Alles war angerichtet, die Weichen gestellt, das viele Blabla vorher aufgesogen – Zeit fürs Finale! Und das beginnt mit einem wahrhaftigen Bombenstart: eine klasse Kamerafahrt direkt zu Beginn und der erste Einsatz für das Chamäleon. Eine sehr unterhaltsame Jimitation, wie ich gedacht habe – das dürfte sehr viel Spaß beim Spielen gemacht haben. Leider war das eines der wenigen Highlights eines recht enttäuschenden Staffelfinales.
„Wayne Enterprises runs Indian Hill – but who runs Wayne Enterprises?“ (Nygma)
Ebenso noch einigermaßen unterhaltsam sind fischige Deine-Mutter-Sprüche zwischen „Nummer 13“ und Ms. Peabody – passen ganz gut zusammen, die beiden. Und Prof. Strange beweist sich als akzeptabler Hypnotiseur. Echt jetzt. Ganz ehrlich.
In Minute 16 der Übertragung schaut es schlecht für alle aus. Bruce am Boden und Jim einige Stunden davon entfernt. Eine scheinbar aussichtslose Situation – und doch hat man nie wirklich Angst um die Figuren. Wie sollte es auch ohne sie weiter gehen (Batman?!)… Also stellt sich nur die Frage, mit welcher smarten Idee und Entwicklung alle aus der misslichen Lage gelangen können? Antwort: keine. Das passiert einfach so. Irgendwie.
„It’s complicated police business!“ (Nicht-Jim)
Wie kam denn Cat da auf einmal in die Todgeweihten-Kammer? Vermutlich einfache Psychologie… Oder einfach kopfloses Storytelling. Wie sehr vieles in der zweiten Episodenhälfte.
Facelifting anyone? Hier ein netter neuerlicher „wieso machst du das? – Keine Ahnung“-Dialog, dort eine eine kleine Erinnerung an Breaking Bad.
„Say my name.“ (Fish)
Dass Prof. Strange in diesen seltsam unrealistischen Doppelstrahl gerät – ne, das war doof. Genauso, wie er binnen Sekunden wieder eine gesunde Gesichtsfarbe hat. Nenene, das passt nicht. Und wieso wurde Nygma wieder eingesperrt? Die hatten Zeit dafür, ihn wieder zurück in seine Zelle zu bringen?! Der hätte doch super bei der Entschärfung helfen können. Aber Wasser – klar doch. Billiger Gag. Nenenenene!
Wo sind Ice und Firefly plötzlich hin? Wieso müssen die nach dem Bus suchen, wenn er noch an der letztberichteten Stelle liegt? Der Butch-Ballermoment sah wenigstens ganz cool aus, und der Fish-Auftritt am Ende war nett. Mehr aber auch nicht.
Aber egal – Metal-Bruce wird uns bestimmt eh bald alle töten!
Hmpf. Das war leider nichts. War die vorherige Folge noch derart großartig, hat sich das Finale leider in selbst gesponnenen Stricken verhakt und ist wie ein ADHS-Eichhörnchen von Story-Ast zu Story-Ast gesprungen. Viele Plot-Holes, dämlich inszenierte Momente und zu offensichtlich auf bestimmte One-Liner und Momente ausgelegte Entwicklungen. Das ging bereits deutlich besser.
Optisch war es einwandfrei und eigentlich hat auch die zugespitzte Entwicklung und Action und Spannung funktioniert, aber die kleinen und großen Fehler haben es leider auf ein Durchschnitts-Niveau gedrückt. Schade.
Gotham Season 2 Review
Insgesamt eine tolle Staffel und sehr schöne Entwicklung, die das Format nimmt. 22 Folgen von knapp 40 Minuten – gefühlt haben wir mal wieder zwei Staffeln in einer gesehen. Viel Bewegung und vor allem viel Qualität. Die komplette Staffel war eigentlich sehr beständig, es gab keinerlei Ausfälle, aber eben leider auch nur selten wirkliche Genie-Streiche. Das ist aber auch vollkommen in Ordnung, weil man einfach Woche für Woche das erhalten hat, was man erwartet hatte. Und mehr. Gerade der sehr starke Staffelauftakt hatte das deutlich gemacht, viele interessante Figuren sind gekommen (und leider gegangen – zu wenig Viktor!!!) und das Spiel von McKenzie hat mich größtenteils überzeugen können.
Mittlerweile merkt man doch recht deutlich, dass es sich um eine Comic-Vorlage handelt. „Gotham“ traut sich, durchgeknallter zu sein, mehr Effekte zu nutzen und allgemein sein eigenes Realitätsgerüst zu erbilden. Das funktioniert größtenteils auch erstaunlich gut, so dass man den einen oder anderen Übertritt gerne mal verzeihen kann und am Ende auf noch Größeres wartet.
Ausblick auf Gotham Season 3
Da ist er also, der „Secret Council“. So „secret“, dass eine ganze Folge lang davon gesprochen wurde, wie geheim er doch ist. Vermutlich wissen nur Cro und Sido, wer hinter diesen total blickdichten Masken steckt. Natürlich wird es in der dritten Staffel darum gehen, wie Bruce sich im weiteren Enthüllen von geheimen Organisationen versucht. Bullock wird zum Frisör und danach auf Monsterjagd gehen (vermutlich eines pro Woche zu Beginn), Fish wird sich wieder in die Unterwelt einordnen – überzeugender denn je – und Jim wird Lee suchen. Vermutlich eine Folge lang, dann ist er wieder in Gotham.
Aktuell ist es schlecht zu deuten, in welche Richtung es konkret gehen wird, aber der eigentliche Cast dürfte vorerst ähnlich bleiben. Totgesagte morden ja länger und so – da werden wir noch einige alte Bekannte wieder sehen, da bin ich mir sicher. Gerade ist es aber auch ganz okay, mal einige Monate Urlaube außerhalb Gothams zu machen. So können die Macher über ihre Fehler im Finale nachdenken.
Bilder: FOX
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