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„Remember fun?“

Review: Legion S03E04 – Chapter 23

16. Juli 2019, 17:25 Uhr
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Diese Woche hat uns FX keinen faulen Apfel untergejubelt, sondern eine richtig feine Dreiviertelstunde „Legion“, das mal wieder einige der besten Aspekte von sich gezeigt hat. Wobei, nach kurzem Schnäuzerstutzen ging es tatsächlich mit einem überraschend schnell dahinwelkenden Obststück los. Als Zeichen für kleine Zeit-Glitches, -Loops und -Sprünge. In diesen Zwischenzeiten hat Salmon leider keinerlei weitere Bildung genießen können, so dass sie noch immer denkt, ihr Name sei kein Fisch, sondern eine Farbe. Okay…

„Leave?! But you‘re the Breakfast Queen?“ – „Maybe it‘s lunchtime.“ (Salmon & Lenny)

Interessant fand ich den zwischenzeitlich geformten Gedanken, David würde mit seiner ganzen Zeitreiserei die Zeit als solche und somit auch letztlich die Welt zerstören. Das hätte eine schöne Vielschichtigkeit in sich getragen, wenn sein eigentlicher Versuch, sich und seine Geschichte zu retten erst – Zeitschleife, sei Dank – zum ganzen Unheil führt, das er eigentlich angehen wollte. Das hatte sich ja vergangene Woche bereits in mancher Hinsicht so angedeutet.

Aber vorerst sind es zumindest nur „Emó“ oder auch „Zeitfresser“. Giggelnde Zeit-Dämonen, die außerhalb der Zeit leben und hinein wollen, um sie aufzufuttern. Ob aus eigenem Hunger-Trieb oder mit einer größeren Agenda im Hinterkopf ist bisweilen unklar.

„In the future, if there are time demons, tell me about the time demons.“ (David)

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Die Idee, dass sie die Zeitfresser sekundenweise wie in Einzelframes bewegen, gefällt mir sehr, vor allem, weil die visuelle Umsetzung neben Bewegungsunschärfe der Körper dennoch bewegende Augen vorsieht. Auch im zeitlosen Raum weiß „Legion“ mit origineller visueller Inszenierung zu punkten. Neben dem 4:3-Format gibt es lauter Standbilder zu sehen. Etliche fotogene Einzelframes, die ideale Promo-Motive zur Serie oder Pressefotos einer coolen neuen Band sein könnten.

Ach, und habt ihr gesehen, dass das Gebäude ein großer Briefkasten war und darin auch lauter gigantische Gegenstände (Briefe, Stempel, etc.) lagen? Vielleicht hat Switch auch ihre überdimensionale Zahnbürste aus dieser Region, die sie als Waffe einsetzen wollte?

„Stop smiling!“ (David)

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Dann kommt es zu zahlreichen Zeit-Spielereien, die ordentlich Schwung in die Gesamt- und Einzelgeschichte vieler Figuren bringt. David trifft auf seine Mutter, die im Konzentrationslager auf den Namen „David“ gebracht wird.

„It‘s the beginning of the end.“ (Mommy)

Zwischendrin gab es dann noch so eine seltsame Polizisten-Szene, deren Bezug sich mir noch nicht ergeben hat. In Dokutainment-Aufmachung und VHS-Look stach es sehr hervor, vielleicht nur eine visuelle Metapher. Bei Syd wurde die Manipulation deutlich konkreter, trifft sie doch auf ihr 15-16-jähriges Ich. Da der Versuch, sie „aufzufressen“ fehlschlug dürfte das Erlebnis eine durchaus katharsische Wirkung für sie gehabt haben. Sehr gelungen fand ich die Szene, in der Cary bei Query anruft, was letztlich zum Reboot und sehr plötzlichen Aufenthalt im Flugzeug im Zeppelin auf dem Luftschiff führt.

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Die wohl schlimmste Erfahrung musste Lenny machen, die nicht nur schneller zum Kind kommt, als gedacht, sondern es auch schneller wieder verabschieden muss. Sie werden ja so schnell erwachsen…

Am Ende werden die Zeitfresser in die Flucht geschlagen, weil David dann doch noch aufdreht und sich seiner vielleicht etwas unterforderten oder eingerosteten Kräfte bedient. Letztlich war das aber nicht einfach nur ein bloßes Reinemachen, sondern eine richtige Kriegserklärung. Er ist erwacht und dürfte nicht zum Spaßen aufgelegt sein.

„You wanna eat something, eat shit!“ (David)

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Beim Schauen hatte ich auch irgendwie das Gefühl, die Folge hätte ein paar Zeitsprünge hingelegt. Vor allem die zweite Hälfte war sehr kurzweilig und hat in hohem Tempo abgeliefert. Abgedrehte Ideen, kreative visuelle Inszenierungen, gute Dialoge, gutes Pacing und insgesamt vor allem eine deutlich konkretere Handlung als zuletzt. Nach dem geschichtlich anmutenden Exkurs hat die Tempo-Verschärfung deutlich gut getan. Dazu noch das allgemein stets reizvolle Thema Zeit und kleine Zeitsprünge, deren Potenzial für Humor und Dramatik ordentlich ausgenutzt worden ist. Leute, die sich bei dieser einen „Game of Thrones“-Folge aufgrund der Dunkelheit aufgeregt haben, könnten das auch hier machen, da der eh schon recht niedrig gestellte Helligkeits-Regler vor allem in den Szenen mit den Zeitfressern nochmal runtergedreht wurde. Ansonsten war aber alles klasse, nur der ganz große Twist oder Moment der Offenbarung hat mir noch zur perfekten Folge gefehlt. „Remember fun?“ – Ja!

Bilder: FX

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Dienstag, 16. Juli 2019, 17:25 Uhr
LegionReviewSciFantasy
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