Dass wir diese Woche wieder etwas bessere Unterhaltung bei „iZombie“ zu sehen bekommen, war bereits nach wenigen Sekunden bzw. Takten klar. Die Inszenierung der Einstiegsszene mit der Musik im Ohr des späteren Opfers und den kleinen „Oh, I didn’t see you there“-Kommentar hat gekonnt mit Klischees gespielt und unserer Fantasie offen gelassen, was da nun passiert sein mag. Die Protagonisten machen dann das, wofür sie „bezahlt“ werden: unsere Fantasie mit Fakten unterstützen. Ein interessanter zu Beginn ist, dass der Name von Peyton auf der Liste eines geheimen Bunker-Projektes namens „Project Z“ steht. Oha! Ihre Wichtigkeit dürfte aber weniger aus der Tatsache hervorgehen, dass sie die Produktion von „High Zombie“ genehmigt hat. Deren erste Probeläufe gleichen nämlich eher einem Desaster, denn ernstzunehmender Unterhaltung.
„So, you know I have an alibi.“ (Ravi)
Auf dem Menü diese Woche steht entsprechend des Auftaktes: Genie, CEO und Philosoph, der Pilze zur Denkweisen-Erweiterung einwirft. Das Hirn wird allerdings recht lieblos in einen Kambucha-Drink geworfen. Das wirkt, als meinten die Macher das mit den vermeintlichen Foodporn-Zubereitungs-Sequenzen nur noch ironisch. Enttäuschend.
„Come on! How many brains have you seen me eat?!“ – „It‘s that Kambucha stuff – ewww!!“ (Liv & Clive)
Dafür ist Blaine endlich mal wieder am Start! Und mit ihm direkt wieder etwas mehr Flair und Charisma. Vermutlich haben wir Zuschauer zuletzt nicht ganz dem „Attraktions-Profil“ entsprochen, um dem Geschehen im „Scratching Post“ beiwohnen zu dürfen.
„You, too, big boy! Nothing personal, just aesthetics.“ (Blaine)
Dass seine kleine Show-Einlage auf Basis eines Capoeira-Hirns zur Beeindruckung der neuen Liaison Al schwerwiegendere Konsequenzen haben dürfte, war recht klar, so eindeutig, wie die Figur als relevant in die Handlung eingeführt worden ist. Binnen weniger Minuten wurden gleich mehrere Treffen gezeigt, die letztlich zur Entdeckung der alten Videobotschafts-Maske führen. Auch wenn es etwas arg fahrlässig ist, so ein Teil derart prominent daheim postiert zu haben, ist es doch ganz schön, dass auch derart alte Stränge nochmal aufgenommen werden.
Wirklich ernst wird es hinsichtlich der Gesamtentwicklungen, als wir zu sehen bekommen, dass die zwei Fillmore Graves-Rabauken von Monsieur French aufgetaut wurden, um einen neuen Boss kennenzulernen – ein Typ mit Metallhaube und Kapsel-Sucht sowie der Vision einer neuen Evolutionsstufe nach dem Homo Sapiens. Das dürfte dann wohl der große konkrete Gegenspieler für die Staffel werden, gegen die Dead-Enders und die allgemeine Aufsplittung der Gesellschaft. Soso.
Das größte Vehikel der Folge ist die Plattform „Z Watch“, die zur Zombie-Identifizierung und allgemeinen Panikmache dienen soll. Als akutes Beispiel wird uns ein Lehrer gezeigt, der aufgrund seines Untotendaseins gefeuert wurden, um kurz drauf die Renegade-Kids zu lehren. Dass er nicht der Hellste ist demonstriert er kurz drauf, als er mehr oder weniger öffentlich davon erzählt und prompt samt gutem Freund gekidnapped wird. Bravo!
Die Folge war zumindest wieder leicht verbessert zum Durchhänger davor. Leider konnte der vielversprechende Auftakt und das darin enthaltene Potenzial nicht wirklich ausgeschöpft werden. Die zunächst etwas seltsam anmutende Platzierung von Peytons Namen war letztlich nur ein eher spontanes Beeindrucktsein nach einer Rede von ihr. Ebenso war die ganze Bunker-Story bisher zumindest recht belanglos, auch wenn ich glaube, dass da noch was mit passieren könnte. Dass Blaine wieder stärker involviert ist, kann der Serie jedenfalls nur gut tun. Ich glaube ja noch immer, dass der einstige Bösewicht noch eine wichtige Rolle im Kampf des Guten führen wird. Wer weiß, vielleicht wird er am Ende der strahlende Held des ganzen Szenarios?!
Bilder: The CW
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