Actionstar Arnold Schwarzenegger spielt in seiner ersten Serienrolle einen kurz vor dem Ruhestand stehenden Geheimagenten, der bei seiner letzten Mission ausgerechnet seine eigene Tochter aus einer brenzligen Situation retten muss.
Der Begriff “Fubar” steht für „fucked up beyond all recognition“ und beschreibt besonders verheerende Situationen. Ganz so vermasselt wie der Titel es vermuten lässt, haben es Serienschöpfer Nick Santora und sein Team mit ihrer achtteiligen ersten Staffel aber nicht. Im Gegenteil die Serie bietet temporeiche Action, einige humorvolle Einlagen und einen stark aufspielenden Cast – aber der Reihe nach: Storytechnisch hat man sich hier nicht viel Neues einfallen lassen. Da ist Luke Brenner (Arnold Schwarzenegger), der kurz vor seiner Verrentung nochmal losgeschickt wird, um einen aufgeflogenen Spion aus den Fängen eines alten Widersachers zu befreien. Bei der Agentin handelt es sich um seine Tochter Emma (großartig: Monica Barbaro), die ebenfalls eine Karriere bei der CIA eingeschlagen hat. Selbstverständlich gelingt es Luke sie zu befreien, allerdings bleibt Boro, der Anführer einer paramilitärischen Organisation, auf freiem Fuß. Daher müssen Luke und Emma fortan zusammenarbeiten, um den Oberschurken zu überführen. Der Bösewicht, der an einer Massenvernichtungswaffe im Handtaschenformat arbeitet und noch eine alte Rechnung mit Luke offen hat, bleibt weitestgehend schablonenhaft und folgt bekannten Mustern. Dass es bei der Mission auch zu vorhersehbaren Vater-Tochter-Reibereien kommt, inklusive Sitzungen beim Psychologen, ist klar, macht aber auch den Charme der Serie aus. So muss Luke anerkennen, dass sein kleines Mädchen eine gestandene und erfolgreiche Agentin ist und sie muss lernen sich auf ihren Vater einzulassen.
Die Aufträge, wie die halsbrecherische Rettungsaktion auf einem Zug, bestreiten die beiden allerdings nicht alleine. An ihrer Seite stehen der Mann im Stuhl namens Barry (Milan Carter), der mit den typischen Nerd-Merkmalen versehen wurde, die Waffenexpertin Roo (Fortune Feimster), sowie Sonnyboy Aldon (Travis Van Winkle). Die Gruppendynamik funktioniert ganz gut und so ist es auch das Zusammenspiel im Team, das für die meisten Lacher verantwortlich ist. Leider fällt der Humor aber über weite Strecken zu pubertär aus (Stichwort: Cuckold).
Anders als bei einem Spielfilm, nimmt sich die Serie Zeit auch die Nebenfiguren gebührend auszubauen und eine Familiengeschichte zu etablieren. Insbesondere Emmas Zukunftspläne nehmen ab der Mitte einen großen Teil der Erzählung ein. Während sie sich auf gefährliche Weltreisen begibt, wartet Zuhause der nichtsahnende Freund (Jay Baruchel). Emma droht immer wieder ihr Liebesglück aufs Spiel zu setzen, während ihr Vater versucht seine Ex-Frau zurückzugewinnen. Leider drosseln die Ereignisse auf den Nebenschauplätzen immer wieder das Tempo. Beispielsweise nach einer Aussprache zwischen Luke und seinem zukünftigen Schwiegersohn auf einem Boot… äh, Schiff, folgt wenige Folgen später erneut eine beim Boxtraining. Da sind die Annäherungsversuche zwischen Barry und der NSA-Analytikerin Tina (Aparna Brielle) deutlich heiterer, wenn auch etwas vorhersehbar.
Netflix hat für die Arnie-Serie ordentlich die Werbetrommel gerührt und Fans von Filmen wie „True Lies“ dürften hier auch auf ihre Kosten kommen. Allerdings verblasst die Action-Komödie im Vergleich zu den starken Serien in denen beispielsweise die Schauspielkollegen Harrison Ford und Sylvester Stallone derzeit mitwirken. Das Ende fällt dann auch wenig überraschend aus und hält sich im Falle eines Erfolgs auch die Option für eine Fortsetzung offen. Übrigens: Wer Arnie im O-Ton unfreiwillig komisch findet, der sollte zur deutschen Synchronisation schalten. Bernd Egger, die neue Stimme des Hollywood-Stars, macht einen wirklich guten Job.
Fazit
Ein Fest für Arnie-Fans. Für alle anderen wohl eher eine solide Spionageserie mit ein paar gelungenen Actionsequenzen und infantilen Sexwitzchen.
„Fubar“ ist auf Netflix abrufbar.
Bilder: Netflix
Ich bin zwar Arnie-Fan, empfinde diese Serie allerdings nicht als Fest. Auch bin ich Fan von Camerons „True Lies“, aber diese Serie kann mich trotzdem in keiner Weise überzeugen.
Da hatten die Macher von „Tulsa King“ ein bedeutend besseres Händchen und auch Stallone selbst hat in seiner dortigen Rolle eine weitaus bessere Figur gemacht.
Eine eher schwache Vorstellung, wie ich finde.
Hätte wohl mal das Review und den Kommentar abwarten und nicht am Sonntagabend starten sollen…
Da hab ich mir, grad mit Blick auf das genannte Tulsa King, wirklich mehr erhofft. Es ist nicht wirklich lustig, der Plot ist an Albernheit kaum zu überbieten und jeder Charakter ist völlig überzeichnet.
Am Ende ist es halt doch einfach nur eine weitere unbedeutende 0815-Netflixserie… Bin ich selbst schuld da ohne vorherige Recherche überhaupt noch was anzufangen.
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