern, die im Geheimen kiffen oder in Unterwäsche des Nachts schwimmen gehen.

Den Serienschöpfern Ben York Jones und Michael Mohan gelingt es ihre eigene Schulzeit einzufangen und dem Zuschauer das Gefühl aus jener Zeit zu vermitteln. Im Vergleich zu Serien aus der Zeit wie Freaks and Geeks werden hier sicherlich die für die 1990er typischen Kleider, technischen Geräte und sonstigen Gimmicks zu offensichtlich präsentiert, aber das ist in einer retrospektiven Serie in Ordnung, um sie eben von einem im Heute angesiedelten Szenario zu differenzieren. In einer Szene beispielsweise setzen sich die Schüler an den Schulcomputer, um zu erfahren wie man „high“ wird. Das lahme Internet und der langsame Seitenaufbau werden hier in aller Breite gezeigt und thematisiert.

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Einen großen Anteil an der Nostalgie, hat aber die Auswahl der eingesetzten Musik. Von soften Rocknummern wie „Wonderwall“ von Oasis, „Breakfast at Tiffany’s“ von Deep Blue Somthing oder „Ironic“ von Alanis Morrisette über Dance-Songs wie Ace of Bases „Beautiful Life“ bis hin zu R’n’B-Hits wie Mary J. Bliges „Real Love“. Dabei ist die Musik nicht nur Hintergrundgeräusch, sondern begleitet die Figuren durch entscheidende Momente. Durch die Musik traut sich Luke erst Kate nach einem Date zu fragen. Und bei einem Konzertbesuch von Toni Amos erkennt Kate, dass auch für sie ein Platz ist auf der Welt.

Das Retrofeeling, die Diversity-Thematik und die etwas klischeehaften Geeks hat man so oder ähnlich schon in Stranger Things (ohne die Demogorgons), Tote Mädchen lügen nicht oder zuletzt in The End of the F***ing World schon gesehen, trotzdem fühlen sich die kurzweiligen 10 Episoden wie das Blättern durch alte Schulfotos an.

„Cut!“

Fazit

Anders als es der Titel suggeriert, bietet die Serie ein gelungenes und kurzweiliges Teenie-Drama mit reichlich 1990er Jahre Charme und ist damit „wie Käsekuchen für einen Fettsack.“

Everything Sucks! ist auf Netflix im Stream verfügbar

Bilder: Netflix

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Donnerstag, 22. Februar 2018, 08:51 Uhr
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Ein Kommentar

  • Ich habe nach zwei Episoden aufgehört zu schauen. Die erste war grausig, die zweite zumindest besser. Aber eine Serie quasi nur auf ein paar netten Popkultur-Referenzen aufzubauen, reicht halt nicht, wenn die weitere Story so platt ist, wie der Großteil der Figuren. Lässt meine Jugendzeit-Epoche nicht wirklich gut aussehen…

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