Nach dem gemischten Staffelauftakt verschafft uns die aktuelle Folge einen kleinen Einblick wie es den Clarks seit dem Finale der dritten Staffel ergangen ist.
Die Clarks leben seit einem Jahr in einem umgebauten Baseballstadion, wobei Madison der Kopf der 47-köpfigen Community ist. Was dabei direkt auffällt: Madisons Charakter hat sich wieder normalisiert – sie ist wieder halbwegs sympatisch, hilfsbereit und scheinbar relativ erfolgreich. So bekommen wir direkt mit, dass sie ein Kind in ihre Gemeinschaft aufnimmt, sich um ein Zimmer für sie bemüht und sich sogar auf die Suche nach ihren Eltern macht. Solche Charakterzüge wären in Staffel 3 absolut undenkbar gewesen, wo sie ja fast als Bösewicht durchgegangen wäre.
Nick hingegen lässt den Farmer raushängen, schön untermalt mit der üblichen TWD-Countrymusik. Blöd nur dass die Ernte von Käfern befallen ist, ein echtes Nahrungsproblem bleibt dank voller Vorratskammer aber vorerst aus. Interessant fand ich auch die Kleinigkeiten, z.B. dass die weiter oben liegenden Logen als Zimmer verwendet werden und der Trick mit dem explodierendem Baseball. Insgesamt gibt das Stadion ein gute Bleibe ab, wenn da nicht die äußeren Umstände wären..
Um die Eltern der kleinen Charlie zu finden, begibt sich Madison zusammen mit Strand, Alicia und Lucy auf eine Tour außerhalb ihrer, als sicher gekennzeichneten Zone. In einer Kleinstadt findet das Team absolut nichts, nicht einmal Walker, die Stadt wirkt gespenstisch ohne das übliche Keuchen. Allerdings nur bis Madison auf eine Überlebende trifft, Naomi. Die Rettungsaktion, als Naomi in das Silo fällt, fand ich etwas zu halsbrecherisch bzw. unrealistisch von Madison, schließlich gab es eine sichere Alternative um Noami zu retten. Trotzdem war die Szene gut umgesetzt und die Truppe letztendlich um eine Person größer.
Verunsichert durch das lange Fernbleiben seiner Liebsten macht sich Nick des Nachts(!) allein auf die Suche. Angesichts seiner Situation, er leidet scheinbar unter einem Trauma, kommt er glücklicherweise nicht sehr weit und Lucy liest ihn rechtzeitig wieder auf. Doch direkt danach tritt eine neue Bedrohung auf den Plan – auf dem Stadion-Parkplatz fährt eine Karawane an LKWs, Bussen und PKWs vor. Ein junger Mann namens Mel stellt sich Madison vor. Mein erster Gedanke war direkt: Negan Junior – leicht psycho und verdammt selbstbewusst. Never change a running system. Dank der Spionage der kleinen Charlie ist Mel bestens informiert und stellt Madison direkt vor die Wahl. Natürlich gibt Madison nicht einfach so auf. Mit offenem Ende und etlichen offenen Fragen (Wo ist Daniel?) werden wir wieder ins „jetzt“ zurückgeholt, leider ohne nennenswerte Highlights.
Insgesamt war die Folge ruhiger als der Staffelauftakt, man kann schon fast von gewohnter Vorgehensweise sprechen. Aber mich persönlich stört das nicht. Sicher, Fear the Walking Dead nähert sich langsam der Mutterserie an, übernimmt sogar Darsteller. Auch das die Ursprungsidee, den Ausbruch der Zombieapokalyse, so schnell verworfen wurde, nervt mich noch regelmäßig. Aber trotzdem: Fear macht aktuell mehr richtig als die Mutterserie, die bekannte Kost schmeckt. Wollen wir hoffen, dass die offenen Fragen noch geklärt werden.
Bilder: AMC
Kommentiere
Trackbacks