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Tele5-würdiger Wiederauftakt

Review: Fear The Walking Dead S04E09 – People Like Us

19. August 2018, 09:19 Uhr
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Hallo, ich bin Maik („Hallo, Maik!“). Herzlich willkommen in der Selbsthilfegruppe „FFTWD“ („Fear Fear The Walking Dead“), in der wir wöchentlich unser fernsehliches Leid teilen. Dass in den USA mittlerweile nur noch ein Drittel von Staffel 1 und die Hälfte von Staffel 2 zuschaut, wenn bei der einst vielversprechend gestarteten und zwischendrin wiedererstarkten Tochterserie des ehemals gigantischen „The Walking Dead“ Untote gemetzelt werden, ist kein Zufall. Wie ihr durch die vorherigen Reviews wisst, hat die Staffel eine Radikalkur der Veschlimmbesserung hinter sich. So sehr, dass Falko sich kaum mehr aufraffen kann, überhaupt weiter zu schauen. Aber untote Serien leben länger (oder so), also legt eine frische Platte auf, bringt das Dachgroßkaliber auf Vordermann und los geht’s! Die Zeichen stehen nämlich auf Sturm.

Dabei beginnt es gar denkwürdig schlecht. Vor allem visuell. Ich fragte mich bereits, weshalb man da CGI-Zombies (ja, ich wähle den Begriff bewusst!) einsetzt, die auf der Straße liegend knabbern, als es mir wie vom Sturm verflogene Schuppen von den Augen fiel. Unnatürliche Bewegungen, klar – die gibt es nur aus dem Computer. Man möchte der großen Mutterserie halt in nichts nachstehen (Stichwort: #Rehgate). Die von umherwirrenden Zombies überflutete Straße erinnert schon sehr an das Trash-tainment á la „Z Nation“ (passend zur Dauer-Farb-Redaktion des Bildes). Und das war nicht die einzige „SchleFAZ“-würdige Szene, die Tele5 nachdenken lassen müsste, ob sie nicht eine „Schlechtes Serien aller Zeiten“-Rubrik aufmacht. Oder wie wäre es mit einem „Walknado“ (oder doch „Z-nado“)-Film?

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Nun gut, kommen wir zur „Handlung“. Morgan schlägt sich so durch, inventiert sein Hab und Gut und kommt zum Schluss, dass der Ausflug in FTWD keine gute Idee war er Heimweh hat. Er will wieder zurück ins Kingdom bzw. nach Alexandria und lädt freudig alle neu gewonnenen Freunde ein. Man kennt sich ja jetzt auch sooo lange und hat „einiges gemeinsam durchgemacht“ – beknackt, umspannt das doch lediglich eine Hand voll Episoden. Robin Scherbatsky Al ist jedenfalls schon einmal dabei und stellt die Karre für den Roadtrip, wie praktisch.

„I never should have left.“ (Morgan)

Praktisch finde ich auch, dass ENDLICH mal jemand Solarpanel einsetzt. Seltsam, dass man das in Untoten-Szenarien so selten zu sehen bekommt, ist es doch eine so logische Energie-Versorgung. Viel Energie haben Lucilia und Strand nicht gerade, wobei Letzterer seine aus gegärtem Traubensaft bezieht. So wird auf nicht gerade undezente Weise weiterhin der ehemalige Haupt-Cast in seinen Sympathiewerten heruntergeschraubt. Ich mag diese offensichtliche Zuschauer-Lenkung nicht.

„You know that kind of people we‘d run into.“ – „People like us.“ (Luciana & Strand)

Nett dagegen fand ich die parallel geschnittene „Ich habe keine Lust“-Befragung mit den beiden sowie die an Filmklassiker erinnernde Szene mit dem laute Musik-Moment und der lautlosen Action im Hintergrund.

„You caught me doing a little light housekeeping.“ (Strand)

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Alicia ist die einzige, die sich nicht der Trantütigkeit ergeben hat und sogar noch so etwas wie Empathie (=“Tote-Mutter-Nacheiferungs-Syndrom“) zu besitzen scheint. Ein vermutlich von Walkern in einem Sägewerk Eingeferchter benötigt Hilfe und verschickt „Walkerpost“. Es folgt ein zwar plumper, aber wenigstens überraschender Move mit einem utopisch perfekt getimeten Holzstapel-Wurf und die Ernüchterung, dass selbst Helfen nichts mehr bringt, wenn man zu spät ist.

„I‘ve got a lot to make up for.“ – „Me, too.“ (Alicia & Morgan)

Ob die beiden damit wohl die erste Hälfte der Staffel meinen? Passend dazu auch die ganzen visuellen „Hilfe“-Schreie auf Papier, die ein bisschen wie Meta-Hilflosigkeit der Macher wirkt. Denn sind wir ehrlich – die Seitenstory hat es mal wieder nicht bis kaum gebraucht.

„I am NOT Laura.“ (June)

John sehnt sich zu dieser einen einigermaßen guten Folge in seine Hütte zurück und würde Laura gerne mitnehmen, die aber jetzt June heißt und mit ihren Gefühlen kämpft. Derweil merkt Charlie, dass die Leihfristen ihrer Bücher längst abgelaufen sind und bringt sie schleunigst zurück. Dieser Akt der Würde wird lediglich dadurch übertroffen, dass John ein kleines Scrabble-Spiel baut – süß.

„I’ve made some extra ‚Z‘s in case you had a hankering for pizza. Wordwise.“ (John)

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Ach, ich weiß nicht recht. Nicht alles an dieser Staffel war und ist schlimm, aber zu viele offensichtliche Fehler wurden gemacht (aber auch zur Genüge durchgekaut, daher will ich nichts wiederholend aufwärmen). Im gesetzten Setting hat man jetzt das Gefühl, eine erneute Neuausrichtung mitzubekommen. Das zerstückelte Grüppchen soll ausgerechnet durch Einzelgänger Morgan zusammengebracht werden. Die Motive dabei sind noch unschlüssig.

Erschien es zunächst, als sei Morgan ein Serienflüchtling, der als großer Star eines kleinen Teams spielen möchte, sah er zwischenzeitlich eher wie eine Extraktionseinheit aus, um neue Ersatz-Figuren für die Hauptserie zu rekrutieren. Am Ende der Folge glaube ich eher, dass das nur ein kurzes Ablenkungsmanöver war, um (mal wieder) die prinzipielle Wankelmütigkeit Morgans zu unterstreichen und einen Grund für eine gemeinsame Relokierung der Gruppe voranbringen zu können.

Von der Aufmachung und Atmosphäre war das durchaus gut, storyseitig war das leider erneut den CGI-Effekten entsprechend flach. Allgemein scheint man sich aktuell um keine der Figuren wirklich zu sorgen, was wohl das größte Manko der Serie ist und in Frage stellt, wieso die Charakter-Zeichnungen derart gräulich ausfällt. Aber vielleicht hat Motivations-Redner Morgan ja morgen eine Lösung für die mittelmäßige Situation.

P.S.: Das mit Tele5 meine ich übrigens gar nicht despektierlich, ich mag die „SchleFAZ“-Reihe und die allgemein selbstironische Haltung des Senders sehr.

Bilder: amc

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Sonntag, 19. August 2018, 09:19 Uhr
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