Diese Woche gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten in „Gotham“. Ach was, eigentlich sogar zwei! Dazu wird eine Leibspeise und viel überzogene Handlung serviert. Das schmeckt nicht immer, ist insgesamt aber doch besser als die Uni-Mensa.
Zunächst möchte ich meine Bewunderung für die oben zu sehende Lippenstift-Feuerzeug-Waffe von Barbara kundtun. Das hätte ich hiermit getan, so dass ich mich den weniger eleganten Dingen dieser Episode widmen kann. Dieser offenkundig magisch-seltsame Transfer mit Ra‘s al Ghul zum Beispiel. Was sollte das? Es schien von großer Bedeutung zu sein, dass er „gefangen“ spielt, aber was wurde da übertragen? Er selbst bzw. seine Unsterblichkeit ja wohl nicht?
Kommen wir zum ersten Überraschungsgast: Butch Gilzean, bzw. Cyrus Gold, wie wir seid dem Finale von Staffel 3 wissen. Damals haben Comic-Fans bereits die Ohren geläutet, was da kommen mag. Nach sechs Monaten Koma wird er „upstate“ in einen Sumpf voll Indian Hill-Chemikalien geworfen. So etwas ist natürlich die Fabelgrundlage für eine Mutanten-Verwandlung in einen Superhelden – oder eben Superschurken. „Solomon Grundy“ ist geboren – und eine Mischung aus Hulk und Bud Spencer. Der Shot mit dem senfbeladenen Hot Dog hat in der visuellen Aufmachung irgendwie an „Sin City“ erinnert.
Da Grundys Hirn doch recht enge Grenzen besitzt, findet er (sehr schnell und zufällig zufällig) in Nygma einen Counterpart. Der will eh wieder zehn Schritte vorausdenken können und sieht im Zusammenspiel mit dem erkalkten Muskelpaket eine Chance. Und ganz nebenbei führt er uns auch noch zum zweiten Wiedersehen diese Woche: Lee arbeitet als Doktor in einer Untergrund-Kampfarena.
„Mister Penn, item four on my to-do list?“ – „Kill Sofia Falcone.“ – „Add a question mark, will you?“ (Penguin & Mr. Penn)
Kurzes Zwischenspiel: Sofia schleimt sich bei Penguin ein. Ende.
„No killing.“ (Bruce)
Ob das „D. Weininger“ auf Sicherheitskarte, die Bruce im Gefängnis klaut, wohl für den einige Episoden an der Show arbeitenden Grafikdesigner Drew Weininger gemünzt war? Vermutlich nicht. Deutlich ironischer ist es da schon, dass Bruce im Gefängnis gefangen genommen wird. Es folgen viele pseudo-schwere Worte mit halbgaren Anspielungen und Drohungen und Erzählungen in alle Richtungen. Wirklich viel hängen geblieben ist da nicht…
„Still playing the white knight, Bruce…“ (Ra‘s al Ghul)
Bruce soll also tatsächlich als Nachfolger fungieren – so zumindest die vorgetragene Story. Ich zweifel da noch immer dran, alleine schon aufgrund des seltsamen Machttransfers zu Barbara. Vielleicht war Bruce nur der Mörder, die Nachfolgerin ist aber sie? Wir werden sehen. Jedenfalls hat Bruce den gen Ende nochmals betonten „dunklen Pfad“ genommen. Aber wer weiß, vielleicht steigt ja irgendwann ein „Dark Knight“ aus den Resten dieser Entwicklung? Ich weiß, totaaal unwahrscheinlich, ähem.
Das war natürlich schon irgendwie unterhaltsam sowie story-fortführend, aber irgendwie war es insgesamt doch schwächer als die vergangenen Folgen. Bei der Grundy-Butch-Story wurde mir die Slaptsick-Vorlage etwas zu genüsslich ausgeschlachtet (zumal es alles ganz schön schnell ging, hätte es genial gefunden, wenn zwischen dem Sumpf-Einlassen und der Auferstehung mehrere Episoden gelegen hätten…) und auch die Bruce-Geschichte war mir zu einfach gestrickt. Ja, er ist noch jung und naiv, aber wenn ernstgemeint aufgestellte und vorgetragene Parolen binnen Minuten aufs Einfachste impulsiv über Bord geworfen werden, hat das einen faden Beigeschmack.
Ich möchte jetzt Gulasch!
Bilder: FOX
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