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Wie der Vater, so der Sohn?

Review: Invincible S02E01-04

25. November 2023, 15:32 Uhr

Der junge Invincible muss sich mit den zerstörerischen Taten seines Vaters auseinandersetzen und sich als Held behaupten.

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Die erste Staffel der Comicadaption „Invincible“ ließ das Publikum mit offenem Mund zurück. Mark Grayson überlebte nur knapp den brutalen Kampf mit seinem Vater, bevor dieser in den Weltraum aufbrach. Der erste Teil der zweiten Staffel knüpft direkt an die Konfrontation zwischen Omni-Man und seinem Sohn an. Doch diesmal scheint alles etwas anders zu sein. Invincible hat sich seinem Vater angeschlossen und fordert nun die Menschheit zur Kapitulation auf. „Invincible“ kann als Metakommentar auf das Superheldengenre verstanden werden und die neue Staffel greift insbesondere Kang auf, den Bösewicht aus dem Marvel Cinematic Universe und der Multiverse-Saga. Das apokalyptische Szenario, so wird schnell klar, ist eine alternative Dimension, in der Invincible und sein Vater gemeinsam die Welt unterwerfen wollen. Im Untergrund formiert sich eine Widerstandsbewegung, zu der nicht nur Atom Eve gehört, sondern auch der Zeitreisende Angstrom Levy, der deutliche Parallelen zum oben erwähnten Kang aufweist. Er will tausende Varianten seiner selbst zusammenbringen, um das Wissen aus allen Dimensionen zu sammeln und eine optimale Welt schaffen.

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Das dürfte „Loki“-Zuschauer:innen vertraut vorkommen. Doch anders als in vielen Superheldenfilmen geht es hier nicht darum, die beliebten Figuren in verschiedenen Inkarnationen auftreten zu lassen, sondern um die Entwicklung der Charaktere. Welche Entscheidungen treffen die Protagonist:innen und was sind sie bereit dafür zu opfern, um die Person zu werden, die sie sein möchten? Das Konzept des Multiversums dient dazu, verschiedene Möglichkeiten und Entscheidungen darzustellen. Und hier ist es der junge Mark, der versucht, sein Leben fortzusetzen. Er muss seine Wut unterdrücken und leidet unter Flashbacks an den Kampf mit seinem Vater. Dabei hat er immer die Angst, so zu werden wie sein Vater. Es ist einfach großartig, wie diese Serie alle möglichen Emotionen und realistische Gewalt im Gewand eines klassischen Cartoons der 90er Jahre transportiert.

„Du bist nicht dein Vater.“ – Cecil Stedman

Auch Marks Mutter Debbie hat mit der schockierenden Enthüllung ihres Mannes zu kämpfen. Nervenzusammenbrüche, Tränen und Trauer gehören zu ihrer neuen Realität. Sie besucht sogar eine Gruppe für Angehörige von Superhelden. Doch statt Hilfe zu finden, wird sie ausgeschlossen, als sich herausstellt, dass sie Nolans Frau ist. Die Serie schafft es, in Ecken vorzudringen, die andere Superheldenformate normalerweise aussparen. Das gilt auch für die Szene, in der Mark und seine Freundin Amber miteinander schlafen wollen und Amber berechtigte Zweifel hat, ob sie dabei nicht verletzt werden könnte. Oder wenn Marks Klassenkamerad:innen Mitleid mit ihm haben, da sein Vater offiziell bei einem Unfall während des Kampfes starb. Trotz der vielen emotionalen Momente kommt auch die Action nicht zu kurz. So gibt es ein Wiedersehen mit den Mauler-Zwillingen, einen Auftritt der Lizard League und eine Auseinandersetzung mit dem Bösewicht Doc Seismic am Washington Monument, die Erinnerungen an „Spider-Man: Homecoming” weckt. Außerdem formieren sich die Guardians of the Globe unter der Führung von Immortal neu. Mit dabei sind Rex Splode, dessen Humor mich ein wenig an Deadpool erinnert, und ein neuer Held namens Shapesmith. Mit Darkwing bekommen wir einen Batman-ähnlichen Charakter präsentiert, der im Gotham City Pendant Midnight City operiert. Und auch Fanliebling Atom Eve ist wieder mit von der Partie, allerdings hat sie sich von den Superheldeneinsätzen abgewandt und versucht, ihre Kräfte direkt für das Gemeinwohl einzusetzen. Sie baut zum Beispiel einen zerstörten Wohnblock wieder auf, nur um später zu erfahren, dass die Spieloase, die sie darauf errichtet hat, auf keinem soliden Fundament steht. Ihr Vater lehnt ihre Hilfe deswegen ab und arbeitet stattdessen bei Burger Mart. Der Einsatz von Superkräften funktioniert eben nicht immer reibungslos und hat hier Konsequenzen.

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Und dann ist da noch Allen the Alien, der in Episode 3 eine ausführliche Hintergrundgeschichte erhält. Ein abwechslungsreicher Einschub, der uns den sympathischen Außerirdischen von der Koalition der Planeten näher bringt und seine Verbindung zu den Viltrumiten aufzeigt. Überraschend ist, dass am Ende Marks Vater wieder auf der Bildfläche erscheint. Scheinbar wollte Omni-Man sein Leben im Kern eines glühenden Planeten beenden, doch als ein Raumschiff in Gefahr gerät, rettet er es und wird so zum Herrscher von Thraxa. Mit einem Trick lockt er seinen Sohn zu sich. Ein Abgesandter Nolans gibt sich als Seance Dog aus, jener Comic-Held aus Marks Kindheit, der deutliche Parallelen zu Doctor Strange aufweist. Was wiederum sehr gut zum Multiverse-Thema der Staffel passt. Im Comic heißt er übrigens Science Dog. Nicht nur Mark ist überrascht, als er erfährt, dass sein Vater einen Sohn auf Thraxa gezeugt hat. Auch die Dynamik zwischen Nolan und Mark verändert sich dadurch noch einmal. Wer den Comic kennt, weiß, dass wir Marks Halbbruder nicht zum letzten Mal gesehen haben. Alle anderen dürfen gespannt sein, wie es mit der Familie Grayson weitergeht.

Fazit

Packende Fortsetzung voller Drama, Action und unerwarteten Wendungen.

Bilder: Prime Video

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Samstag, 25. November 2023, 15:32 Uhr
InvincibleReview
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