Das war’s. Nach acht Jahren und 73 Episoden heißt es zum letzten Mal die Titelmelodie mitsummen, zum letzten Mal im klein-mechanischen Intro nach Veränderungen Ausschau halten, zum letzten Mal für mich montags viel zu früh aufzustehen, damit ihr möglichst schnell ein Review zur Folge bekommt und zum letzten Mal darauf hoffen, dass die richtige Person Platz auf dem eisernen Thron nimmt. Das „Game of Thrones“ ist vorbei, es hat sich ausgespielt. Aber wer geht als Gewinner vom Tisch? Oder lassen David Benioff und D. B. Weiss kurz vor Schluss noch jemanden vor Wut den Tisch samt Spielbrett umstoßen?
Den Einstieg in die Folge empfand ich als richtig stark. Nicht ob der Handlung, die war zugegeben recht überschaubar, aber ob der Atmosphäre und ihrer Sinnbildlichkeit. Tyrion durchschreitet langsamen Schrittes die Stadt, oder besser, was von ihr übrig ist. Durch Trümmern und Ascheregen. Dabei spiegelt seine bedächtige Art ganz gut die Position von uns Zuschauern wider. Wie geht es denn nun weiter? Wie stehen wir eigentlich genau zu Daenerys und wie wird sie reagieren, wenn man sie antrifft? Durch eine heruntergefallene Glocke werden wir noch einmal zart, später durch das von Grey Worm statuierte Exempel mehr als hart daran erinnert, wie radikal und irrational erbarmungslos Daenerys unterwegs ist.
„It is not over until the queen‘s enemies are defeated.“ – „How much more defeated do you want them to be?!“ (Grey Worm & Ser Davos)
Mir selbst im Unklaren bin ich noch, ob Tyrion nun wirklich noch seine Geschwister finden muss? An sich ehrt es die Serie ja, dass sie stets Situation aufarbeiten und auch den emotionalen Schock der Figuren nach dem Schock für uns Zuschauer will. Und Tyrion hat ja auch seinen persönlichen Abschied verdient. Aber in dieser Situation? Das wirkt eingeschoben und entgegen der schock-bedingten Priorität, die gerade auf Daenerys liegen sollte. Mal ganz davon abgesehen, dass die komplette Decke der Halle eingestürzt sein sollte, aber Cersei und Jaime nur unter ein paar Steinchen liegen, an die Tyrion binnen weniger Minuten gelangt. Aber gut, die Szene soll vermutlich seinen persönlichen Groll nochmal intensivieren. Mission geglückt.
Kriegsführung Lektion #1: Es ist immer gut, ein etwa 12×40 Meter großes Stoffbanner von sich mitzutragen und es sofort aufzuhängen, sobald man gewonnen hat. Reviermarkierung und so. Anscheinend ließ man ordentlich Zeit verstreichen, ehe man sich Daenerys zu nähern traute – sie konnte gar bereits ein Bad nehmen. Und in der Zwischenzeit haben sich Unsullied und Dothraki gefühlt nochmals vermehrt (wo kommen die alle her? Später ist wieder von (Zehn)Tausenden auch Nordmännern die Rede…). Stimmung ist aber definitiv da – für uns Zuschauer, aber auch in der Armee. Während die Dothraki komplett am Ausrasten sind, huldigen die Unsullied mit kurzem Speerspitzenklopfer – schöner Kontrast. Allgemein hat die Inszenierung was von der dunklen Seite der Macht in „Star Wars“ – oder Hitler… Dazu erhält Daenerys einen richtig starken Auftritt inklusiver „eigener“ Drachenflügel.
„You have freed the people of King‘s Landing from the grip of a tyrant!“ (Daenerys)
„Welche Leute?!“ möchte man fragen, ehe man feststellt, dass „Befreiung“ keine wirklich positive Bedeutung mehr hat. Die Ansage ist klar: Der Krieg ist nicht vorbei, am besten sollten alle Mütter, Väter und Kinder (ihres Lebens) befreit werden. Kriegs-Propaganda-Rhetorik der allerschlimmsten Zeiten, was ja leider in unserer echten Welt auch immer wieder aufflammt. Tyrion tritt da lieber von seinem Amt zurück, wobei sein Vorgehen jetzt nicht wirklich durchdacht und super-duper-smart war (vermutlich aus Trauer, aber seine Weitsicht lässt in dieser Staffel allgemein zu wünschen übrig).
„I freed my brother. And you slaughtered a city.“ (Tyrion)
Jon hat diese Episode wie ich finde eine richtig starke (höhö!) Ned Stark-Art an sich. Dieser langsame Gang, die Haare und vor allem der Blick, der zeigt, wie sehr er darüber nachdenkt, was „das Richtige“ wäre und dass er eigentlich weiß, dass er machen muss und wird, es aber wenig gut für ihn ausgehen dürfte. Und auch wenn er Daenerys‘ Taten nicht argumentativ rechtfertigen will und kann, macht es dann dennoch. Dabei rollt Tyrion ganz gut die gewalttätige Historie Daenerys‘ auf, die schon immer gnadenlos war, aber halt bislang nur gegen Böse. Das Zwiegespräch der beiden ähnelt einigen Fan-Diskussionen, die im Rahmen dieser Staffel entbrannten.
Eines meiner Lieblings-Motive dieser Folge war der eingeäschte Drogon, der die Thronhalle bewachte und Besucher schnüffelte. Der Lieblingsmoment vieler war einst der, an dem Daenerys endlich den eisernen Thron betreten könnte. Die Anzahl der Personen, die das noch wirklich wollen, dürfte sich auf 1 (plus loyale Armeen) reduziert haben. Ihr erster verliebter Blick hatte schon was, allgemein war die Szene eine recht deutliche Realisierung der einstigen Vision in einer früheren Staffel, wobei sie ihn dieses Mal berührt.
Trampel Jon muss die schöne Stimmung sowie die seichte Geschichte eines süß-naiven Mädchens und einer Vorstellung über den Thron, der der Buchvorlage mehr entspricht, natürlich wieder zerstören…
„You are my queen. Now and always.“ (Jon)
Bei dem Spruch hatte ich mir schon gedacht, was folgen dürfte. Und das zweite Bild hier ist doch eines für die sieben alten und neuen Götter, oder?
Kuss mit Eisenzunge – das geht mitten ins Herz! Und vor allem dann doch schneller und irgendwo komplikationsfreier als gedacht. Wobei ich ja gestehen muss, hinterher erst gedacht zu haben, das wäre sehr schnell abgehandelt gewesen, wobei diese Szene nach etwa der Länge einer normalen 43-Minuten-Episode, also grob zur Hälfte dieser Folge stattfand. Der Aufbau war halt sehr bedächtig und intensiv, da hat man den Lauf der Zeit gar nicht recht wahrgenommen (was ja kein schlechtes Zeichen ist). Das sollte sich danach ändern…
Meine emotionalsten Momente diese Woche hatten mit Tieren zu tun. Zum einen musste ich schon etwas schluchzen, als Drogon die leblose Daenerys anstupste (so traurig!). Irgendwie wäre krass gewesen, wenn er wirklich einfach Jon angespien hätte. Aber sein Targaryan-Blut scheint ihn davor bewahrt zu haben. Stattdessen muss der (zuvor überraschend unversehenen gebliebene) eiserne Thron dran glauben. Eine nette Idee, die zudem das Konzept des „gebrochenen Rades“ ganz schön visualisiert. Ist kein eiserner Thron vorhanden, möchte auch niemand drauf – oder?
Es folgt ein kleiner Zeitsprung von etwa ein bis zwei Bartwuchs-Zentimetern bei Jon und Tyrion. Die Elite Winterfells hat sich zum Dragonpit aufgemacht, die sich mittlerweile rein optisch ja nicht mehr großartig vom Rest King’s Landings unterscheidet (wow, ist Robin Arryn groß geworden…). Eine Art Gremium der mächtigsten Personen der sieben Königreiche, das mir kurz die Hoffnung schenkt, es würde jetzt eine demokratisch geführte Union werden? #Europawahl
Aber nein, der ganz weltliche Weg wird dann doch nicht gewählt, Samwells Anliegen einer Bevölkerungswahl wird mehr als deutlich abgeschmettert.
„Uncle, please sit.“ (Sansa)
In der Szene wirkt Grey Worm wie ein bockiges Kind auf mich. Er will prinzipientreu und rau sein, verhält sich aber ungewohnt unsicher und beeinflussbar. Das beginnt finde ich schon damit, dass Jon überhaupt noch (als Gefangener der von den Unsullied besetzten Stadt) lebt. Als ob die groß gezögert hätten, ihn umzubringen?! Allgemein wurde mir das zu einfach gelöst, bis auf Drogon gibt es keine direkten Reaktionen bzw. Konsequenzen für die Tat, stattdessen springt man ein bisschen in die Zukunft und stellt uns vor geschehene Tatsachen.
Auch wundert mich, dass niemand auf Jons Anspruch auf den Thron redet. Zwar wird auf die Schnelle festgelegt, dass ein royales Geburtsrecht fortan nicht mehr gelten solle, sondern stets ein Rat das Oberhaupt wählt, aber bis dahin hätte zumindest Sansa darauf hinweisen müssen.
„There‘s nothing more powerful in the world than a good story.“ (Tyrion)
Ich frage mich, ob es diese Szene hier war, die etliche Male in verschiedenen Varianten gedreht worden ist, so dass keiner der Darstellenden weiß, wie die Serie bzw. wer auf dem nicht mehr existenten Thron steigt. In der originalen Variante ist es doch tatsächlich Bran – der braucht ja auch keinen Thron (sorry). „Bran the Broken“ hat auch eine ganz schöne Assoziation bzgl. des gebrochenen Rades an sich.
„Why do you think I came all this way?“ (Bran)
Er ist jedoch nur „Lord of the six kingdoms“ geworden, da sich Sansa dann doch nicht kurz vor der Ziellinie die Butter vom Brot nehmen lässt. Viele hatten ja auf sie als neue Königin getippt und gehofft, ist sie jetzt auch, halt nur von lediglich einem Königreich. Besser als nichts.
Bei Bran bin ich aber insgesamt schon enttäuscht. Er gibt sich weiterhin allwissend und „alles ist so gekommen, wie es sollte“ – bla-blubb. Aber während der eigentlichen Krisenpunkte hat er gefühlt nichts gemacht. Ein paar Spähraben gen Night King gesteuert, ansonsten einfach nur herumgesessen, einen auf Besserwisser gemacht, aber kein Wissen geteilt. Auch jetzt wirkt es etwas seltsam, wie leicht er sich dieses eigentlich einem Three Eyed Raven total widrigen Amtes annimmt.
Auch Tyrion wird zu seinem Glück gezwungen und muss erneut die rechte Hand spielen, dieses Mal, um sein Unheil wieder in Ordnung zu bringen. Er beginnt mit dem Geraderücken der Stühle im Saal des Rates (was auch irgendwo seine Sinnbildlichkeit besitzt). Denn haben in den vielen Jahren etliche mehr oder weniger finstere Gestalten Platz auf den einflussreichsten Stühlen der sieben Königreiche genommen, wird jetzt komplett neu und mehr oder weniger rein zusammengewürfelt. Bronn als „Master of Coin“ und „Lord of loft titles“, Davos, Brienne und Samwell bilden zunächst den Grundsatz des neuen Rates.
„You‘re mast of grammar now, too?“ (Bronn)
Allgemein war das eine sehr schöne Szene, wie ich finde, die vor allem etwas Auflockerung in die sonst doch recht trockene Folge brachte. Außerdem demonstriert sie die Startschwierigkeiten der ungeübten Personen in ihren neuen Rollen ganz gut. Es wirkt wie ein Theaterstück, in dem Kinder edle Adelsperonen spielen und möglichst gut (und übertrieben) versuchen, die Rolle darzustellen. Das wirkt vor allem im Dialog um den Geldeinsatz für den Wiederaufbau von Bordellen wunderbar absurd.
Ein kleines Highlight ist natürlich „A Song of Ice and Fire“. Ein Geschichtsbuch der großen Kriege, das im Grunde genommen die acht Staffeln Serie umfasst und somit all das in einem Wälzer vereint, das George R.R. Martin als Vorlage geschrieben hat (oder nicht schreibt, man ist sich da ja gerade nicht so sicher, wie es scheint…).
„I helped him with the title.“ (Samwell)
Und was ist mit Jon? Überraschenderweise ist Sansa nicht stoisch genug, um ihn richtig befreit zu bekommen. Letztlich „darf“ er aber immerhin in den Norden, dorthin, wo alles für ihn begann: zur Nachtwache. Der „Was it right what we did? It doesn‘t feel right. Ask me in 10 years“-Dialog zwischen Jon und Tyrion könnte auch die achte Staffel „Game of Thrones“ selbst meinen.
Jetzt beginnt die große Aufbruchstimmung. Kaum sind die verbliebenen Stark-Kinder mal in Ruhe vereint, werden sie auch schon wieder überall hin verteilt. Bran bleibt als König, Sansa geht nach Winterfell, Jon noch weiter in den Norden und Arya?
„What‘s west of Westeros? No one knows. That‘s where the maps stop. That‘s where I‘m going.“ (Arya)
„Arya, die Entdeckerin“ wäre doch ein gutes Abenteuer-Spin-off (wenn auch leider ohne den Hound).
Jon ist also wieder „daheim“ an der Mauer (auf der Lauer steht ein bärt’ger Wildling…). Und hier geschieht dann mein zweiter emotionaler Punkt (ich weine nicht, DU WEINST!): Endlich wird Ghost gestreichelt! Das wurde aber auch Zeit.
ok. Folge gerade angeschaut und…ich weiß echt nicht was ich von ihr halten soll. Schlecht war sie jetzt nicht aber sie war zu Ende und ich fühle: Nichts! Keine entäuschung. Keine freude.
Klar. Die Szene mit Dany´s Flügeln war cool. Mehr aber auch nicht. Wie Tyrion Jamie findet: emotional doch leider aufgrund, wie du schon schriebst, es war die ganze Decke, nicht genug. Ich war mitgenommener als man nur seine Prothese gesehen hatte. Ab da hätte eine Abblende vollkommen gereicht.
Brienne: das war gut.
Die Szene mit dem Thron und so: War ok. Wie Drogon das Ding eingeschmolzen hatte war allerdings richtig cool. Er war der einzige der erkannt hat das alles nur wegen diesem Hocker passiert ist und hat ihn eingeschmolzen. Schlaues Tierchen. Das gibt ein feines Leckerli.
Ghost: das war schön. Aber fehlte ihm schon ein Ohr als er in den Norden mitgenommen wurde?
Das Finale von Dexter zu erwähnen passt. Genau dieses nichts an Gefühlen habe ich jetzt auch wieder.
Naja. Mal sehen auf welche Art die Kuh in Zukunft gemolken wird. Auf jeden Fall eine Serie die man sich angesehen haben muss imo.
Zu Ghost: Ja, das Ohr war nach der langen Nacht-Schlacht schon ab.
Ich bin gerade fertig geworden. Mein erstes Fazit lautet „lol“. In welchen Kontext ich dieses „lol“ einbette weiß ich noch nicht, dafür brauche ich sicher noch ein paar Stunden, Tage oder Wochen.
Ich bin auch sehr gespannt, wie sich meine Meinung noch über den Tag oder die Woche verändern wird… :)
Ich mag gar nicht all zu viel schreiben, das habe ich bereits zu den letzten Episoden ausführlicher gemacht. Episode 6 war nichts anders als die Folgen davor: Zu schnell, zu unlogisch aber hübsch anzuschauen. Auf einzelne Plots mag ich hier gar nicht eingehen, die Enttäuschung ist zu groß.
Auf Seite 2 deines Reviews zeigst du die IMDB-Usersterne. Unfassbar: Gefühlt alle vergeben eine 1 oder eine 10. Wie ist das möglich, wieso kann es nichts dazwischen geben? Die Kommentare reichen von „bestes Serienende was ich je gesehen habe“ zu „das schlimmste Erlebnis meines Lebens“. Wenig objekiv also, die 10/10 Kommentare klingen für mich ganz schön trollig. Wirklich niemand kann diese Folge, und somit das Ende der Serie, mit gesunden Menschenverstand mit 10 bewerten! Die 1-Stern Bewertungen kann ich nachvollziehen, aber die schiere Masse an 1ern klingt ebenfalls nicht nach Objektivität.
Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit dem Ende, werde mich damit aber wohl anfreunden müssen. Habe nur noch ein paar ernsthafte Fragen, vielleicht kennt jemand die Antwort:
– Jon wurde wieder zur Nachtwache versetzt. Wieso zieht er am Ende mit den Wildlings weiter gen Norden? Oder ritt er nur zu einer Patrouille aus? Ja, die Nachtwache hat nichts mehr zu tun. Aber Dienst ist Dienst, oder nicht? Wurde irgendwie erklärt was er da tut?
– Ich glaube ganz zu Anfang der Staffel habe ich mal ein Ranking gesehen (keine Ahnung worauf das basierte) wer am Ende auf dem Thron sitzt. Da war Bran ziemlich weit oben, Platz 2 oder 3. Wie war diese Vorhersage möglich? Ich meine für mich war Bran immer ganz unten in der Rangfolge, gleichzusetzen mit Ser Davos (also was die Chancen auf den Thron betrifft). Gab es irgendwelche Anhaltspunkte dafür? Oder war ich der einzige der Bran nie in Erwähnung gezogen hat? Immerhin, hier hat mich die Serie mal wieder überrascht, auch wenn ich die Begründung warum es Bran geworden ist ziemlich dämlich fand.
Zu den Bewertungen: Das ist wahrlich Blödsinn (den ich deswegen im Laufe der Staffel auch immer mal aufgegriffen habe, wird ja immer absurder… :/ ). Natürlich darf jeder eine 10 oder 1 geben, wenn man es für subjektiv richtig betrachtet, aber die Menge ist schon krass. Zumal wie du ja sagst, die objektive Abstufung nicht stimmt. Die Bewertungen sind komplett verfälscht und das in beide Richtungen (wobei ich eine 10/10 bei unkritischen Fanboys und -Girls eher nachvollziehen kann als eine 1/10, zumal die Folge mMn da halt auch näher dran liegt, wenn auch nicht allzu deutlich).
Zu Jon: Das hatte ich mich auch gefragt und daher außen vor gelassen. Es wirkt, als würde er mit ihnen gehen, zumal er alleiniger Nachtwächtler ist. Aber man weiß ja eh nichts zu der „Organisation“ dort, also, wie viele es überhaupt noch/wieder gibt. Interpretationsspielraum.
Bei Bran habe ich keine Ahnung, habe die Abstimmung nicht gesehen und war ähnlich irritiert wie du. :)
Zu Jon: Ich glaube er macht das selbe wie Arya. Nur richtung Norden.
Ist euch aufgefallen? Nicht einen Tropfen Wein oder anderes Zeugs haben die nach dem Sieg gesoffen. Brans Prohibition?
Hallo, ich dachte ich melde mich mal als einer dieser 1 Sterne Voter zu Wort.
Für mich steht und fällt eine Serie mit dem Writing und das war, meiner Meinung nach, in dieser, sowie auch in einigen vergangenen Folgen, absolut mies und eines Game of Thrones nicht würdig.
Ich könnte mich da jetzt fast über die gesamte Folge aufregen aber beschränken wir es der Einfachheit halber mal nur auf das Ende.
-Jon tötet Dany
-Timeskip, Jon ist eingesperrt und die Unsullied wollen mit Sansa und co. über Jon und Tyrions Zukunft verhandeln.
Zuerst ein mal halte ich wenig von solchen Timeskips, das ist reine Faulheit der Autoren, es werden dutzende vergleichsweise unwichtige Szenen in großer Länge gezeigt, aber man spart es sich sehr interessante Reaktionen zu zeigen. Das hat mich schon gestört als Jon seinen Geschwistern die Wahrheit über seine Familie offenbart hat.
Dann stellt sich mir die Frage wieso Jon und Tyrion überhaupt noch leben. Beide sind Hochverräter und hätten auf der Stelle hingerichtet werden müssen.
Das Ganze wird dann noch absurder als die „Bestrafungen“ von Jon und Tyrion bekannt werden. Jon muss zurück zur Nightwatch (ist im Prinzip kein unpassendes Ende), Tyrion wird wieder Hand des Königs und die Unsullied verlassen Westeros komplett. Beide dieser Bestrafungen sind ein absoluter Witz.
Jon ist zwar bei der Nightwatch mit seinem Hund und seinen Kumpels, aber was hindert ihn daran jederzeit zurückzukehren? Nachdem die Unsullied weg sind kann er ja ohnehin machen was er will.
Und Tyrion, der als Hand der Königin zum Komplott des Mordes an IHRER Königin beigetragen hat, darf jetzt gleich Hand des nächsten Königs sein. Zu allem Überfluss muss der Arme jetzt den ganzen Tag das zweithöchste Amt in Westeros bekleiden, verdient ne Menge Kohle und hat seine engsten Freunde als Kollegen, dadurch hat er die „Möglichkeit vergangene Fehler zu beheben“, ob er diese Bestrafung überstehen wird? Hoffentlich schenken sie ihm nicht auch noch einen Porsche.
Das geht aus meiner Sicht nicht dämlicher, wie können die Unsullied denn damit zufrieden sein? Ihnen wurde durch die Blume gesagt, dass sie sich bitte verpissen, Jon macht Urlaub bei alten Kumpels und Tyrion bekommt den Job nochmal, den er bei ihnen zum Hochverrat missbraucht hat. Sorry, aber das ist für mich an 0815 Serien bei dem alles zum Guten hingebogen wird und ist in keinster Weise durchdacht.
Bran wird dann schlussendlich König von Westeros, mit Ausnahme von Sansa ihrer Fraktion.
Macht für mich auch eigentlich überhaupt keinen Sinn. Bran hat immer wieder betont wie apathisch er ist und eigentlich nichts wirklich will. Wie kann er dann also König sein wollen? Was ist überhaupt seine Motivation für das Bewahren des Friedens? Wieso sind damit alle einverstanden (Yara meinte zuerst ja noch wie loyal sie Dany gegenüber stehen würde), finde ich unglaubwürdig, dass sich jeder davon überzeugen hat lassen, dass Bran eine tolle Vergangenheit hat, gibt gerade in Game of Thrones ja wohl genug Personen mit beeindruckender Vergangenheit. Wieso hinterfragt auch niemand der über Bran bescheid weiß dessen Motive. Schließlich hat er ja alles, inklusive des Massenmordes an Kings Landing, vorhergesehen und im Prinzip NICHTS dagegen unternommen.
Noch weniger Sinn macht das Ganze im Zusammenhang damit, dass Sansa dann unabhängig bleiben will. Wieso will das niemand sonst bzw. wieso streut diese Entscheidungen keine Zweifel in die Runde? Das ging alles viel zu sauber über die Bühne.
Für mich verkörpert dieses Ende alles was ich an Serien hasse, deswegen mochte ich die gnadenlose und clever geschriebene Art von Game of Thrones, die es leider größtenteils nicht mehr in die neueren Staffeln geschafft hat.
Dank dir für den Kommentar und die Einblicke in die Denke eines „1-Werters“. Bei den Punkten bin ich auch komplett bei dir, sind ja grundsätzlich auch im Review genannt, aber rechtfertigt so etwas (auch wenn du nur Auszüge dargestellt hast) eine absolute Tiefstwertung? Ich kann den Groll verstehen, ebenso, dass man daraus ggf. noch etwas tiefer wertet, aber eine 1 von 10 (oder whatever) ist doch gerade im Quervergleich zu allen anderen Serien der Welt nicht wirklich fair, oder? Dafür hatte die Folge doch auch zumindest ein, zwei gute Momente und war filmisch gut gemacht. Auch wenn das natürlich mit das Wichtigste überhaupt ist, so macht sie doch nicht alles einer Serie aus, oder? Hätte sie daher nicht mindestens 2, 3 oder gar mehr Sterne, Kronen oder saure Heringer verdient gehabt? Alleine in Relation zu all den wirklich gut geschriebenen „Game of Thrones“-Episoden wäre dann doch eine Abgrenzung geschaffen. Ich glaube, es gibt niemanden, der diese Staffel als beste der Serie und vor allem hinsichtlich des Drehbuches abfeiert. :)
Ich habe die Verurteilung von Jon und Tyrion auch nicht verstanden. Wieso (Hoch)Verrat? Dani war nie Königin! Sie hat sich zwar selber als solche bezeichnet, aber war es faktisch nie.
Sie war auf gutem Weg dahin, ja. Aber weder hat sie sich einmal auf den Thron gesetzt noch wurde sie offiziell zur Königin ernannt. Da Dani nie Königin war, sehe ich auch keinen Verrat. Bei Danis Tod handelt es sich nur um ein weiteres Kriegsopfer.
Wie viele Leute haben Tyrion und vor allem Jon in der Serie außerhalb von Schlachten getötet? Wurden die dafür jemals verurteilt (glaube nur Tyrion einmal wegen Mord an seinem Vater)? Warum also jetzt, wo ein „Nobody“ sterben musste? Und Tyrion hat nichtmal Hand angelegt oder direkt dazu aufgefordert.
Wurden sie verurteilt, weil ein Greyworm, den in Westeros NIEMAND kennt, das so will? Mit welcher Berechtigung stellt er die beiden überhaupt „vor Gericht“? Greyworm und seine Unsullied ist eine Rebellen-Armee ohne irgendwelche Ansprüche.
Ich kann SonJnow absolut in seiner Kritik verstehen. Diese vielen „kleinen“ Logikfehler machen einfach alles kaputt was GoT ausgemacht hat. Ja, das Bild, der Ton die Schauspieler waren alle klasse. Aber das Hauptaugenmerk einer Serie, die Geschichte, hat doch die höchste Gewichtung. GoT wäre auch mit einem viel kleineren Budget ein Erfolg gewesen, einfach weil die Story so gut war. An meinem „Stammstisch“ haben wir uns immer nur über die Story unterhalten, aber nie darüber wie cool dieser eine Effekt gewesen ist oder wie schön die Landschaft war. Es ging immer um die Story, deswegen haben 1-Stern Bewertungen durchaus ihre Berechtigung.
Sicherlich darf man eine 1-Stern-GoT-Folge nicht mit einer 1-Stern-Bewertung einer anderen Serie vergleichen. Alle Folgen von GoT haben im Vergleich eine bessere Wertung als die Schwarzwaldklinik verdient. Aber im GoT-Universum, welches sich selbst die Latte so hoch gelegt hat, muss man einzelne Folgen vergleichen. Eine 1-Stern-GoT-Folge ist durchaus eine berechtigte Bewertung.
Gerade die letzten Sätze bergen viel Interessantes: In welcher Relation wird bewertet? Und gerade da sehe ich das Problem, wenn zum Beispiel auf Plattformen wie IMDb der Frust abgeladen wird, die eben auf Quervergleichen hinsichtlich des Ratings basiert. „Meckern auf hohem Niveau“ halt. ;) Dennoch würde ich persönlich (subjektive Meinung) noch immer keine 1 verteilen, da selbst im Binnenvergleich dazu eben auch Ton, Bild und Schauspiel schlecht sein müssten. Mal ganz davon abgesehen, dass ich noch immer einzelne Episoden der vorherigen Staffeln deutlich schlechter fand, das schien damals aber irgendwie noch keinen recht interessiert zu haben…
Ich habe die Folge gestern gesehen und bin damit sehr zufrieden. Sicher gab es einige Punkte, die zu kritisieren sind, aber alles in allem finde ich das Ende passend und gut.
Ein Kollege von mir, hat nach dem Anschauen der Folge gesagt „Was für ein Dreck! Größte Enttäuschung ever!“ und nach zwei Tagen kam er zu mir und meinte „Das war der erste Groll. Dann habe ich mich gefragt, wie es hätte ausgehen sollen und mir ist nichts passenderes eingefallen. Daher finde ich das Ende wie es war richtig und gut so.“… und das deckt sich mit meinen Gedanken.
Klar, hätte man sich mehr Zeit lassen können. Sicherlich gibt es Logiklücken bzw. der langen Gefangenschaft von Tyrion und Jon. Aber mal ernsthaft, was wäre denn das Ende gewesen, das sich die „Hater“ (jetzt mal polemisch ausgedrückt; ist nicht böse gemeint) gewünscht hätten?
Dany auf dem Iron Throne, als weise und gerechte Regentin? Dafür hat Tyrion zu deutlich erklärt, dass sie schon früher grausam und gnadenlos war.
Jon als rechtmäßiger Erbe als neuer König? Mit Dany an seiner Seite? Wäre viel zu vorhersehbar gewesen.
Sansa als Königin der Sieben Königslande? In King´s Landing, wo sie von Joffrey gequält, ihr Vater enthauptet und ihre Amme niedergemetzelt wurde? Unwahrscheinlich.
Edmure Tully? Okay, ich gebe zu, dass ich laut gelacht habe, als Edmure aufstand um seinen Hut in den Ring zu werfen („Bin Veteran zweiter Kriege“… Ja Edmure, Du Lappen, aber in beiden hat man Dich gefangen genommen, weil Du als Krieger so gut bist, wie Bran beim Hacky-Sack spielen!)
Ganz ähnlich wie Dr. Strange in Infinity War, hat Bran bisher genau so gehandelt wie er es tat, weil er wusste, dass alles so kommen musste/würde, wie es nun der Fall war. Hätte er früher eingegriffen, wäre es für die Welt schlimmer ausgegangne. Entweder hätte der Nights King gewonnen oder Thanos!
Anderes Thema: 1 von 10 Sternen zu geben, weil mal mit dem Ende nicht zufrieden ist, lässt ja auch all die anderen Faktoren außer Acht, die imho wichtig sind. Die Bilder, die Musik, die Leistung der Schauspieler, all das reicht in meinen Augen mindestens eine 6 oder 7 von 10. Ich gehe ja auch nicht ins Lokal, esse und trinke dort lecker mehrere Gänge, freue mich an der tollen Tischdeko und dem eimaligen Preis-Leistungsverhältnis und geben nach dem Besuch eine 1 von 5 Sterne Bewertung bei Tripadvisor, weil der Kellner nach meinem „Zahlen bitte!“ statt nach drei Minuten, erst nach 10 Minuten an den Tisch kam.
Vergessen wir mal nicht folgendes: Die Richtung, in der die Serie endet, hat der George R.R. Martin den Autoren vorgegeben, wenn auch nicht in aller Ausführlichkeit. D.h. dass es ausging, wie es ausging entspricht der Idee, die er für die Geschichte hat. Wie kommt man eigentlich darauf zu sagen „Nee, Schorsch, Deinen Anfang fand ich zwar gut, aber lass die Serie bitte enden, wie ich es will, sonst ist es doof“?
Es ist – bei allem Hype – seine Geschichte, die er erzählt, nicht unsere.
Punkt getroffen, sehr gut zusammengefasst! Bin da komplett bei dir. Das Skurrile ist ja auch, dass selbst die „Hater“ oftmals gar nicht mal alles von den Entwicklungen unsinnig finden, sondern die eigentliche Darstellung und Hinleitung. Und selbst da teilen im Grunde genommen so ziemlich alle von 1 bis 9 von 10 die gleichen kritischen Punkte. Das macht die Bewertung in der Masse ja so absurd. :)
Am Ende hat GRR die Serie nur so enden lassen, damit alle in Hoffnung auf ein besseres Ende seine letzten Bücher kaufen!
Da hier nur rumgenöhlt wird. Ich fand einige Szenen der letzten Folge wieder klasse, Obwohl die Folge insgesamt zu gestreckt war, gerade in der ersten Hälfte. Highlight war für mich die Zerstörung des eisernen Throns, mit der ich wahrlich nicht gerechnet habe, aber offensichtlich ihr alle. hmm. Sansa hatte eine wahrlich königliche Schlussszene, wo sie mich stark (haha) an ihre Mutter erinnerte.
Ich hätte den Schattenwölfen an sich mehr Raum in der Geschichte eingeräumt, nicht nur bloße Streichelfiecher. Und ich finde es schade, dass Gendry keine Rolle mehr spielte, schließlich ist er ja auch ein Nachkomme Baratheons.
Auch mit etwas Abstand war das für mich ein Ende der Kategorie „Gut, dass es vorbei ist“. Jons und Tyrions lachhafte Strafe, die ultra seltsame Wahl von König Bran, Bronn und Gendry die plötzlich durch irgendwelche Klüngel über riesige Ländereien herrschen (sollen), die Unsullied die ebenso wie die Dothraki bequem verschwinden, bei den Drehbüchern war wieder viel im Argen.
So bleibt es bei einer finalen Staffel die man am ehesten mit den „Hobbit“ Filmen vergleichen könnte. Produktion hui, Story pfui. Mir persönlich können auch die geplanten Spin-Offs jetzt erstmal gestohlen bleiben.
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