Was sich wie die Textzeile aus einem Song von „Queen“ anhört – was es auch ist – beschreibt sehr gut und in wenigen Worten die neueste Serie im Marveluniversum: „Is this the real life? Is this just fantasy?“. Die Rede ist von „Legion“, eine Serie um einen sehr interessanten und vielschichtigen Superhelden.
Die achtteilige erste Staffel lief gestern Abend mit ihrer Pilotfolge in den USA bei FX an und kann schon heute Abend in deutschsprachiger Synchronisation in Deutschland gesehen werden. Sofern man ein passendes Sky-Abo sein Eigen nennen darf. Wir hatten das Glück, dass uns Fox nach München in einen Saunaclub eingeladen hatte, um uns einen exklusiven Blick in die erste Folge zu gewähren. Und dieser Einladung sind wir zu Dritt auch gerne nachgekommen. Vielen Dank dafür noch einmal.
So kam es, dass sich am Dienstagabend drei völlig unbedarfte und in meinem Fall auch völlig unvorbereitete Serienfreunde auf den Weg nach München in das Nachtbad gemacht haben, um dem exklusiven Serienpreview und Screening der ersten Folge beizuwohnen. Neben mir waren dies noch Maik und unser Gastautor Peter, der bereits seine Leidenschaft für Comics und Marvel in diversen Formaten und Beiträgen untermauern durfte. Aber auch ihm war die Originstory von „Legion“ eher unbekannt – was demnach für uns alle Drei für einen spannenden Abend sprach, denn keiner von uns wusste genau, was man erwarten durfte. Und es wurde in der Tat ein sehr unterhaltsamer und spannender Abend. Das nehme ich mal vorneweg.
In der nun folgenden Kurzzusammenfassung werde ich nur recht rudimentär auf die konkrete Handlung der Pilotfolge eingehen und das wichtigste Detail, was die Originstory angeht, sogar völlig auslassen bzw. verbergen. Die Frage nämlich, wer dieser David Haller eigentlich wirklich ist, wird in der Pilotfolge natürlich noch nicht beantwortet. Wer allerdings nach den Comics bzw. der Serie im Web sucht, wird fündig werden. Aber unter Umständen möchte man das zusammen mit David Haller und der Serie herausfinden. You have the choice!
Origin Story light
Der Geschichte, der wir in „Legion“ folgen, ist die des David Haller. Und dies ist keine einfache Story. Vor allem für unseren Protagonisten. Dieser leidet seit seiner Kindheit unter Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen. Irgendwann kommen auch Stimmen hinzu, die er hört, und Personen, die nur er sieht. Strange. So ist es nicht verwunderlich, dass David irgendwann in eine geschlossenen Einrichtung eingewiesen wird, da er durch seine Bewusstseinsstörungen sowie den vielen Stimmen in seinem Kopf und den damit verbundenen körperlichen wie seelischen Ausbrüchen als Gefahr für sich als auch für seine Mitmenschen angesehen wird.
In der Klinik hat er wenige Freunde aber eines Tages lernt er Syd Barrett kennen und lieben. Syd ist ebenfalls eine Patientin die vor allem Angst vor Berührungen hat. Trotz dieser für eine Beziehung unüblichen Rahmenbedingung („Pushing Daisies“?) werden die beiden ein Paar. Aber man hat den Eindruck, dass es beiden sehr gut bekommt. Irgendwann kommt es aber zur Entlassung von Syd und die Story geht mal so richtig los.
Denn es kommt bei der Verabschiedung zu einen Kuss und das Chaos in der Klinik beginnt. Wie wir Zuschauer aber erst später im Rahmen eines Verhörs von David Haller zu den Ereignissen in der Klinik und dem Verschwinden von Syd erfahren, haben Syd und David durch den Kuss ihre Körper getauscht. Dieses Verhör steht auch im Mittelpunkt der Pilotfolge und ermöglicht es dem Zuschauer sehr gut durch die rückblickenden Erinnerungen mehr über David Haller und den Ereignissen in der Klinik und der Zeit danach zu erfahren. Das ist notwendig, denn in der weiteren Abfolge der Ereignisse beginnt beim Zuschauer und bei David Haller ein bestimmtes Gefühl, man zweifelt, ob das, was man gerade sieht bzw. David erlebt hat, ob dies wirklich passiert ist oder nur in Davids Vorstellung.
So gestaltet sich das Verhör nach und nach zu einer echten Geduldsprobe – für den Zuschauer als auch David. Was David nämlich nicht weiß, ist, dass er sich eigentlich in einem abgeschirmten Gebäude befindet, vor seinem Verhörraum stehen bewaffnete Wachen und der Raum wird videoüberwacht. Und die Anweisung einer uns unbekannten Person ist eindeutig, wenn die Gefahr zu groß wird bzw. David sich über seine Kräfte bewusst wird, ist er zu töten. David Haller befindet sich also eher in einer ungemütlichen Situation, die sich im Laufe der Folge immer weiter verschärft.
Am Ende der Pilotfolge kann David Haller aber mit Hilfe von Syd und einigen Unbekannten, die teilweise über übernatürliche Kräfte verfügen, fliehen und diesen Ort verlassen. David erkennt langsam dass irgendwas an ihm anders ist als gedacht. Hat er teilweise nur durch seine Gedanken für Chaos und Zerstörung gesorgt? Hat dies gerade alles überhaupt stattgefunden oder geschah dies rein in seiner Vorstellung?
Man sieht seinem Gesicht an, dass er einige Fragen hat, die er womöglich von einer älteren Damen beantwortet bekommt. Sie scheint die Anführerin dieser unbekannten Gruppe zu sein und hält ihm freundlich ihre Hand entgegen.
Origin Story – Spoiler
Wie sich im Laufe der Serie herausstellen dürfte, leidet David Haller unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung. Und jede dieser Persönlichkeiten hat unterschiedliche Superkräfte. All das wird er aber erst nach und nach herausbekommen. Wer sich nun fragen sollte, woher diese Kräfte kommen könnten, der sollte in seine Abstammungs- und Geburtsurkunde schauen. Denn dort taucht ein Name auf, der im Marvel Universum einen unvergleichlichen Hall hat: Professor Charles Francis Xavier, auch bekannt als Professor X, dem Leiter der Xavier’s School for Gifted Youngsters, der Heimat der X-Men. Und Professor X ist niemand geringeres als sein Vater.
Meinungen
Auf der nun folgenden Seite haben wir Drei uns noch einmal kurz über die Pilotfolge ausgelassen. Aber keine Bange, wir halten uns recht kurz und spoilern auch nicht allzu sehr. Eigentlich gar nicht. Hätten wir allerdings ein Diktiergerät bei unserer sich direkt an die Folge angeschlossenen Diskussion dabei gehabt, ihr würdet mindestens eine weitere Stunde beschäftigt sein.
*hehe* Erstmal: sehr schöner Bericht! :-)
Zur Folge: Gefiel mir auch richtig gut, auch die Spannungskurve ist nahezu perfekt angelegt – mit einem unglaublichen Finish, meiner Meinung nach. Macht definitiv Lust auf mehr. Nur schade, dass Legion nicht Teil des MCU ist. Aber kann ja noch werden.. ;-)
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