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Seit einigen Stunden kann man nun auf Netflix der zweiten Staffel von „Fuller House“ fröhnen, wenn man denn immer noch nicht genug von den Tanneritos bekommen kann. Die zweite Staffel schafft es wie die Premierenseason des „Revival“ auf 13 Folgen, die ersten beiden habe ich mir eben mal schnell reingezogen. Rein thematisch sollen sich die Folgen rund um diverse Familienfeste und Feiertage drehen, klar, da kann man viel und gut essen und natürlich soll es in der Dreiecksgeschichte zwischen DJ, Matt und Steve weitergehen.

Im Auftakt allerdings ganz anders, als man sich dies womöglich als Fan der Serie ausgedacht hat. Und der Schwerpunkt der beiden Folgen liegt sogar nahezu voll bei Stephanie und ihrem Amüsement. Was nicht die schlechteste Entscheidung ist. Denn wir haben einen sympathischen Neuzugang.

Handlung

Der Sommer ist vorbei und so langsam füllt sich das berühmte Haus mit der roten Eingangstür in San Francisco wieder, denn die Gimmlers und Tanners waren jeder für sich in der Welt verstreut. Doch nun trifft sich wieder alles in unserer Wohlfühl-WG aus der Kindheit und es beginnt gleich mit einem gutem Vorsatz: DJ hat sich wohl im Sommerurlaub entschieden, und zwar zwischen Matt und Steve. Endlich. Wer sich an das Finale der ersten Staffel erinnern mag, welches mit der Entscheidung „ich entscheide mich nicht“ zu Ende gegangen war, das war schon eher ungenügend und wenig befriedigend.

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Nun sollen wir es also erfahren, mit wem DJ in der zweiten Staffel Händchen haltend durch den Golden State Park flanieren wird. Gute Wahl, denn eine weitere Staffel will-she-won´t-she wäre dann doch zu flach. Aber die Drehbuchautoren haben den Sommer und einen Männerausflug Matt und Stevens dazwischen geschrieben. Keine Sorge, die beiden werden nicht zusammen ziehen und rosa Morgenmantel tragen, nein, aus ihrem Sommer haben sie jeweils eine Freundin mitgebracht. Und während Matt zumindest eine gewisse Breite in seinem Frauengeschmack beweist hat sich Steve einfach eine DJ 2.0 angelacht. CJ (kein Witz) sieht unserer lieben DJ nicht nur täuschend wie aus dem Gesicht geschnitten aus, nein, auch ihre Charaktereigenschaften sind nahezu zu 100% identisch. Sie nutzt nur eine andere Phrase der Begeisterung/Ablehnung und doktert an Menschen herum und nicht an Tieren. Was ein Kniff, werte Drehbuchautoren!

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Aber das ist nicht die einzige große Veränderung im Hause Tanner. Denn der Haushalt hat Zuwachs bekommen. Kimmys Fernando. Der zieht nämlich zu seiner Frau und seiner Tochter. Sehr zum Verdruss des restlichen Hauses. Aber wir sollten uns an diese Konstellation gewöhnen, ich denke nicht, dass er so schnell wieder auszieht. Außerdem macht diese Mischung aus pseudoschwulem Latino und Charmeur großen Spaß.

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Und dann hätten wir noch Stephanie, die in meiner Erinnerung eigentlich immer stark im Schatten ihrer Schwester stand. Dies ändert sich zumindest in den ersten beiden Folgen. Und der Grund sieht aus wie Ashton Kutcher, ist aber ein Gimmler. Kimmys kleiner Bruder Jimmy, an den ich mich nicht erinnern kann, ist mehr als groß geworden und natürlich schon immer ein bisschen in Steph verknallt. Und zwischen beiden scheint es so richtig zu funkeln und auch Steph erliegt zum Ende der zweiten Folge seinem Charme, was einem dann doch gefällt, da die Chemie zwischen beiden wirklich funktioniert.

Wobei ich nicht glaube, dass sie morgen ihre Sachen packen und in Jimmys Wohnmobil dem kalifornischen Sonnenuntergang entgegen fahren. Oder doch?

Meinung

Was nicht so richtig funktioniert, ist der „Flow“ der Serie zumindest was die beiden Auftaktepisoden betrifft. Die große Stärke in meinen Augen in der ersten Staffel waren die Kids, auch wenn ich das am Anfang nicht für möglich gehalten hatte und natürlich das Spielchen DJ-Matt-Steve. Wobei ich eine Entscheidung am Ende der ersten Staffel pro Steve einfach nicht verstanden hätte. DJ hat sich in all den Jahren weiterentwickelt – Steve ist da noch eher das Abziehbild aus der Kindheit. Egal. Ist ja nicht passiert.

Was allerdings passiert ist, ist, dass die Kids in den beiden Folgen eher Füllmaterial sind und ihre Geschichten bisher nur am Rande passieren. Und sehr schade, Max, also DJs Jüngster (wenn man mal Baby Tommy außen vor lässt), kann sein komödiantisches Talent bislang noch nicht so richtig ausleben. Zudem sind Geschichten der Kids bislang eher lame denn interessant. Aber ich weiß schon, wir sind hier ein einer Familiencomedy. Aber in den beiden Folgen haben wir auffallend wenig Familiencomedy.

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Auch die Entscheidung der Drehbuchautoren, die Geschichte um DJs Liebesglück weiter hinauszuzögern, ist jetzt nicht unbedingt die große Rakete, die uns durch die folgenden Folgen bringt. Zumindest nicht so, wie es momentan gescripted ist. So richtig niedergeschlagen ist DJ jetzt nämlich nicht aber man darf hier in meinen Augen durchaus noch erwarten, dass aus dem Menage-à-Fünf recht schnell wieder eine Dreiergeschichte wird. Und mein Tipp lautet immer noch Matt. We will see.

Bis wir uns in dieser Sache weiterentwickeln sieht das Drehbuch eine Liebelei zwischen Steph und Jimmy vor. Man darf für Steph und uns hoffen, dass die Autoren Jimmy nicht nur als Lückenfüller für Matt und Steve als Love Interest der Staffel auserkoren haben und dann wieder auf die altbekannte Konstellation zurückkehren und Jimmy mit einem gebrochenem Herzen zurücklassen. Natürlich ist Jimmy recht stereotyp gezeichnet – naiv, gut aussehend aber ein wenig einfach gestrickt – aber Jimmy ist auch sehr charmant und weiß in seiner Nebenrolle sehr zu überzeugen. Und die Chemie zwischen den Beiden kommt wirklich gut rüber.

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Aber sonst? Natürlich darf man bei all dem nicht vergessen, dass wir hier nur eine 30 minütige Sitcom haben, in deren Mittelpunkt das Familienlieben der Tanners und Giblers steht und man eigentlich schon alles gesehen haben dürfte, wenn man wie ich noch die Originalserie in ihrer Originalausstrahlung in Deutschland gesehen hat. Mir fehlt aber dieses wohlige „Full House“ Gefühl, was die erste Staffel von „Fuller House“ noch im Laufe der Staffel aufbauen konnte.

Und genau das ist meine Hoffnung für die zweite Staffel, dass sich dieses Gefühl wieder einstellen wird. Noch suche ich vergebens.

PS: Die alten Herren aus „Full House“ hatten bislang übrigens keinen Auftritt sollen aber in mehreren Folgen wieder ihre Gastauftritte erhalten.

Bilder: Netflix

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Freitag, 9. Dezember 2016, 18:00 Uhr
Fuller HouseReview
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