Da sind wir also wieder, bei „Fear the Walking Dead“; und räumlich in Mexiko, genauer gesagt auf dem Weg nach Tijuana. 2 Dinge sind schon im Vorfeld der Fortsetzung wichtig: 1. Idealerweise nochmal die Pilotfolge schauen; und 2. ein Spanisch-Wörterbuch zurechtlegen.
Kurze Rückbesinnung: In Folge 7 hatte sich unsere Gruppe in mehrere kleine Grüppchen aufgeteilt, Nick war gar alleine losgegangen. Und ihn begleiten wir in der ersten Folge der 2. Staffelhälfte; offensichtlich sind einige Wochen seit der letzten Folge vergangen (siehe unsere Timeline zu The Walking Dead). Damit greifen die Showrunner zwei Stilmittel der Mutterserie „The Walking Dead“ auf, mit dem sie vor allem in der 6. Staffel viel arbeiteten: ganze Folgen einem Charakter zu widmen und Zeitsprünge zuzulassen. Zum Glück trifft es in dieser Folge Nick, bietet er doch aus meiner Sicht die beste Perspektive für Unterhaltung.
Das ist tatsächlich auch so, wobei diese „Unterhaltung“ hauptsächlich von den Flashbacks lebt, in denen wir zum einen Madison als zweiten Hauptcharakter sehen, und Nicks ehemalige Freundin, die – und da sind wir wieder beim Tipp mit dem Piloten – hier noch ganz lebendig durch die Gegend läuft. Einer der Flashbacks reicht bis in die Kirche aus Folge 1 hinein, in der sich Nicks Freundin zum Walker verwandelt – überraschend, sie hier nochmal zu sehen. Auch als Walker sehen wir sie erneut, bei einer Halluzination von Nick, als er mit einer Horde durch die Wüste streift.
Insgesamt geht’s sehr ruhig zu, was tendenziell typisch für diese Serie ist, hier aber auch echtes Durchhaltevermögen beim Zuschauer abverlangt. Linderung verspricht hier lediglich Frank Dillane, der Nick mal wieder großartig verkörpert. Ich find’s im Laufe der Folge stark gemacht, wie sich Nick immer weiter verwandelt, von seinem abenteuerlustigen, fast sportlichen Lauf in Richtung Wildnis bis zu seinem gebrochenen Gang inmitten der Horde, gezeichnet von Dehydrierung und der Hundeattacke. Sein Gang entspricht ganz dem Dahintrotten der Walker.
Natürlich leistet sich die Serie auch bei der Staffelrückkehr wieder die üblichen Schwächen – wie sich Nick von der Mexikanerin auf dem Lande überrumpeln lässt zum Beispiel, oder wie leichtfertig die Dreiergruppe bei der Jagd auf Walker in den Tod laufen.
Schwierig wird’s aus meiner Sicht auch, wenn sich alles weiter in Mexiko abspielt und mindestens die Hälfte der Dialoge auf Spanisch abläuft. Jetzt kann ich dank Spanischkursen einiges verstehen, aber wer da keine Ahnung hat, muss ewig Untertitel lesen – wenn sie denn angeboten werden.
Insgesamt eine schwache Rückkehr der Walker-Serie. Ja, die Flashbacks waren nett, auch um mehr Licht in Nicks Charakter zu bringen. Und Frank Dillane überzeugt – aber ansonsten bleibt Fear the Walking Dead doch recht blass.
Wundert mich, dass du die Folge so schwach fandest – ich mochte sie sehr. Tolle Wandlung, starke Einblicke in den Charakter und eben jede Menge großes Einsamkeitsgefühl. Die zweite Szene mit dem schießwütigen Jeep-Trio war natürlich Blödsinn und ja, er hätte direkt auf das Bulliwrack bewegen müssen, aber das ist eben fehlende Erfahrung gepaart mit Sonnenstich. ;) Und am Ende noch eine gehörige Prise „Diamond City“ (Fallout 4)!
Für mich ein überraschend starker Auftakt und eine der atmosphärisch schönsten Folgen bislang.
Fand die Folge auch sehr gut! Musste mich zwar erstmal damit „abfinden“, dass wir in der Folge nur Nick sehen, aber es war dann doch sehr passend. Außerdem ist er halt echt der interessanteste Charakter :)
Den angesprochenen Kritikpunkten kann ich insofern kontern, dass wir uns einfach noch nicht so weit im Walker Universum befinden. Rick & Co. haben zu Beginn auch Fehler gemacht (und machen sie immer noch).
In Bezug auf das Spanisch: Ich habe wie du ein bisschen was verstanden, aufgrund von mickrigen Schulspanisch. Aber dass die Macher uns keine Untertitel geben, finde ich gut. Somit fühlt man sich wie die Charaktere, die auch so gut wie nichts verstehen.
mMn ein toller Einstieg, nachdem ich zuerst gar keine Lust auf FTWD hatte. Die Folge hat das zum Glück geändert.
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