Zum Abschluss folgt eine nette Aufbruchssequenz der Stark-Kinder in neue Zeiten. Das zeigt, dass die Welt noch viele Abenteuer bereithält. Die Geschichte ist nicht zuende, nur weil die letzte Folge ausgestrahlt worden ist. Ob das nur eine vielbedeutende Metapher oder der Anfang für allerlei Serien, Filme, Comics und Fan-Fiction eines wachsenden „Game of Thrones“-Universums ist, werden wir sehen. Irgendwann. Zumindest ist ja eine Prequel-Serie in Planung…
Leider war das große Finale eher erwartbarer Natur. Es gab kein wirkliches Highlight mehr, keine epischen Twists, kein gigantisches Feuerwerk. Vielmehr gab es den buchhalterischen Abschluss eines größeren Geschichtsstranges, sowie den emotionalen Abschied mit einigen Figuren. Das war dann irgendwo in Ordnung, aber auch nicht mehr. Aber eben auch nicht weniger.
Wenn man die erfolgreichste Serie der aktuellen Zeit umsetzt, kann man beim Abschluss eigentlich nur verlieren. Hohe Erwartungen, tausend verschiedene Meinungen und so gerne man auch einen Massen-Hype hat, so schnell kann er sich gegen einen drehen. Das mussten die Macher der Serie seit S08E03 „The Long Night“ spüren. Ich spiele letztmals mein Spiel mit den IMDb-Ratings und präsentiere euch die „Objektivität“ des Internets:
38 Prozent geben eine 1 von 10. Wow. Man kann es halt niemandem Recht machen und nein, das war kein perfektes Serienfinale, nicht einmal ein sehr gutes. Aber mir widerstrebt es, es mit „LOST“ oder dem gar noch viel horrenden Ende von „DEXTER“ auch nur annähernd gleichzusetzen. Sei es mit dieser letzten Episode oder der abschließenden Staffel generell. Dazu aber später mehr.
Die Folge selbst hat im Gegensatz zu den letzten Episoden zumindest wenig(er) große Logikfehler begannen. Schlimm, dass man das loben muss, aber das war zumindest okay. Positiv fand ich die vielen kleinen bedeutsamen Szenen für die Charaktere. Wie Brienne Jaimes Geschichte aufschrieb, empfand ich beispielsweise als einen großartigen Moment. Die Symbolik der Folge war natürlich Hollywoods-haudrauf, aber wurde meiner Meinung nach glaubhaft in das Fantasy-Setting übertragen. Zudem gab es mal wieder etliche richtig schön anzusehende Kamerabilder, allgemein war die Cinematografie in der Staffel absolute Benchmark für Fernsehserien unserer Zeit.
Aber insgesamt war diese Folge dann doch die oftmals recht langweilige und langatmige Abschiedsrunde. Zwar konnte man einem lahmen Epos á la „Herr der Ringe“ ausweichen, aber so eine abschließende Folge birgt halt wenig Spielraum für große Twists, da keine Zeit mehr für Auflösungen herrscht. Dennoch hätte ich mir persönlichen einen gewaltigen Cliffhanger gewünscht – die Variante, in der Bran am Ende die Augen hochrollt und sie blau zu leuchten beginnen, wäre sowas von stark gewesen! Von daher bleibt es ein bisschen wie die gesamte Staffel über: Gute Fernsehunterhaltung, aber man hat viel Potenzial für einen richtig epischen und alles überstrahlenden Abschluss verspielt.
Game of Thrones Staffel 8 Review
Werfen wir noch einmal einen Blick auf die abschließende achte Staffel „Game of Thrones“.
Ich glaube, wir sind alle enttäuscht. Manche so sehr, dass sie gerne ganze Städte anzünden und die Anwesen von „D&D“ in Schutt und Asche legen würden, andere einfach nur, weil es doch noch besser hätte sein können. Bevor die Staffel anfing hatte ich fest damit gerechnet, mindestens eine, eher zwei oder mehr Episoden mit fünf von fünf Kronen bewerten zu können. Aber nein, keine hat es letztlich geschafft. Im Gegenteil, man hat zwar ein gutes Niveau erreicht (in Relation zur allgemeinen TV-Unterhaltung), aber eben keines, das der größten Serie unserer Zeit gerecht wird.
Auch wenn es für viele der Stein des Anstoßes war, fortan alles schlecht zu sehen, was in „Game of Thrones“ passiert, so war die dritte Episode dennoch mein Highlight. Eine Fernsehserien-Folge, die ihresgleichen sucht. Sie hätte noch epischer und vor allem sinnvoller sein können, von Plotholes, etc. kaum zu schweigen, aber das war richtig gut anzuschauen. Und auch die zweite große Highlight-Folge (S08E05 „The Bells„) war verdammt großes Fernsehen. Dennoch wurmt mich noch immer, dass etliche klischeehafte Fehler wirklich welche waren und nicht noch durch die abschließenden Folgen legitimiert werden konnten. Dass so viele Hauptfiguren den großen Kampf mit den White Walkern überleben, hat nun wirklich keinen Sinn gemacht. Ob Podrick da am Ende noch den Stuhl schieben darf – who cares?! Da hätte ich mir – wie vermutlich viele andere auch – mehr Mut zur Gnadenlosigkeit gewünscht. Aber vielleicht sahen die Macher eher Mut darin, sich entgegen der Fan-Wünsche und vielleicht ja auch erwartbaren Ruchlosigkeit zu stellen.
Um auf den Quervergleich zu missratenen Serienfinals zurück zu kommen. Ich fand nicht, dass „Game of Thrones“ fortan als ultimatives Beispiel dafür herhalten muss. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, gab es wohl keine große Serie, die ein perfektes Ende hinbekommen hat. Ja, „Breaking Bad“ ist vor dem Wissen, wie viele andere Hoffnungsträger es verkackt haben, eigentlich nicht hoch genug zu hängen, hatte aber auch die ein oder andere Schwäche, die im Nachgang gerne verklärt wird. Dennoch dürfte es vorher das einzige Paradebeispiel für ein passendes und vor allem gut geschriebenes Finale bleiben.
„Game of Thrones“ hat einen Abschied erhalten, der grundsätzlich passend war. Natürlich gab es kleinere Mängel in der Inszenierung, man merkte förmlich, wie viele Probleme die Macher damit hatten, die Handlungsstränge in die für sie als Endresultat feststehende Richtung zu bekommen. Auch merkte man leider, dass der Staffel ein bis zwei Episoden an Länge fehlten. Oder man hätte die 2,5 Episoden Herumduselei in S08E01, E02 und E04 zusammenstampfen müssen. Dennoch war das gutes Fernsehen. Gute Unterhaltung. Und vor allem enorm kurzweilig, da sich alle Überlänge-Episoden keineswegs wie jeweils ~80 Minuten angefühlt haben. Und dann muss man einfach mal feststellen, dass es einen berührt hat. Und sei es nur, indem man in Rage 1 von 10-Wertungen abgibt. Immerhin haben wir alle eine Serie gesehen, die uns mitgenommen hat. Die uns Schock-Momente schlechthin, tolle Figuren und atemberaubende Szenen geliefert hat. Und auch wenn am Ende etwas die Luft ausging (nicht ja erst diese Staffel), war das gute Serien-Unterhaltung auf allerhöchsten visuellen und immerhin noch hohen inhaltlichen Niveau. Danke, „Game of Thrones“.
Und jetzt?
Jetzt gibt es da wieder dieses Loch. Dieses Wissen, dass es keine neue Folge mehr geben wird. Wobei, ein Prequel soll es ja geben, ebenso denke ich, dass da noch andere Formate kommen werden. Halt nicht als „Game of Thrones“, die Geschichte ist ja geschrieben, aber das Ende war doch zu offen gestrickt, als dass man da nicht in ein paar Jahren zurückkehren könnte.
Bis dahin könnt ihr euch zum Beispiel Fabios Beitrag zu fünf potenziellen „Game of Thrones“-Nachfolgern anschauen. Die Frage, was „das neue ‚Game of Thrones'“ werden würde, kann man meiner Meinung nach aktuell noch nicht beantworten. Aber wie so oft kommt dann vermutlich unverhofft eine Serie daher, die wieder die Herzen aller Massen zum Schlagen bringen wird. Und darauf kann man sich doch jetzt schon freuen, oder nicht? Ich lege mich jetzt jedenfalls nochmal hin und versuche, etwas Schlaf nachzuholen. Vielleicht werde ich ja von einem anderen Ende oder einer neuen Superserie träumen…
Valar morghulis.
Bilder: HBO
ok. Folge gerade angeschaut und…ich weiß echt nicht was ich von ihr halten soll. Schlecht war sie jetzt nicht aber sie war zu Ende und ich fühle: Nichts! Keine entäuschung. Keine freude.
Klar. Die Szene mit Dany´s Flügeln war cool. Mehr aber auch nicht. Wie Tyrion Jamie findet: emotional doch leider aufgrund, wie du schon schriebst, es war die ganze Decke, nicht genug. Ich war mitgenommener als man nur seine Prothese gesehen hatte. Ab da hätte eine Abblende vollkommen gereicht.
Brienne: das war gut.
Die Szene mit dem Thron und so: War ok. Wie Drogon das Ding eingeschmolzen hatte war allerdings richtig cool. Er war der einzige der erkannt hat das alles nur wegen diesem Hocker passiert ist und hat ihn eingeschmolzen. Schlaues Tierchen. Das gibt ein feines Leckerli.
Ghost: das war schön. Aber fehlte ihm schon ein Ohr als er in den Norden mitgenommen wurde?
Das Finale von Dexter zu erwähnen passt. Genau dieses nichts an Gefühlen habe ich jetzt auch wieder.
Naja. Mal sehen auf welche Art die Kuh in Zukunft gemolken wird. Auf jeden Fall eine Serie die man sich angesehen haben muss imo.
Zu Ghost: Ja, das Ohr war nach der langen Nacht-Schlacht schon ab.
Ich bin gerade fertig geworden. Mein erstes Fazit lautet „lol“. In welchen Kontext ich dieses „lol“ einbette weiß ich noch nicht, dafür brauche ich sicher noch ein paar Stunden, Tage oder Wochen.
Ich bin auch sehr gespannt, wie sich meine Meinung noch über den Tag oder die Woche verändern wird… :)
Ich mag gar nicht all zu viel schreiben, das habe ich bereits zu den letzten Episoden ausführlicher gemacht. Episode 6 war nichts anders als die Folgen davor: Zu schnell, zu unlogisch aber hübsch anzuschauen. Auf einzelne Plots mag ich hier gar nicht eingehen, die Enttäuschung ist zu groß.
Auf Seite 2 deines Reviews zeigst du die IMDB-Usersterne. Unfassbar: Gefühlt alle vergeben eine 1 oder eine 10. Wie ist das möglich, wieso kann es nichts dazwischen geben? Die Kommentare reichen von „bestes Serienende was ich je gesehen habe“ zu „das schlimmste Erlebnis meines Lebens“. Wenig objekiv also, die 10/10 Kommentare klingen für mich ganz schön trollig. Wirklich niemand kann diese Folge, und somit das Ende der Serie, mit gesunden Menschenverstand mit 10 bewerten! Die 1-Stern Bewertungen kann ich nachvollziehen, aber die schiere Masse an 1ern klingt ebenfalls nicht nach Objektivität.
Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit dem Ende, werde mich damit aber wohl anfreunden müssen. Habe nur noch ein paar ernsthafte Fragen, vielleicht kennt jemand die Antwort:
– Jon wurde wieder zur Nachtwache versetzt. Wieso zieht er am Ende mit den Wildlings weiter gen Norden? Oder ritt er nur zu einer Patrouille aus? Ja, die Nachtwache hat nichts mehr zu tun. Aber Dienst ist Dienst, oder nicht? Wurde irgendwie erklärt was er da tut?
– Ich glaube ganz zu Anfang der Staffel habe ich mal ein Ranking gesehen (keine Ahnung worauf das basierte) wer am Ende auf dem Thron sitzt. Da war Bran ziemlich weit oben, Platz 2 oder 3. Wie war diese Vorhersage möglich? Ich meine für mich war Bran immer ganz unten in der Rangfolge, gleichzusetzen mit Ser Davos (also was die Chancen auf den Thron betrifft). Gab es irgendwelche Anhaltspunkte dafür? Oder war ich der einzige der Bran nie in Erwähnung gezogen hat? Immerhin, hier hat mich die Serie mal wieder überrascht, auch wenn ich die Begründung warum es Bran geworden ist ziemlich dämlich fand.
Zu den Bewertungen: Das ist wahrlich Blödsinn (den ich deswegen im Laufe der Staffel auch immer mal aufgegriffen habe, wird ja immer absurder… :/ ). Natürlich darf jeder eine 10 oder 1 geben, wenn man es für subjektiv richtig betrachtet, aber die Menge ist schon krass. Zumal wie du ja sagst, die objektive Abstufung nicht stimmt. Die Bewertungen sind komplett verfälscht und das in beide Richtungen (wobei ich eine 10/10 bei unkritischen Fanboys und -Girls eher nachvollziehen kann als eine 1/10, zumal die Folge mMn da halt auch näher dran liegt, wenn auch nicht allzu deutlich).
Zu Jon: Das hatte ich mich auch gefragt und daher außen vor gelassen. Es wirkt, als würde er mit ihnen gehen, zumal er alleiniger Nachtwächtler ist. Aber man weiß ja eh nichts zu der „Organisation“ dort, also, wie viele es überhaupt noch/wieder gibt. Interpretationsspielraum.
Bei Bran habe ich keine Ahnung, habe die Abstimmung nicht gesehen und war ähnlich irritiert wie du. :)
Zu Jon: Ich glaube er macht das selbe wie Arya. Nur richtung Norden.
Ist euch aufgefallen? Nicht einen Tropfen Wein oder anderes Zeugs haben die nach dem Sieg gesoffen. Brans Prohibition?
Hallo, ich dachte ich melde mich mal als einer dieser 1 Sterne Voter zu Wort.
Für mich steht und fällt eine Serie mit dem Writing und das war, meiner Meinung nach, in dieser, sowie auch in einigen vergangenen Folgen, absolut mies und eines Game of Thrones nicht würdig.
Ich könnte mich da jetzt fast über die gesamte Folge aufregen aber beschränken wir es der Einfachheit halber mal nur auf das Ende.
-Jon tötet Dany
-Timeskip, Jon ist eingesperrt und die Unsullied wollen mit Sansa und co. über Jon und Tyrions Zukunft verhandeln.
Zuerst ein mal halte ich wenig von solchen Timeskips, das ist reine Faulheit der Autoren, es werden dutzende vergleichsweise unwichtige Szenen in großer Länge gezeigt, aber man spart es sich sehr interessante Reaktionen zu zeigen. Das hat mich schon gestört als Jon seinen Geschwistern die Wahrheit über seine Familie offenbart hat.
Dann stellt sich mir die Frage wieso Jon und Tyrion überhaupt noch leben. Beide sind Hochverräter und hätten auf der Stelle hingerichtet werden müssen.
Das Ganze wird dann noch absurder als die „Bestrafungen“ von Jon und Tyrion bekannt werden. Jon muss zurück zur Nightwatch (ist im Prinzip kein unpassendes Ende), Tyrion wird wieder Hand des Königs und die Unsullied verlassen Westeros komplett. Beide dieser Bestrafungen sind ein absoluter Witz.
Jon ist zwar bei der Nightwatch mit seinem Hund und seinen Kumpels, aber was hindert ihn daran jederzeit zurückzukehren? Nachdem die Unsullied weg sind kann er ja ohnehin machen was er will.
Und Tyrion, der als Hand der Königin zum Komplott des Mordes an IHRER Königin beigetragen hat, darf jetzt gleich Hand des nächsten Königs sein. Zu allem Überfluss muss der Arme jetzt den ganzen Tag das zweithöchste Amt in Westeros bekleiden, verdient ne Menge Kohle und hat seine engsten Freunde als Kollegen, dadurch hat er die „Möglichkeit vergangene Fehler zu beheben“, ob er diese Bestrafung überstehen wird? Hoffentlich schenken sie ihm nicht auch noch einen Porsche.
Das geht aus meiner Sicht nicht dämlicher, wie können die Unsullied denn damit zufrieden sein? Ihnen wurde durch die Blume gesagt, dass sie sich bitte verpissen, Jon macht Urlaub bei alten Kumpels und Tyrion bekommt den Job nochmal, den er bei ihnen zum Hochverrat missbraucht hat. Sorry, aber das ist für mich an 0815 Serien bei dem alles zum Guten hingebogen wird und ist in keinster Weise durchdacht.
Bran wird dann schlussendlich König von Westeros, mit Ausnahme von Sansa ihrer Fraktion.
Macht für mich auch eigentlich überhaupt keinen Sinn. Bran hat immer wieder betont wie apathisch er ist und eigentlich nichts wirklich will. Wie kann er dann also König sein wollen? Was ist überhaupt seine Motivation für das Bewahren des Friedens? Wieso sind damit alle einverstanden (Yara meinte zuerst ja noch wie loyal sie Dany gegenüber stehen würde), finde ich unglaubwürdig, dass sich jeder davon überzeugen hat lassen, dass Bran eine tolle Vergangenheit hat, gibt gerade in Game of Thrones ja wohl genug Personen mit beeindruckender Vergangenheit. Wieso hinterfragt auch niemand der über Bran bescheid weiß dessen Motive. Schließlich hat er ja alles, inklusive des Massenmordes an Kings Landing, vorhergesehen und im Prinzip NICHTS dagegen unternommen.
Noch weniger Sinn macht das Ganze im Zusammenhang damit, dass Sansa dann unabhängig bleiben will. Wieso will das niemand sonst bzw. wieso streut diese Entscheidungen keine Zweifel in die Runde? Das ging alles viel zu sauber über die Bühne.
Für mich verkörpert dieses Ende alles was ich an Serien hasse, deswegen mochte ich die gnadenlose und clever geschriebene Art von Game of Thrones, die es leider größtenteils nicht mehr in die neueren Staffeln geschafft hat.
Dank dir für den Kommentar und die Einblicke in die Denke eines „1-Werters“. Bei den Punkten bin ich auch komplett bei dir, sind ja grundsätzlich auch im Review genannt, aber rechtfertigt so etwas (auch wenn du nur Auszüge dargestellt hast) eine absolute Tiefstwertung? Ich kann den Groll verstehen, ebenso, dass man daraus ggf. noch etwas tiefer wertet, aber eine 1 von 10 (oder whatever) ist doch gerade im Quervergleich zu allen anderen Serien der Welt nicht wirklich fair, oder? Dafür hatte die Folge doch auch zumindest ein, zwei gute Momente und war filmisch gut gemacht. Auch wenn das natürlich mit das Wichtigste überhaupt ist, so macht sie doch nicht alles einer Serie aus, oder? Hätte sie daher nicht mindestens 2, 3 oder gar mehr Sterne, Kronen oder saure Heringer verdient gehabt? Alleine in Relation zu all den wirklich gut geschriebenen „Game of Thrones“-Episoden wäre dann doch eine Abgrenzung geschaffen. Ich glaube, es gibt niemanden, der diese Staffel als beste der Serie und vor allem hinsichtlich des Drehbuches abfeiert. :)
Ich habe die Verurteilung von Jon und Tyrion auch nicht verstanden. Wieso (Hoch)Verrat? Dani war nie Königin! Sie hat sich zwar selber als solche bezeichnet, aber war es faktisch nie.
Sie war auf gutem Weg dahin, ja. Aber weder hat sie sich einmal auf den Thron gesetzt noch wurde sie offiziell zur Königin ernannt. Da Dani nie Königin war, sehe ich auch keinen Verrat. Bei Danis Tod handelt es sich nur um ein weiteres Kriegsopfer.
Wie viele Leute haben Tyrion und vor allem Jon in der Serie außerhalb von Schlachten getötet? Wurden die dafür jemals verurteilt (glaube nur Tyrion einmal wegen Mord an seinem Vater)? Warum also jetzt, wo ein „Nobody“ sterben musste? Und Tyrion hat nichtmal Hand angelegt oder direkt dazu aufgefordert.
Wurden sie verurteilt, weil ein Greyworm, den in Westeros NIEMAND kennt, das so will? Mit welcher Berechtigung stellt er die beiden überhaupt „vor Gericht“? Greyworm und seine Unsullied ist eine Rebellen-Armee ohne irgendwelche Ansprüche.
Ich kann SonJnow absolut in seiner Kritik verstehen. Diese vielen „kleinen“ Logikfehler machen einfach alles kaputt was GoT ausgemacht hat. Ja, das Bild, der Ton die Schauspieler waren alle klasse. Aber das Hauptaugenmerk einer Serie, die Geschichte, hat doch die höchste Gewichtung. GoT wäre auch mit einem viel kleineren Budget ein Erfolg gewesen, einfach weil die Story so gut war. An meinem „Stammstisch“ haben wir uns immer nur über die Story unterhalten, aber nie darüber wie cool dieser eine Effekt gewesen ist oder wie schön die Landschaft war. Es ging immer um die Story, deswegen haben 1-Stern Bewertungen durchaus ihre Berechtigung.
Sicherlich darf man eine 1-Stern-GoT-Folge nicht mit einer 1-Stern-Bewertung einer anderen Serie vergleichen. Alle Folgen von GoT haben im Vergleich eine bessere Wertung als die Schwarzwaldklinik verdient. Aber im GoT-Universum, welches sich selbst die Latte so hoch gelegt hat, muss man einzelne Folgen vergleichen. Eine 1-Stern-GoT-Folge ist durchaus eine berechtigte Bewertung.
Gerade die letzten Sätze bergen viel Interessantes: In welcher Relation wird bewertet? Und gerade da sehe ich das Problem, wenn zum Beispiel auf Plattformen wie IMDb der Frust abgeladen wird, die eben auf Quervergleichen hinsichtlich des Ratings basiert. „Meckern auf hohem Niveau“ halt. ;) Dennoch würde ich persönlich (subjektive Meinung) noch immer keine 1 verteilen, da selbst im Binnenvergleich dazu eben auch Ton, Bild und Schauspiel schlecht sein müssten. Mal ganz davon abgesehen, dass ich noch immer einzelne Episoden der vorherigen Staffeln deutlich schlechter fand, das schien damals aber irgendwie noch keinen recht interessiert zu haben…
Ich habe die Folge gestern gesehen und bin damit sehr zufrieden. Sicher gab es einige Punkte, die zu kritisieren sind, aber alles in allem finde ich das Ende passend und gut.
Ein Kollege von mir, hat nach dem Anschauen der Folge gesagt „Was für ein Dreck! Größte Enttäuschung ever!“ und nach zwei Tagen kam er zu mir und meinte „Das war der erste Groll. Dann habe ich mich gefragt, wie es hätte ausgehen sollen und mir ist nichts passenderes eingefallen. Daher finde ich das Ende wie es war richtig und gut so.“… und das deckt sich mit meinen Gedanken.
Klar, hätte man sich mehr Zeit lassen können. Sicherlich gibt es Logiklücken bzw. der langen Gefangenschaft von Tyrion und Jon. Aber mal ernsthaft, was wäre denn das Ende gewesen, das sich die „Hater“ (jetzt mal polemisch ausgedrückt; ist nicht böse gemeint) gewünscht hätten?
Dany auf dem Iron Throne, als weise und gerechte Regentin? Dafür hat Tyrion zu deutlich erklärt, dass sie schon früher grausam und gnadenlos war.
Jon als rechtmäßiger Erbe als neuer König? Mit Dany an seiner Seite? Wäre viel zu vorhersehbar gewesen.
Sansa als Königin der Sieben Königslande? In King´s Landing, wo sie von Joffrey gequält, ihr Vater enthauptet und ihre Amme niedergemetzelt wurde? Unwahrscheinlich.
Edmure Tully? Okay, ich gebe zu, dass ich laut gelacht habe, als Edmure aufstand um seinen Hut in den Ring zu werfen („Bin Veteran zweiter Kriege“… Ja Edmure, Du Lappen, aber in beiden hat man Dich gefangen genommen, weil Du als Krieger so gut bist, wie Bran beim Hacky-Sack spielen!)
Ganz ähnlich wie Dr. Strange in Infinity War, hat Bran bisher genau so gehandelt wie er es tat, weil er wusste, dass alles so kommen musste/würde, wie es nun der Fall war. Hätte er früher eingegriffen, wäre es für die Welt schlimmer ausgegangne. Entweder hätte der Nights King gewonnen oder Thanos!
Anderes Thema: 1 von 10 Sternen zu geben, weil mal mit dem Ende nicht zufrieden ist, lässt ja auch all die anderen Faktoren außer Acht, die imho wichtig sind. Die Bilder, die Musik, die Leistung der Schauspieler, all das reicht in meinen Augen mindestens eine 6 oder 7 von 10. Ich gehe ja auch nicht ins Lokal, esse und trinke dort lecker mehrere Gänge, freue mich an der tollen Tischdeko und dem eimaligen Preis-Leistungsverhältnis und geben nach dem Besuch eine 1 von 5 Sterne Bewertung bei Tripadvisor, weil der Kellner nach meinem „Zahlen bitte!“ statt nach drei Minuten, erst nach 10 Minuten an den Tisch kam.
Vergessen wir mal nicht folgendes: Die Richtung, in der die Serie endet, hat der George R.R. Martin den Autoren vorgegeben, wenn auch nicht in aller Ausführlichkeit. D.h. dass es ausging, wie es ausging entspricht der Idee, die er für die Geschichte hat. Wie kommt man eigentlich darauf zu sagen „Nee, Schorsch, Deinen Anfang fand ich zwar gut, aber lass die Serie bitte enden, wie ich es will, sonst ist es doof“?
Es ist – bei allem Hype – seine Geschichte, die er erzählt, nicht unsere.
Punkt getroffen, sehr gut zusammengefasst! Bin da komplett bei dir. Das Skurrile ist ja auch, dass selbst die „Hater“ oftmals gar nicht mal alles von den Entwicklungen unsinnig finden, sondern die eigentliche Darstellung und Hinleitung. Und selbst da teilen im Grunde genommen so ziemlich alle von 1 bis 9 von 10 die gleichen kritischen Punkte. Das macht die Bewertung in der Masse ja so absurd. :)
Am Ende hat GRR die Serie nur so enden lassen, damit alle in Hoffnung auf ein besseres Ende seine letzten Bücher kaufen!
Da hier nur rumgenöhlt wird. Ich fand einige Szenen der letzten Folge wieder klasse, Obwohl die Folge insgesamt zu gestreckt war, gerade in der ersten Hälfte. Highlight war für mich die Zerstörung des eisernen Throns, mit der ich wahrlich nicht gerechnet habe, aber offensichtlich ihr alle. hmm. Sansa hatte eine wahrlich königliche Schlussszene, wo sie mich stark (haha) an ihre Mutter erinnerte.
Ich hätte den Schattenwölfen an sich mehr Raum in der Geschichte eingeräumt, nicht nur bloße Streichelfiecher. Und ich finde es schade, dass Gendry keine Rolle mehr spielte, schließlich ist er ja auch ein Nachkomme Baratheons.
Auch mit etwas Abstand war das für mich ein Ende der Kategorie „Gut, dass es vorbei ist“. Jons und Tyrions lachhafte Strafe, die ultra seltsame Wahl von König Bran, Bronn und Gendry die plötzlich durch irgendwelche Klüngel über riesige Ländereien herrschen (sollen), die Unsullied die ebenso wie die Dothraki bequem verschwinden, bei den Drehbüchern war wieder viel im Argen.
So bleibt es bei einer finalen Staffel die man am ehesten mit den „Hobbit“ Filmen vergleichen könnte. Produktion hui, Story pfui. Mir persönlich können auch die geplanten Spin-Offs jetzt erstmal gestohlen bleiben.
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