Irgendwie war ich noch etwas im Neujahrs-Schlaf und habe vergangene Woche den Auftakt zur fünften und letzten Staffel „Gotham“ verpennt. Aber heute habe ich die Folge geschaut, die die Serie zu den Anfängen von Batman und Co. abzuschließend beginnt, was dieses Jahr bei erstmals lediglich 12 anstelle der sonst üblichen 22 Episoden ablaufen wird (so werden es immerhin exakt runde 100 Episoden!). Das bietet eigentlich Zeit und Budget, um die letzten Kapitel in bestmöglicher Manier zu erzählen. Leider zeigt „Year Zero“ davon relativ wenig.
Ausblick zum Ende?
Willkommen im Chaos. Oder auch „No Man‘s Land“, wie es ja im letzten Staffelfinale getauft wurde. Wir schreiben Tag 391 davon – zumindest in der Eröffnungsszene. Die zeigt nicht nur in epischer Länge, wie sich alle gehörig in Schale schmeißen, sondern auch, dass Jim, Harvey, Riddler und Penguin zusammengetan haben.
„For Gotham!“ (Jim)
Das dürfte ein rahmenhafter Ausblick auf die Geschehnisse (und anscheinend einen gigantischen Show-Off) gegen Ende der Staffel und somit Serie sein, den es fortan zu erreichen gilt. Immerhin wissen wir nur bei vier Figuren mit Gewissheit, dass sie zumindest bis dahin überleben werden.
Zurück im Hier und Jetzt
Der echte Auftakt steigt zu Tag 87. Jim fasst für uns die Vorkommnisse zusammen: Penguin hat ein Waffenlager inne und sich im Rathaus verschanzt, Barb verkauft Informations-Zeitfenster im Club (mit ihrer bislang schrecklichsten Frisur), Scarecrow, Firefly und Co. haben alle eigene Bezirke und Jeremiah Valeska bleibt bislang ungesichtet. Und die anderen? Selina wird operiert, ist aber (vorerst) dennoch querschnittsgelähmt. Der Riddler wacht regelmäßig irgendwo auf, weil Ed nachts das Steuer übernimmt. Die Stadt ist abgekapselt, verbliebene Bürger gefangen und es herrscht absolute Nahrungsknappheit. Endzeit-Stimmung, könnte man sagen.
Nach eher unspektakulärer „Was in der Zwischenzeit geschah“-Zusammenfassung kommt es zur eigentlichen „Story“ dieser Folge. Neben einer kleinen Stromausfall-Raubüberfall-Aktion gibt es auch ein erstes Beispiel der Batman‘schen Überlegenheit durch Technik in Form eines Nachtsichtgerätes für uns.
„It is nice to have a billionaire around.“ (Harvey)
In einer etwas orientierungslosen Inszenierung eines künstlich aussehenden Helikopters (der plötzlich problemlos durch die Stadtsicherung durchkommt, an Boote oder so hat niemand gedacht?!) stirbt Tabetha. Das ist – neben der Tatsache, dass ein kecker und schön anzuschauender Charakter die Bildfläche verlässt – vor allem deshalb besonders, weil sie bisher einer der „tötsten“ Tode ist. Wir bekommen sie tot zu sehen und ihre Leiche befindet sich nicht bei Dr. Strange und Konsorten. Noch nicht. Denn wie wir alle wissen, wird der „Tod“ in „Gotham“ nicht gerade ernst genommen.
„After all we have been through, do not let me kill you. Not like this.“ (Penguin)
Den größten Charme weiß mal wieder Penguin zu versprühen. Selbstbewusstsein gepaart mit gesundem Wahnsinn und weiterhin sehr gutem Spiel von Robin Lord Taylor. Mir gefällt, wie er binnen weniger Sekunden zwischen absoluter Oberhand und erfasster Unterlegung wechseln kann und dabei auch die taktischen Veränderungen der Figur durch Dialog und Haltung deutlich werden.
„Uhhh, my leg! HE SHOT MY LEG!!! I just fixed it…!“ (Penguin)
Wirklich interessant wird es dann erst am Ende, wo wir zumindest ausblickend auf die nächste Folge Hinweise erhalten. Die Frau mit Maske setzt eine Joker’sche Nachricht ab und Freunde von der anderen Flußseite haben sich zu Wort gemeldet. Es kann gerne richtig losgehen.
Vielleicht hätte man weniger Wert auf supercoole Inszenierungen der Figuren und mehr auf eine stimmige Story legen sollen. Auch wenn so kleinere Zeitsprünge immer einen gewissen Reiz ausstrahlen, war das „wer ist wo?“ eher langweilig erzählt. Im Vergleich zu vergangenen großen Folgen fiel „Year Zero“ meiner Meinung nach recht deutlich ab, was schade ist, da so zumindest bei mir persönlich ein bisschen der Vorfreude-Schwung auf das Ende gedämpft wurde. Aber schlecht war es natürlich auch nicht. Vielleicht sollte ich die Folge eher als Starthilfe wahrnehmen, die erst den eigentlichen Groß-Auftakt einleitet. Das „Suit up!“ von Jim am Ende lässt mich jedenfalls hoffen.
Bilder: FOX
Lieber Herr Autor,
das ist nicht der Joker in der Anfangssequenz und auch Ed Nygmas Alter Ego heißt nicht Joker, sondern der Riddler. Abgesehen davon gibt es in Gotham keinen offiziellen Joker. Der, der ihm am nächsten kommt ist, Jeremiah. Eine neue Folge gabs übrigens auch schon…
Lieber Herr Kommentator,
die Namen von uns Autoren sind übrigens recht leicht auffindbar (wo wir beim Thema sind)…
Natürlich handelt es sich um den Riddler, da muss wohl in der Hektik, den verspäteten Beitrag möglichst schnell online zu bringen und dank Eingerostetheit durch die Staffelpause ein Synapsenknack geschehen sein, der den Fauxpas ermöglicht hat. Natürlich ist alles bekannt, was man als Leser wissen könnte, hat man nicht nur diesen Beitrag zufällig gefunden oder sich mal anderweitig Gedanken gemacht. Aber danke für die klugscheißerische Belehr… äh, den freundlichen Hinweis! :)
P.S.: War das lange Wochenende im Ausland, daher kommt das nächste Review heute.
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