„This city will bend long before it breaks.“ (Owl)
Ich beginne gerne mal mit diesem tollen Zitat, das nicht nur rein schriftstellerisch sehr toll ist, sondern auch so viel über „Gotham“ aussagt. Die Stadt bricht in Chaos aus, Jerome – bzw. sein Wahnsinn – ist überall, ansteckend und sich ausbreitend. Das wurde mir zwar etwas viel erzählt und wenig gezeigt, aber passt schon. Weniger dagegen, dass Lee erst jetzt bzgl. ihres Jeromes-Treffens befragt wird. Das wäre ja fast so, als würde Bruce‘ Telefon während eines großflächigen Stromausfalls noch funktionieren…
„My, my… Look how big you’ve gotten!“ (Jerome)
Dafür mag ich die Location, die Jerome ausgesucht hat, sehr! Kirmes mit „Doofenwerfen“ und anderen schmerzhaft wirren Adaptionen beliebter Attraktionen. Bruce beweist erste Schmerzresistenz und erkennt die vakante Stelle in der Stadt. Und, welchen Wert Büroklammern haben können. Schöne, kleine Idee!
„Face it, kid – Gotham has no heroes!“ (Jerome)
Bruce merkt zudem, dass er eher zum nicht-tötenden Vigilante geboren ist. Man merkt richtig, wie die Serie (hier in Person von Alfred) versucht, bekannt Folgendes anzureißen, ohne es aus dem vernebelten Schleier zu reißen, der gerade ja „eigentlich“ noch darüber liegen müssten. Schwerer Spagat, der beinahe ins Absurde abgedriftet wäre. So wurde aber klar in den neuen Vereinsrichtlinien festgehalten, wie die erste Regel im Fight Club lautet:
„I will not kill.“ (Bruce)
Sein Doppelgänger steht bereits in den Startlöchern – und dürfte das Memo nicht bekommen haben. Vermutlich auch wie Onkel Frank Gordon, der die Reihe der plötzlich wiederkehrenden Familienmitglieder komplettiert. Es dürfte spannend werden, wie er als Bindeglied zwischen GCPD und dem „Court of Owls“ fungiert.
„What is wrong? You’ve got a weird look on your face – weirder than normal.“ (Barb)
Die zweite größere Geschichte spielte sich um Penguin ab. Der Noch-Bürgermeister trifft Nygma, der mittlerweile hörbar in den Stimmbruch gekommen ist. Und eine nette Konstruktion gebastelt hat. Nur doof, dass diese smarten Zeitverzüge viel Raum für Rettung lassen… Okay, es war gewollt, aber so ganz will es dann doch nicht ausspielen, wie geplant. Diese unberechenbare Liebe aber auch! Und schon ist Penguin im Wasser. Mal wieder…
„I don’t understand…“ – „I know. That’s been half the fun!“ (Penguin & Nygma)
Ich schwanke etwas zwischen 3,5 und 4 Kronen, weil sich die erste Hälfte aber etwas gezogen hat und ich sauer darüber bin, dass die nächste Folge erst im April erscheint, gibt es mal die geringere Einstufung.
Das war durchaus eine wichtige Episode mit einigen wegbereitenden Entwicklungen. Insgesamt passte aber nicht alles, das Pacing wirkte teils schlecht, viele Situationen wurden zumindest komisch aufgelöst. Dennoch eine gute Folge mit vielen toll geschriebenen Zeilen, ein paar tollen Aufnahmen (z.B. im Spiegelkabinett) und guter Unterhaltung. Aber dieses ganze „Ich bring sich um“-Gedrohe, ohne dass wirklich mal wer stirbt, wirkt langsam nervig. Okay, Penguib KÖNNTE tatsächlich tot sein, aber so ganz glaube ich selbst da noch nicht dran. Vermutlich springt Nygma ihm hinterher, rettet ihm das Leben und das ganze Doppel-doppel-Spielchen beginnt von Neuem. Naja, wir haben ja jetzt leider etwas Zeit, uns Gedanken über mögliche Entwicklungen zu machen. Und die kaputte Eule zu reparieren…
Bilder: FOX
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