Schluss mit Vorgeplänkel, 82 Minuten und somit knapp die längste Episode der Staffel gab es heute Nacht zu sehen. Und sehr viele verdammt schöne Aufnahmen, da kam ich kaum mit dem Notieren Screenshot-würdiger Zeitstempel hinterher. Habe ich sonst pro Folge vielleicht 6-10 zur Auswahl, waren es hier 43(!) und alleine meine auf dem Handy parallel zur Folge mitgeschriebenen Notiz hatten bereits über 7.000 Zeichen. Uff! Entsprechend gibt es viel zu bereden, denn alle, die sich bei den wohligen ersten zwei Folgen über fehlende Action beschwert hatten, kamen diese Episode mal so richtig auf ihre Kosten. Legen wir los!
„Oh, for fucks sake. You took your time.“ (Edd)
Die blauen Plättchen im Intro sind bis nach Winterfell vorgedrungen, es wird ernst. Spielten solch epische Folgen bislang oftmals an mehreren Orten, findet dieses Mal alles in, über und um Winterfell statt, wo so ziemlich alle noch lebenden Figuren vereint sind (Grüße an dieser Stelle an Cersei!). Aufgeregtheit herrscht nicht nur bei uns Zuschauern und Samwell, sondern auch bei vielen anderen, deutlich Kampferprobteren, die es nur weniger anmerken lassen. Aber die Anspannung ist greifbar. Unsullied, Dothraki, Wildlinge und Co. als vereinte Armee auf dem Schlachtfeld – das Bild hat schon was für sich. Eine Macht, wie sie Westeros noch nie gesehen hat, und doch wittern alle den Tod, als sie erwartungsvoll ins Ungewisse hinaus schauen. Und dann kommt Melissandre angeritten, um etwas Feuer zu entfachen und Licht ins Dunkle zu bringen. Danke dafür.
„There‘s no need to execute me, Sir Davos. I‘ll be dead before the dawn.“ (Melissandre)
Die Dothraki machen den Anfang, erlischen dann doch recht schnell. Prima, jetzt haben die White Walker noch Massen an Pferde dazugewonnen…
Welle 2: die Unsullied. Vorteil bei denen ist ja, dass sie derart synchron in ihren Bewegungen sind, dass man sie problemlos digital „klonen“ kann. Viel CGI-Arbeit ist auch im ersten wirklich zu sehenden Aufeinanderprallen der Massen vorhanden, als die ersten Wight-Wellen die Front wahrhaft überrollen. Ich frage mich bei solchen Aufnahmen immer, weshalb Armee-führende Film- und Fernsehhelden stets am Kopf des Bataillons stehen, statt im Rückraum die Fäden zu ziehen. Natürlich ist das ehrenhaft und ein gutes Beispiel, das den Kampfspirit entfacht und vorangeht, aber gerade bei solchen unrealen Gegnerwellen wie hier müssten die eigentlich allesamt sterben. Einer der kleinen Ungenügsamkeiten dieser Folge, die ich später nochmal aufgreifen werde.
Zunächst freue ich mich, der bereits an der Helligkeitsstufen-Einstellung des Fernsehempfang-Gerätes gezweifelt hatte, über die Licht-Unterstützung aus der Luft. Diese Drachenaufnahmen waren größtenteils einfach wahnsinnig gut gemacht und wunderschön anzuschauen! Interessant ist die Gegentaktik der White Walker, die auch durch die Heeresmassen zu Boden eisige Wetter-Widrigkeiten aufwirbeln, die zu niedriger Sichtweite und gar einem Beinahe-Zusammenstoß der beiden guten Drachen (Player 1: Daenerys und Player 2: Jon) führen.
Edd ist dann der erste (Prominentere), der on Screen und definitiv dran glauben muss. Viele der Streitkräfte rücken in die Burganlagen zurück, bisher war man eher dahinsiechendes Futter für die Wights. Es mag trivial oder gar nervig erscheinen, ich mag aber, wie oft von leitenden Personen „Come on!“ und andere auffordernde Anweisungen geschrien wurden. Das wirkte realistisch. Auch Sansa lässt sich zurückziehen in die Krypte, bei der ich bereits letzte Woche ein richtig schlechtes Gefühl hatte, wurde doch etwaige Male betont, dass dort der sicherste Platz sei. Vor allem bei der Ansammlung durchaus relevanter Figuren, vor allem Tyrion dort unten war eine seltsame Entscheidung. Klar muss er nicht unbedingt an der Front aktiv im Kampf eingreifen, aber als strategischer Kopf aus dem Rückraum, der aktiv ins Geschehen eingreifen lässt, wäre er doch sinnvoll? Tyrion sieht es ähnlich, aber sein „wir könnten oben was sehen!“-Kommentar wird ignoriert.
„You might be surprised at the lenghts I‘d go to avoid joining the army of the dead. I can think of no organization less suited to my talents.“ (Tyrion)
Dann beginnen die inszenierten kleinen Momente der Schlacht, die zumindest etwas übertrieben konstruiert wirken. Arya rettet vermeintlich den Hound, Melissandre die Strategie, indem sie von einer Unsullied-Gruppe geschützt eine Feuerwand um Winterfell entzündet, die nicht nur dem Hound Angst einjagt, sondern vorerst auch den Wights.
„Light the trenches!“ (Sir Davos)
Dabei stellt sich heraus, dass der Hound auch erstmals etwas mehr Angst vor etwas anderem als vor den lodernden Flammen hat. Der Tod. Nicht das Sterben, sondern DER Tod, der (noch) vor den Toren lauert und unbesiegbar erscheint. Da muss erst eine hilflos erscheinende Arya her, um seinen Beschützerinstinkt zu wecken.
Auch beim Ansturm der Wights auf die Burgmauern bekommen wir sehr eindrucksvolle Bilder zu sehen. Und jetzt weiß ich auch, in welch weiser Voraussicht die Drachenglas-Stücke auf den Zinnen verteilt wurden (auch wenn mich die Menge und Priorisierung im Verbau noch immer verwundert).
„I‘m going to go now.“ – „Go where?“ (Bran & Theon)
Jaime rettet Brienne in einem dieser weiteren „gerade diese Duos treffen in wichtigen Momenten aufeinander“-Szenen und Samwell wird von einem Wight gebissen, wo ich in meinem Zombie-Serien-Modus zunächst dachte, er wäre damit dahin, aber so funktioniert das hier zum Glück ja nicht.
Die kleine rackere Lyanna Mormont streckt großen Riesen nieder, nachdem sie erst von dessen Hand und kurz bevor sie von dessen Körper final platt gequetscht wird. Die mochte ich sehr!
Auftritt Arya und ihr Drachenglas-Speer, den sie in bester Syrio Forel-Manier zu schwingen weiß. Ein paar kluge Bewegungsmanöver und ein Sturz mit der Schläfe gegen eine Steinwand später befindet sie sich im Inneren der Anlage gegen herumstreunende Wights wieder. Das hatte was von den Raptor-Szenen in „Jurassic Park“ damals und nahm das Tempo zugunsten des Pacings der insgesamt sehr anrollenden Folge etwas raus und sorgt für ein nochmal intensiveres Spannungsgefühl.
Beric stirbt seinen letzten Tod, was von Melissandre quasi verifiziert wird, die dann noch einmal einen schönen Bezug zu S03E06 setzt, indem sie die „braunen, grünen und blauen Augen“ anspricht, die Arya für immer schließen würde. Braun könnte Frey meinen, Blau die White Walker und Grün vielleicht Cersei?
Zum Showdown der Big Player kommt es einige Meter über dem Kampfgeschehen. Endlich gibt es im Rahmen einer wild inszenierten Drachenverfolgungsjagd das zu sehen, worauf so viele gewartet haben: „Eisfeuer“ gegen „Feuerfeuer“. Den angedachten direkten Gegenstoß der zwei Feuerwalzen der sich in der Luft gegenüberstehender Drachen in „Kamehameha!“- oder „Hadouken“-Manier blieb dann aber leider doch aus. Aber auch so war der Zwist zwischen den Drachengeschwistern sehr gefällig dargestellt. Und gerade als ich mir dachte, wie utopisch gut die sich alle festhalten können – die reinsten Rodeo-Weltmeister, und das teils nach gerademal einer praktischen Flugstunde – fallen sie kurz nacheinander. Jon etwas sanfter im Abrollen, der Night King aus luftiger Höhe. Das scheint ihm jedoch nichts angehabt zu haben, steht er doch plötzlich wieder da – wenn auch erstaunlich wehr-, reg- und sorgenlos. Hm…
„Dracarys!“ (Daenerys)
Direktes Drachenfeuer macht ihm nichts… Muss also Valyrian Steel her? Jon eilt herbei und steht kurz vor dem eigentlich typischen Kampf mit dem überraschend selbstsicher wirkenden und grinsenden Night King auf dem Feld der vielen Leichen. Ach ja, da war ja was – Superspecial-Wiederauferstehen-lassen-Move. Shit. Das hatte man schon fast vergessen. Die Wiederbelebung reicht gar bis in die Krypte, war mir sehr gefallen hat. Uralte Stark-Helden im Kampf gegen die vermeintlich Wehrlosesten. Ein bisschen enttäuscht war ich hier, dass das sich als Verteidigungs-Wache hat einteilende Mädchen ihre Tapferkeit nicht wirklich zur Schau stellen hat können.
Dafür wird der eigentlich aussichtslos in einem „Battle of the Bastards“-Deja-Vú steckende Jon von Daenerys gerettet und wir bekommen den gehaltvollsten Dialog der Folge zu hören:
„Bran!“ – „Go!“ (Jon & Daenerys)
Der Drache steht jedoch gefährlich lange im Halteverbot, was dazu führt, dass Daenerys im Gegensatz zu Dutzenden Wights abgeworfen wird. Aber NATÜRLICH kommt Jorah aus dem Nichts zur Hilfe geeilt – diese kleinen unglaublichen Geschichten inmitten eines gigantischen Kriegs-Geberens aber auch immer wieder… Passend dazu bietet sich Jon eine Art „Best of“, als er Richtung Bran vordringt. All die namhaften Charaktere sind als scheinbar Letzte noch am kämpfen und bieten sich seiner Unterstützung an. Zu Bran eilen oder helfen? Hier hätte ich als Macher die Reihenfolge verändert und den dem Tod sowie Jons Zuneigung am nahe liegendsten Samwell zuletzt gezeigt, um die Entscheidungs-Qual nach und nach zu intensivieren. An dieser Stelle hatte ich mich gefragt, weshalb Bran nicht mehr „macht“ und bspw. die Kontrolle über andere Figuren als lediglich ein paar kurz zu sehende Raben übernimmt? Und was ist eigentlich mit Ghost, der zu Beginn mit in die Schlacht rannte, aber danach nichts mehr von ihm zu sehen war. Irgendwie schade, wie diese von Fans geliebte Figur dann doch recht nebensächlich wieder ein und vielleicht ausgeführt wurde.
Tyrion hat einen weiteren Titel seiner mittlerweile beachtlichen Laufbahn zugefügt bekommen. Als „am wenigsten schlechter Ehemann Sansas“ packt er sich bei der Ehre und all seinen Mut zusammen. Sein Atemholen wird der Auftakt zum musikalisch leise und doch so laut inszenierten Finale der Folge.
Der Moment, in dem Viserion in die Burg stürzt – wow. Danach: Gänsehaut. Aufopferungsvoller Kampf an so vielen Stellen. Jorah, Tyrion, Jon, Jaime, Brienne, Theon – und die stetige Gewissheit, dass da noch welche von sterben würden. Nur wer?
Theons seelenreinigenden Opferungs-Akt war zu erwarten, hatte sich das doch über die Entwicklung angedeutet.
„Theon. You‘re a good man. Thank you.“ (Bran)
Als der Night King Bran erreichte, hatte ich kurz gehofft, dass Arya ihre Maske fallen lässt und „verarscht!“ sagt. Aber nein, sie kommt von hinten angerauscht – wie auch immer sie das unbemerkt geschafft haben soll, vielleicht war sie als Wight unterwegs, jedenfalls war der filmische Übergang sehr klug gemacht – und macht den entscheidenden Move. War das etwa die Spitze ihrer vom Speer zum Messer umwandelbaren Sonderanfertigung? (UPDATE: Nein, muss natürlich valyrischer Stahl sein und war der Attentatsdolche, mit dem Bran zu Beginn der Serie umgebracht werden sollte.) Der Night King zerbirst jedenfalls und seine Folgerschaft fällt wie die Domino-Steine. Das ging dann doch erstaunlich fix.
Der nächste Tod, der in gewisser Weise vorherzusehen war, ist der von Jorah. Zum einen aufgrund seiner umfassenden Historie mit Daenerys, vor allem aber in der wirklich aussichtslosen Situation im Kampf gegen dann doch erstaunlich langsam über ihn und Daenerys hineintröpfelnden Gegnerscharen. Aber kurz vor Ende kann er seine Gefühle dann doch mal in Worte fassen und sagt endlich mal, was Sache ist:
„I‘m hurt.“ (Jorah)
Kurz darauf wäre die Rettung gekommen, denn wir bekommen gezeigt, dass zumindest einer der Drachen überlebt hat. Melissandre auch, die hat aber ihren Zweck erfüllt und wählt den Freitod. Gerade noch vor Morgengrauen – Versprechen gehalten.
Es gibt keine perfekte Folge und gerade ich bin als kritischer Mensch enorm sparsam mit bestmöglichen Wertungen, aber hier muss ich einfach eine Fünf vergeben, sonst würde ich der Folge im Vergleich zu anderen 4,5er-Episoden Unrecht tun. (UPDATE: Ich bin dann doch aufgrund der Fülle an Mängeln runter gegangen…) Auch diese Folge hatte ihre Fehlerchen und Film-typischen Klischees, dazu gab es meiner Meinung nach nicht DEN Über-Twist oder enorm treffenden Tod. Natürlich sind mit Edd, Lyanna Mormont, ihrem Cousin Jorah, Theon und Beric durchaus relevante Figuren auf teils sehr emotionale Art und Weise gestorben. Aber bei den vielen ultimativer Gefahr ausgesetzten Hauptfiguren gab es im Grunde genommen keinen Verlust zu verbuchen. Das war vor allem gen Ende recht unrealistisch, als wirklich ALLE unbekannten Streitkräfte um sie herum nicht nur gefallen, sondern wieder aufgestanden waren und sie dennoch minutenlang gegen sie ankommen und sich ins Ziel haben retten können. Dazu stolzierte mir der Night King da teilweise etwas zu lässig und menschlich-cool durch die Gegend. Das wirkte vor allem in den Superzeitlupen-Einstellungen eher wie ein Hip Hop-Musikvideo aus den Neunzigern, denn eine gnadenlose Fantasy-Figur.
Aber den paar Kleinigkeiten standen eben auch richtig viele gute Dinge gegenüber. Über einen Zeitraum von 80 Minuten wurde eine packende Atmosphäre geschaffen, die einen kaum losgelassen hat. Das Wechselspiel zwischen den Schauplätzen und Figuren hat gut funktioniert, die Wechsel in der Geschwindigkeit auch und auch wenn es viele kleine konstruierte Momente gab, so hat die Emotionalität doch nie einen utopisch großen Raum im eigentlich recht realistisch inszenierten Kampfgeschehen erhalten. Es blieb stets hektisch und ging direkt weiter. Und natürlich muss man sich die schiere Masse und Macht dieser Schlacht einfach noch einmal in Ruhe vor Augen geben.
Ich fand zudem gut, dass Jon nicht DIE Über-Handlung hatte und den eigentlich erwartbaren Helden abgab. Im Gegenteil, sein finaler Aufschrei gegen Viserion glich eher einer spontanen Bankrotterklärung im Groll. Die kleine Arya, die von allen zu Beginn der Serie müde belächelt und als angehende Lady in den Nähkurs gesteckt wurde, hat die Wende gebracht. Irgendwo auch abzusehen, aber dennoch toll.
Und so bleibt eine Schlacht, die in die Geschichte des Fernsehens gehen wird. Als die bis dato eindrucksvollste, aufwendigste, teuerste und vielleicht auch beste. Und es bleibt die Frage, was in den kommenden drei letzten Episoden noch stattfinden wird. Da bleibt der irdische Machtkampf um den eisernen Thron, auf dem die garstige Cersei sitzt und sich der „Reste“ annehmen will, die aus diesem Überraschungs-Sieg hervorgegangen sind. Dumm für sie, dass das Allstar-Team noch größtenteils zusammen ist. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die letzte Folge in allerbester „Herr der Ringe“-Manier eine ausgedehnte Wohlfühl-Abschieds-Sause mit viel Gefühl, Kitsch, Tränen, aber wenig Spektakel sein könnte. Bleiben also zwei Folgen mit rund 160 Minuten Handlung, die dann bitte doch noch zumindest einen richtigen Schock-Moment für uns bereithalten sollen. Okay? Aber erstmal das Gesehene verarbeiten…
Game of Thrones S08E04 Preview
Und hier wie jede Woche der Ausblick auf die kommende Folge für alle, die sich schon einmal darauf einstimmen wollen:
Unsere Freunde von Pixelburg haben auch über diese Episode in ihrem Podcast gesprochen.
Bilder: HBO
Sorry, aber wie kann man dieser Episode eine 5 geben? Achso ja, indem man sich von der Schlacht und dem CGI blenden lässt und dabei unzählige Plotholes außer Acht lässt. Wie ist denn z.B. Arya aus der Halle gekommen? Diese Folge war mit Abstand der bisher größte Letdown in Game of Thrones. Aber Hauptsache die Schlacht war geil.
Jedem bleibt natürlich komplett frei, die Folge anders einzustufen, vor allem, was die meiner Meinung nach jetzt eher unwichtige Zahl unterm Strich anbelangt. Aber anscheinend hast du dir nicht die Mühe gemacht, die (zugegebenermaßen vielen) Wörter dieses Reviews zu lesen, denn auf von dir genannte Punkte gehe ich darin auch ein und bemängele diverse Sachen. Auch zu deiner eingehenden Frage nehme ich im Rahmen der Kronenbewertung recht deutlich Stellung. :)
P.S.: Und solltest du die Person gewesen sein, die zeitlich passend zum Absetzen dieses Kommentares der Episode das Minimalrating von exakt einer Krone gegeben haben, finde ich es schon irgendwo ironisch, dass man aus persönlicher Enttäuschung heraus bereit ist, so radikal subjektiv zu bewerten (und CGI, „geile Schlacht“ und Co. komplett außer Acht zu lassen), es anderen Leuten aber nicht einräumt, selbiges in die andere Richtung zu machen. ;)
..auch wenn die GOT Schlachten quasi NUR unter „optischen“ Gesichtspunkten inszeniert sind, nerven sie mich so dermaßen. Ich schicke doch nicht die mobilsten Truppenteile (Dothraki) als erstes frontal auf ein anrückendes Heer zum aufgeraucht werden. Mit Kavallerie macht man Flankenangriffe, keine yolo-runs. Ich stell doch nicht die (rein gar nicht mobile) Artillerie (Trebuchet/Katapulte) ungeschützt VOR die Infanterie. Wenn ich eine stehende Festung habe, dann stelle ich sowieso schon mal gar keinen VOR die Tür. Normalerweise läuft es doch andersrum und die Burg wird belagert und schweres Gerät aufgefahren, um reinzukommen, nicht umgekehrt. Sollen sie doch kommen. Zinnen sind ja wohl leichter zu verteidigen als nach allen Seiten offenes Feld. Und wenn schon was nach draußen stellen, hätten sich Katapulte und Co auf dem „Feldherren“Hügel von wo Jon und Dany anfangs runtergeglotzt haben aufs Schlachtgeschehen weit besser gemacht. Warum auch nicht erstmal mit Drachen die Reihen der Angreifer dezimieren und den Vormarsch stoppen, statt die Viecher erst einzusetzen wenn beide Kampfparteien schon im Infight sind und wortwörtlich friendly fire droht? Weiter: Ich ziehe extra nen Graben um die Burg und stelle mich dann davor, statt dahinter??? Ja, das macht unheimlich Sinn, mir den eigenen Rückzugsweg zu verbauen und den Höhenvorteil zu verschenken…Etc pp… Die Schlachten sind immer fürn Ar***. Auch schon bei „Battle of the bastards“ wo sich ne Kavallerie von zwangsläufig langsameren Fußtruppen (zudem noch mit mit schweren Schilden) einkreisen lässt. Hallo?! Ja, der Kessel sah gut aus, aber war ebenfalls völlig hanebüchen. So wie in GOT Armeen aufeinandertreffen, ist das taktisch so ausgefeilt wie ne Katzenbalgerei. Eigentlich dürfte bei dem Verschleiß schon lange niemand mehr überhaupt Soldaten haben. 🙂 Das einige Charaktere dann sowieso egal in welcher ausweglosen Situation auch immer prinzipiell durch ihre plot armor geschützt sind, ist da noch das geringste Ärgernis…da können sie auch ruhig ganz vorne stehen.
P.S: der Dolch von Arya war übrigens der Attentatsdolch aus valyrischem Stahl aus Season 1, der fälschlicherweise Tyrion „angelastet“ werden sollte, das war wiederum schön, dass sich so ein weiterer Kreis schließt, zumal Arya den selben Move mit dem Dolch angewandt hatte, den sie auch schon mal beim Sparring mit Brienne vorgeführt hat. Das war stimmig. Die Schlacht dagegen so was von gar nicht.
Ja, da sprichst du einige weitere taktische Fehler an, absolut. Mal vom surrealen Punkt abgesehen, dass ich es eh irgendwo sinnlos finde, dass eine Schlacht gegen eine Untotenherde auf derart geordnete Weise, wie gegen eine menschliche Armee, inszeniert wird… Aber vermutlich wäre es sonst „zu leicht“ geworden, bzw. zu schwer, die Größe vernünftig zu inszenieren, da halt nicht alle ins Gemäuer passen. Dennoch hätte man das viel smarter machen können.
Danke für den Hinweis mit dem Attentatsdolch, das ist dann natürlich eine feine Sache. Dann war der Stab also eine reine Syrio-Verbeugung und dieser abnehmbare Teil auf der Skizze einfach für die Katz (im in der Bildsprache von S1 zu bleiben)?
Schönaugasse
Danke für den ausführlichen Review – ich mag den Schreibstil!
Ich war aber ehrlich gesagt auch enttäuscht von der Folge. Neben den vielen bereits angesprochenen, taktischen Fehlern, war mir das viel zu viel Hollywood. Wieso konnte nicht einer der großen Helden sterben? Gerade ganz kurz vom Ende der Schlacht waren eigentlich alle nur Millisekunden davor zu sterben. Wieso müssen unseren Helden alle so ein Glück haben? Was spricht dagegen, Brienne sterben zu lassen? Oder Sam? Oder ein anderer Fan-Liebling? Das war es doch mal, was GoT ausgemacht hat. Aber seid Staffel 6 ist die Rollenverteilung klar (und ich glaube auch an ein Happy End am Ende der Staffel – leider).
Statt dessen sterben unwichtige Charaktere, denen kein GoT-Fan hinterhertrauert. Okay, Jorah war einer der großen Helden. Aber sein Schicksal war auch irgendwie vorhersehbar. Alle anderen können wir doch sicherlich verschmerzen!?
Dann fand ich das Ende dieser Folge auch blöd. Arya führt einen Powermove aus – The End! Dass der Nachtkönig der Endgegner war ist ja klar. Aber ich finde es immer so albern dass alle anderen Zombies zusammenfallen nur weil das Mastermind tot ist. Hier war es wieder: Hollywood. Und wie schon oben erwähnt im allerletzten Moment – find ich albern.
Ich hätte mir auch mehr Mitwirkung von Bran gewünscht. Schließlich kam der Nachtkönig wegen ihm (warum genau hab ich allerdings noch nicht verstanden). Hätten die beiden noch noch ein Psychoduell mit Telekinese oder so haben können? Bran sitzt die ganze Folge nur in seinem Stuhl und lässt unsinnigerweise die Raben fliegen. Wohin und weshalb?
Ja, coole Schlacht, Rekord aufgestellt. Aber wirklich begeistert bin ich nicht. So wie schon seit vielen vergangene Folgen. GoT war mal krass. Vermutlich können die auf Grund der Gelddruckmaschine aber seit einigen Staffeln nicht mehr krass sein, weil das Zuschauer verprellen würde!? Schade
Zunächst mal vielen Dank, freut mich, dass der Text dir gefallen hat. Bin da im Grunde genommen in allen Punkten bei dir (manche entsprechenden Stellen bei mir hattest du ja eh schon aufgegriffen, die in die gleiche Richtung gehen). Natürlich weiß man nicht, was noch in den letzten Episoden folgt, ob dann vielleicht klar wird, wieso z.B. Brienne überlebt und was Bran mit den Raben gemacht hat. Leider schwindet auch bei mir die Hoffnung drauf, dass das noch smart aufbereitet wird und eine Erklärung für so ziemlich ALLE Hauptfiguren und deren Überleben, wird es wohl kaum geben (außer das erwähnte Hollywood’sche Happy End, das sicherlich ein paar Leute für die eine oder andere, aber nicht für alle Figuren wünschen).
Wegen der allgemein kleineren Fehler hatte ich ja auch beinahe „nur“ 4,5 Kronen vergeben, allgemein hat „GoT“ glaube ich schlicht das Problem, sich selbst eine epische Benchmark geschaffen zu haben. Bzw. müssten wir vermutlich viele andere Serien hier mit lauter Bewertungen zwischen 2 und 3 niederschmettern, weil die Relation sonst nicht passt. Finde das ultraschwer, das in Zahlen zu packen, die ganzheitlich stimmen, daher bin ich hier eher vom Gefühl ausgegangen – und finde eh, dass ein so wunderbar ausdefinierter Diskurs zwischen Zuschauern mehr aussagt und eh viel schöner ist! :)
…also auf dem Handy, aufgeteilt in drei Teile (1. Sbahn, 2. Mittagspause, 3. wieder Sbahn), hat mir die Folge viel Spaß gemacht! Die Sonneneinstrahlung hat zwar dazu geführt, dass ich eigentlich nichts gesehen habe, insofern hoffe ich, auf mehr Folgen bei Tageslicht ;-) (so und jetzt dürft ihr gerne auf mir rumhacken :D )
Die Action war Top aber auch echt heftige Schnitzer dabei imo.
3 Kronen. Aber zu bemängeln das alle Wights zusammen fallen als der Night King das Zeitliche segnet ist unfair. Weiß man doch schon seit Ewigkeiten dass sein Tod das Ende aller bedeutet.
Allerdings wäre ein „Duell“ Bran vs. Night King schon cool gewesen.
Und Theons run auf den Night King empfand ich als Tiefpunkt dieser Folge. Bran erteilt ihm die Absolution und er stürzt sich ins Schwert…
Alles im Allen ne gute Folge aber stark abfallend nach den ersten Beiden dieser Staffel.
Es kommen nur noch zwei Folgen? Ich dachte die letzte Staffel soll 6 Folgen haben
Nene, kommen schon noch drei, wie ich ja schrieb. Vermutlich habe ich irritiert, weil ich die angedachte Abschluss-Szenerie für die Handlung abgezogen habe. :)
Bei Sky Ticket hatte die deutsche Synchro Fassung inkl. Intro und Outro 78 min. Wo hast du geschaut? Gibt es etwa unterschiedliche Schnittfassungen?
Habe da vor allem die offizielle Angabe herangezogen (s. IMDb und Co.). Vielleicht eine Framerate-Sache?
Der abnehmbare Teil war nicht für die Katz: in der Szene auf der Burgmauer sieht man, wie sie den Stab ab und zu teilt um ihn auch wie Dolche als Nahmpfwaffe benutzen zu können…
Ah, okay. Da muss ich gerade Dinge notiert haben und nicht aufmerksam genug gewesen sein. Danke für die Info!
Dann guckt es doch einfach nicht! Immer diese Möchtegernkommentarkritiker! Natürlich hat das alles seine Schwächen und Plotholes. Aber, MEINE FRESSE! ES IST NUR FERNSEHEN!
Ich gehöre tatsächlich zu den Serienguckern, die bei Staffel 2 aufgehört haben, um auf das Staffelende zu warten und dann erst loszugucken. :-) Ich bin hart im Nehmen und Ausdauer top.
Bald kann ich mir die ganzen GOT Folgen reinziehen, am besten nächsten Winter. Da mache ich GOT Urlaub und zieh mir alle Folgen rein.
Mir ist es eigentlich egal was andere über die Serie denken, wer keinen Spaß daran hat, der kann sich ja eine andere Serie ansehen.
Ich werde auf jeden Fall viel Spaß haben.
:-D
Du meinst auf das Serienende? Wow, Respekt! Und schon einmal viel Spaß beim Schauen in ein paar Wochen. :)
Meines Erachtens war dies die bislang schlechteste Folge der ganzen Serie… Es hat so viel Potential in der Folge gesteckt und ist doch so kläglich misraten, das ich doch einigen Zweifel an den Produzenten bekam. 99% der Zeit sind die Wanderer ein übermächtiger Gegner und werden dann völlig vorhersehbar von Arya platt gemacht. Keinerlei hin und her der Machtverhältnisse damit mal etwas Spannung aufkommt. z.B. hätte Jon 1, 2 oder 3 der Generäle mit seinem Drachen erwischen können um die Reihen der Wanderer kurzfristig etwas zu lichten und Hoffnung aufkommen zu lassen, im Gegenzug hätte der Nacht König dann nach Jon´s Absturz für kurze Zeit den zweiten Drachen übernhemen können. Man wartet eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass von den Hauptfiguren jemand stirbt, wenn der Gegener schon so übermächtig ist, aber selbst da tut sich nichts überraschendes. Und das Ende vom Nacht König war auch einfach nur platt und zu früh vorhersehbar (was die Frage angeht wer ihn tötet, denn dass er getötet wird war schon dadurch klar, dass alle wichtigen Charaktere an einem Ort zusammengezogen waren. Wäre er nicht besiegt worden wäre die Serie vorbei gewesen…). Spannend oder überraschend wäre gewesen wenn Arya die Generäle angegriffen hätte, dadurch einige der Wanderer zu Boden gehen, der Nacht König sich deshalb umdreht, Bran dann z.b. die Kontrolle über den in den Reihen der Wanderer stehenden Hodor oder Onkel Benjin übernimmt und mit dessen Hilfe dann den Nachtkönig tötet, oder Theon noch einen Dolch wirft, oder, oder, oder…
Fazit:
Große Drachenschlacht: Fehlanzeige.
Große Überraschung bei den Opfern: Fehlanzeige.
Besonderer Spannungsaufbau: Fehlanzeige.
Sonstige Überraschungen oder Wendungen: Fehlanzeige.
Echt schade, wie gesagt, viel verschenktes Potential…
Ich finde es wirklich enorm interessant, die unterschiedlichen Bewertungen im Hinblick auf diese Folge zu sehen und wie sehr diverse Faktoren da mit eingehen. Im Grunde kann ich all deine Punkte bestätigen (was ich ja größtenteils eh schon im Review getan habe) und doch würde ich die Folge nicht als schlecht betiteln. Das krasse ist halt, was für eine enorme Erwartungshaltung sich „GoT“ aufgebaut hat, vor allem bei dieser Folge, die viele als DEN Showdown wahrgenommen hatten und entsprechend auch geliefert bekommen wollten. Vollkommen legitim bei der Historie und einige krasse Fehler wurden auch objektiv begangen, absolut. Aber einige Leute (damit meine ich jetzt nicht mal dich im Speziellen, nehme den Kommentar nur als Anlass, sorry) scheinen geradezu persönlich getroffen zu sein, weil ihre epischen Erwartungen nicht vollends erfüllt wurden, um dann die doch recht vielen positiven Dinge einfach rigoros auszublenden (ob das nun eine 4,5/5 sein muss, sei vollkommen dahingestellt und ehrlich gesagt auch wurscht).
Deine inhaltlichen Punkte, wie man die Spannungskurve noch hätte verbessern können, gefallen mir übrigens ganz gut. Vielleicht überraschen sie uns ja dann kommende Woche damit, dass Daenerys auf der Treppe stolpert und sich das Genick bricht, oder so… ;)
@Maik: Deute Bewertungen, die die Folge als missraten bewerten, bitte nicht als persönlichen Angriff ;-).
Jeder hat seinen eigenen Geschmack und darf die Folge so kommentieren, wie er/sie es empfunden haben.
Für mich war es…. ja, wie genau? Nachdem ich sie gestern gesehen habe, war ich noch unentschieden. Rein handwerklich und visuell gut bis sehr gut. Aber (und das ist ein fettes aber) nach einer Nacht hat sich bei mir ein Gedanke verfestigt: Verschenkt! Das, was GoT für mich besonders gemacht hat, war, dass sich die Autoren nicht den Wünschen und Konventionen eines vermuteten Publikums unterwerfen, sondern ihre Vision, ihre Idee umsetzen. Schon seit einer Weile scheint das verloren gegangen zu sein für Fanservice und der Bedienung von Erwartungshaltungen (die durch die größere Aufmerksamkeit und Kommentierung klarer scheinen). Ich habe nicht mehr das Gefühl, der Geschichte zu folgen und Beobachter zu sein, sondern die Autoren versuchen, zu erahnen, was mir gefällt. Das ist der Unterschied zwischen Kunst und Dienstleistung. Beides hat seinen Nutzen. Doch ich hätte eben lieber Kunst bekommen; auch auf die Gefahr hin, das mir der weitere Handlungsverlauf nicht gefällt. Aber so ist das Leben, man bekommt nicht immer das, was man sich wünscht.
Denn wenn es so wäre, hätte Ned Stark nie seinen Kopf verloren. So viel Mut haben die Autoren nicht mehr. Und genau das war es, was GoT so faszinierend gemacht hatte. Heute ist es nur noch eine Serie wie viele andere. Sehr gut gemacht, teuer produziert, aber nicht mehr den Charakteren und deren Entwicklung verpflichtet, sondern nur noch dem Fanservice und (natürlich, darum geht es immer, schon klar) dem Geld.
Zu schade….
Keine Bange, das mache ich nicht (außer, es wird wirklich persönlich oder eben anmaßend anderen Meinungen gegenüber). :) Schreibe so gut wie jedes Mal beim Antworten, dass es schlicht Geschmackssache ist, und das ist auch gut so.
Das Obskure ist ja, dass sich im Grunde alle einig sind – da wäre mehr drin gewesen. Einige ziehen diese Enttäuschung als Legitimation heran, eine Tiefstwertung zu geben, andere sehen die übrigen guten Dinge an der Folge. Ich hatte mir auch eine über-epische 6/5-Folge gewünscht, so war es leider „nur“ gutes bis sehr gutes Fernsehen im Vergleich zum sonstigen Kram. Noch habe ich Hoffnung, was diese „Kunst“-Elemente in den ausbleibenden Episoden anbetrifft, aber ja, „Fanservice“ trifft es ganz gut seit ein, zwei Staffeln, wobei es ironisch anmutet, da echte Fans genau das eigentlich nicht wollen. Aber das ist halt der Mainstream-Preis, fürchte ich. Auch muss man GRR und Co. zugute halten, dass man ja eine Geschichte erzählt, die auch ein Ende findet, an dem noch ein paar Figuren leben müssen. Zu Anfang einer Romanreihe ist es vermutlich noch einfacher wichtig erscheinende Figuren zu töten, die dann eben nicht mehr wichtig sind. Dennoch sollte „GoT“ genug relevante Figuren haben, die noch dran hätten glauben können, absolut.
Letztlich ging es mir ähnlich wie dir (und vielen anderen): Direkt nach Anschauen der Folge hatte ich so einen „das war gut, aber eben nicht krass“-Gedanken. Aber irgendwo ist das halt auch Jammern auf hohem Niveau, das sich „GoT“ durch die ersten Staffeln selbst errichtet hat. Aber schon irgendwo traurig, dass wie bei „The Walking Dead“ dieser einstige „Das sind Serien / Buchvorlagen, die sich trauen, ihren Hauptcast umzubringen und auszutauschen“-Sonderpunkt mittlerweile mehr oder weniger vollständig im TV-Nirvana verschwunden ist. :/
(Und diesen doch länger gewordenen Kommentar nicht als persönliche Verteidigung sondern reinen Beitrag zur Diskussion ansehen, bitte ;) )
Schöne Rezension, danke dafür. Ich fand die Folge super. Athmosphärisch, abwechslungsreich und spannend. Ein paar Kritikpunkte habe ich dennoch. Ghost hätte man in dieser Form weglassen können. Wenigstens eine Kampfszene hätte ich gern gesehen. Ebenso fand ich den Drachenfight zu dürftig. Da hätten es ruhig 2-3 Attaken und Überraschungen mehr sein können, dafür das die Drachen seit Buch 1/Staffel 1 dafür aufgebaut wurden. Und zu guter letzt hätte der ein oder andere „wirkliche“ Hauptcharakter noch sterben müssen. Da fand ich wurde tatsächlich zu sehr Rücksicht auf Befindlichkeiten der Fans genommen. Das kennt man anders von GOT.
Aber ansonsten ein absolutes Meisterwerk (für mich). Diejenigen welche sich z.B. über das Verheizen der Dothraki aufregen… einfach mal die Bücher lesen. Die Dothraki sind ein Reitervolk ohne Städte. Für sie wäre es undenkbar und ehrlos ohne Pferd von Mauern herab, oder gar dahinter zu fighten. Und da es bei dieser Schlacht um alles oder nichts ging, muss man die verfügbaren Truppen so gewinnbringend wie möglich einsetzen. Für die Dothraki hieß das Kampf zu Pferd, das was sie am Besten können.
Für mich die schlechteste Game of Thrones Folge bisher, ich bin wirklich enttäuscht. Es hat sich letztendlich genau das bewahrheitet, was sich schon seit Staffel 7 angekündigt hatte: GoT ist ein Hollywood Action-Feuerwerk mit Fan-Service geworden, in dem die wichtigen Charaktere Plot Armors angelegt bekommen. Wie man da über 3/5 geben kann, ist mir schleierhaft – auch wenn die Effekte noch so toll waren, das war NICHT das Game of Thrones das ich einmal geliebt habe. Sehr traurig!
Wie du schreibst, war es nicht das GoT, das du geliebt hast – alles subjektiv. :) Kann jede Enttäuschung verstehen, aber mir ist schleierhaft, wie man sie als schlechteste Episode bezeichnen kann (da gab es vor allem in den letzten Staffeln genug anderes…). Vermutlich müssen die Enttäuschten und Gehypten alle ein paar Nächte drüber schlafen und dann einigt man sich auf „war okay“. ;)
Also mich hat die Folge sehr unterhalten, ich fand die ganze Situation mehr als ausweglos und daher die Handlung sehr spannend. Mich haben die (leider zahlreichen) Logikfehler auch gestört, aber ich konnte diesmal irgendwie drüber hinwegsehen, nachdem ich sie während des Schauens lautstark kommentiert und belächelt habe. Es war nichts, was für mich das Seherlebnis zerstört hat. Allerdings hätten meiner Meinung nach auch ruhig ein paar mehr der an vorderster Front platzierten bekannten Charaktere sterben können – allein dem gewohnten, aber schon lange nicht mehr wirklich aufgetretenen GoT-Feeling halber.
Ich setze große Hoffnung in die finalen drei Episoden, die hoffentlich zeigen, dass die größte Bedrohung nicht die White Walker waren, sondern es wie immer die machtgierigen Menschen sind :)
Glückwunsch zu den 47 Bildern, dass müssen wohl genau die 47 Bilder der Episode gewesen sein, bei denen man noch was erkennen konnte ;-)
der Rest war ja eigentlich nur Schwarz.
„Und so bleibt eine Schlacht, die in die Geschichte des Fernsehens gehen wird. Als die bis dato eindrucksvollste, aufwendigste, teuerste und vielleicht auch beste.“
Also entweder ich hab eine andere Serie geguckt, oder manche Gemüter sind leicht zu beeindrucken, oder ich bin einfach zu dumm die Ironie zu erkennen.
Vermutlich hast du (was) anders geschaut. :) Wie mehrfach gesagt, geht es dabei um die Inszenierung, inhaltlich lässt sich – wie man ja allerorts sehen kann – trefflich drüber streiten und auch ich hatte so meine Probleme damit. Dennoch alles nur noch schlecht zu reden, wäre der Folge nicht gerecht.
Ich bin da bei Kira, die Logik der Schlacht war zwar teilweise Banane, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Leid getan haben mir nur die Dothraki, völlig unverständlich warum man diese derart geopfert hat. Generell frage ich mich ob überhaupt mehr als ein paar hundert Überlebende übrig geblieben sind?
Neben der Zombieszenen in der Krypta fand ich auch „Jon Snow schleicht sich über 200 Meter an den Nachtkönig an“ sehr unterhaltsam. Bonuspunkte gibt es noch dafür, dass die White Walker in der ganzen Folge keinen Ton von sich geben, das war mal wirklich erfrischend.
Eines muss ich als Buch-Klugscheißer aber doch noch sagen: Angeblich hat George R. R. Martin den Showrunnern irgendwann mal „sein“ Ende der Serie erzählt, falls er vor Ende der TV Serie stirbt etc. Das kann man jetzt glauben oder nicht, aber never ever haben wir diese Woche das Finale der Bücher gesehen. Dafür war das einfach viel zu viel Hollywood, Happy End und Fanservice.
Cool wäre es auch gewesen wenn da in der Krypta ein kopfloser Ned Stark auferstanden wäre. Muss ja keine toller Endgegner sein, nur ein Cameo-Auftritt und ein Tyrion der ihn tötet mit nem coolen Spruch.
Und ich sage nochmal dass ich es schade finde dass nicht mehr Hauptcharaktere gestorben sind. Jamie, Brienne, Tyrion, Varys, Greyworm, Melissandre, Sansa, Tormund, der Hund, Podrick – kann mir nicht vorstellen dass die ALLE in den letzten drei Folgen noch eine wichtige Rolle spielen. Also hätte da auch gerne noch jemand draufgehen können um der Folge noch mehr Dramatik zu verleihen. Mainstream-Fanservice halt…
„Mehr Hauptcharaktere“, also mehr als „0“? ;) Für mich waren das alles keine richtig wichtigen Figuren, sondern stets nur Sidekicks, vll. am ehesten noch Jorah und Theon, die aber schlicht zu vorhersehbar waren. Bin komplett bei dir, dass wirklich alle noch gebraucht werden, wirkt unlogisch, und vor allem, wie sie im Kampf inszeniert wurden, nur um dann doch zu überleben, ist Klischee pur gewesen. :(
Ich bin ein bisschen genervt von deinen Kommentaren, Maik.
Ich konnte deine Ansichten zu dieser Episode nämlich auch überhaupt nicht teilen und war sehr enttäuscht dass kein tieferer Sinn zwischen dem Aufeinandertreffen von Bran und dem Nachtkönig war. Es gab so viele Spekulationen, dass Bran und der Nachtkönig dieselbe Person sind bzw es da eine tiefere Verbindung gäbe, da der Nachtkönig ursprünglich ein Stark gewesen sein soll, Pustekuchen.
Diese Episode war unbefriedigend und das sind keine unrealistisch hohen Erwartungen meinerseits, wie du hier schon so oft geschrieben hast. Es ist ein totaler Ablass an Qualität der Geschichte. Dass sie dir gefallen hat lasse ich dir, aber nicht jeder der sie (ZURECHT) nicht mochte hat irgendein Problem oder einen schlechten Geschmack. Das war ein Griff ins Klo auf den man sehr lange gespannt gewartet hat. Wir sind zurecht enttäuscht.
Oha, da ist aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden… :)
Sorry, wenn du dich „genervt“ fühlst, aber so du mir meine Meinung lässt, lasse ich sie auch allen anderen, was ich ziemlich oft in meinen Kommentaren betont habe. Und wie ich ebenso mehrfache gesagt habe, sind sich glaube ich alle einig, dass da jede Menge Potenzial verspielt wurde, in vielerlei Hinsicht. Und doch frage ich mich, wo ich geschrieben haben soll, dass Leute „ein Problem“ oder „schlechten Geschmack“ hätten…? Mir geht es lediglich um einen Dialog, da ich gerne auf Kommentare unter meinen Beiträgen reagiere, sehe ich sie doch auch als Diskurs-Instrument und ein bisschen als meine Pflicht an, Kommentare nicht einfach so im Raum stehen zu lassen. Ich möchte nur einen Dialog eingehen und mit euch reden, das ist doch das tolle an Blogs und der Serien-Kultur, oder nicht? :) Und vor allem auch alle Seiten der Diskussion mit einbringen und eine mögliche ganzheitliche Sicht ermöglichen. Und Kommentare wie deiner hier zeigen eben, dass da verdammt viel Emotionalität im Zuge dieser Folge aufgekocht ist, die vielleicht(!) die ein oder andere Bewertung nicht mehr ganz fair sein lässt (damit meine ich jetzt nicht deine, sondern welche, die von „der schlechtesten Folge“ und „1/10“ reden, was schlicht kränkungsgesteuert ist – und auch das prangere ich hier nicht an, sondern möchte es nur aufzeigen und einen Erläuterungsversuch starten).
Ich wünsche dir jedenfalls fernab jeglichem GoT-Frust ein schönes Wochenende und dass dir die nächste Episode mehr zusagt! :)
So, hab’s auch endlich geschafft, die Folge zu sehen, dank ausreichender Spoiler hier und da wenigstens gut vorbereitet im abgedunkelten Raum. ;-)
Also ich kann weder 5 Kronen noch 1 Krone verstehen. Sie war sicher sehr gut und hat vermutlich optisch und technisch auch Standards gesetzt. Ich wäre vermutlich bei 4 von 5 Kronen gelandet, weil mich auch einige Logikfehler gestört haben. Da wir uns kurz vor Schluss der Serie befinden, hätte man den Hauptcast in der Schlacht sicher etwas mehr reduzieren können. Dass ausgerechnet die bekannten Figuren überleben, war dann schon etwas merkwürdig – kennt man von GoT so gar nicht.
Auch der Kontakt zwischen Bran und dem NK kam mir zu kurz. Zumindest da hätte ich mehr erwartet. Aber insgesamt: passt schon. ;-)
Sehr gesunde und nachvollziehbare Einschätzung, die ich teilen kann. ;)
… Deine Haltung ist mir fast schon ein bisschen zu devot, Maik. :-D
Wie man’s macht… :P
Was für eine grottige optische Fehlleistung! „Nachtaufnahmen“ waren noch nie mein Ding dies hier jedoch schlug alles. Erst vor kurzem erklärte mir ein Kundendienstler was eine zB Reduzierung der Farbtiefe von ursprünglich 10bit auf 8bit in der Ausstrahlung bedeutet. Die billigen Chipsätze in den 500€ 4k Glotzen sind damit völlig überfordert. Beim Versuch die fehlenden Inputs irgendwie zu übertünchen. In Folge dann graues Gematsche und Pixelblöcke ohne Ende. Wen störts, die Serie ist eh gelaufen, die Produktion in alle Winde zerstreut, die Beute längst verteilt. Und was die dramaturgischen Schwächen betrifft die sind einfach systemtypisch. Alles andere wäre wohl unamerikanisch. Das kennen Ältere wie ich seit den frühen Highlights wie Dallas oder Denver Clan. Die US Medienindustrie ist völlig gleichgeschaltet, da kommt nichtd anderes mehr. Bei Netflix gibts noch Nischenprodukte für andere Märkte, Mexiko Kolumbien Indien Indonesien zB die auch dort produziert werden und lokalisiert sind sprich andere Ansprüche befriedigen sollen. Das kann dann erfrischend wirken. Im Ernst, billige mexikanische Telenovelas wie Queen of the South oder Ingobernable finde ich wesentlich unterhaltsamer als diesen Hollywood Streamingmüll.
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