Also, ich mochte ja schon den Auftakt der neuen Marvel-Miniserie „Hawkeye“. Zugegeben, Hawkeye ist jetzt nicht mein Lieblingsavenger, er gehört noch nicht mal zur TOP 10, aber gut, mit dieser Serie ist es ja noch nicht zu spät, sich mit Clint Barton aka Hawkeye aka Ronin anzufreunden. Folge 3 startet auf jeden Fall nicht direkt mit der Fortsetzung des Hawkeye-Kidnappings aus dem Endspurt der Auftakt-Doppelfolge, sondern mit einem Rückblick ins Jahr 2007, in dem wir Maya Lopez näher kennenlernen, und ihr besonderes Interesse an Hawkeye. Bzw. eigentlich ja nicht an Hawkeye, sondern eben an Ronin – wer auch immer in dem Anzug steckte, als Maya zum ersten Mal auf ihn traf.
Nach dem ruhigen Intro mit dem Marvel-typischen Sinn für Details schlittern wir aber dann direkt in die erste Action-Szene der Folge, die es wirklich in sich hat: solide inszeniert, mit einer ausreichenden Prise Humor und der klaren Erkenntnis, dass hier daran gearbeitet wird, Kate zur definitiven Nachfolgerin von Hawkeye zu machen. Die Serie findet in den Folgen drei und vier relativ schnell ein solides Tempo und nimmt sich auch Zeit, ein paar Kleinigkeiten aus dem Leben von Barton zu erzählen. Das betrifft vor allem seine Familie, mit der hoffentlich doch noch Weihnachten wird verbringen können, wenn der aktuelle Fall gelöst ist. Wobei, aktueller Fall… der stellt sich als immer komplizierter heraus.
Denn nachdem er Ronin-Anzug und -Schwert eingesammelt hat, geht es ihm noch um eine Avengers-Uhr, die in den Trümmern des Stark-Gebäudes gefunden worden war – und auf die Clints Ehefrau zugreifen kann. Gefunden wird diese Uhr – natürlich – im Appartment von Maya, was sich in gewisser Weise als Falle herausstellt, für Kate und Clint. Auf dem gegenüberliegenden Dach gibt’s dann eine kleine Überraschung, die uns Zuschauern ein weiteres Puzzleteil aus dem Marvel Cinematic Universe beschert: Hawkeye und Kate kämpfen nicht nur gegen Maya, sondern auch gegen – eine Black Widow, und zwar Yelena Belova, die wir aus dem dieses Jahr erschienenen Film „Black Widow“ kennen. Sie hat’s auf Hawkeye als mutmaßlichen Mörder von Natasha Romanoff abgesehen – da hat sich dann ja ein illustres Quartett auf dem Dach gefunden. Der Kampf findet keinen Sieger, alle vier verschwinden in unterschiedliche Richtungen, was ein interessantes Finale in den beiden Abschlussfolgen verspricht.
Und da bin ich auch mal gespannt, ob wir noch mehr Hintergründe zu Clints Frau Laura erfahren werden, die in diesen beiden Doppelfolgen ja ordentlich mithilft, dass Clint seinen Gegener auf die Fährte kommt. Als Fan der Figurenentwicklung und -verstrickung im MCU spekuliere ich mal, dass wir hier die Geburt der Figur „Mockingbird“ im MCU erleben. Diese S:H:I:E:L:D:-Agentin kennen wir aus den Comics, und sie ist auch da die Ehefrau von Hawkeye. Was dagegen sprechen könnte, ist die Tatsache, dass wir im Prinzipg schon eine „Mockingbird“ im aktuellen MCU erlebt haben: Adrianne Palicki als Bobbi Morse in den Staffeln 2 und 3 von „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“. Sie wurde dort jedoch nicht als Mockingbird bezeichnet, so dass der Figurenname noch frei wäre. Schauen wir mal, ob sich das im Finale auflöst.
Insgesamt macht „Hawkeye“ aber richtig Spaß, fühlt sich an wie klassisches Marvel-Kino mit einem soliden Mix aus Action, Humor und Übernatürlichem.
Bilder: Disney / Marvel
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