Nachdem ich Loki und Konsorten aus vor Urzeiten noch gängigen Medien wie Comics (gedruckte bunte Bildchen mit wenig Text) kenne, war ich auch auf die Serienumsetzung gespannt. Der „Gott des Schabernacks“ einmal nicht in zweiter oder dritter Reihe, sondern ganz und gar Held und Hauptdarsteller ganz allein, ohne so ‚unwichtige Nebencharaktere‘ wie Thor, irgendwelche Avengers oder sonstige buntgekleidete Comicstars.
Wie Michael bereits in seiner Review zu Folge 2 berichtet, bleibt auch die dritte Folge sehr dialoglastig. Man muss schon etwas aufpassen, nebenbei 40min. am Handy zocken ist zwar machbar, garantiert aber dafür, dass man gar nichts von der Handlung mitbekommt. Apropos Handlung. Folge 2 endet ja damit, dass sich die Loki-Variante zu erkennen gibt, respektive Loki diese stellt und sich an deren Fersen heftet. Selbstverständlich hat er viele Fragen an diese Variante seiner selbst. Diese stellt er, wie üblich, mit seinem ureigenen Humor, der aber nicht immer ankommt:
Variante: „Nenn mich nie wieder so!“
Loki: „Technikaffin?“
Variante: „Nein. Eine Loki!“
Beide, die Variante und Loki, befinden sich im Jahr 2077 und haben ein gewaltiges Problem: Der Akku des TimePads ist fast leer und es gilt, dieses schnellstmöglich wieder aufzuladen, damit interdimensionale Raum-Zeit-Reisen wieder möglich sind. Der Planet, auf dem sie sich gerade befinden, Lamentis-1, wird nämlich in nur wenigen Stunden komplett zerstört – mit allem, was auf ihm kreucht und fleucht.
Gewohnt chaotisch, wie es eben Lokis Art ist, geht es auch während der Apokalypse und ihrer Suche nach einer entsprechend gewaltigen Energiequelle zu. Immerhin freunden sich beide irgendwie an und die Variante erzählt Loki, der sie seinerseits bereits halbtot gequatscht hat, ein wenig über sich selbst. Zumindest erfahren wir ihren Namen: Sylvie. Sylvie kann kämpfen, hat einige krasse Martial-Arts-Moves drauf und auch eine flotte Zunge, sprich: sie ist wie Loki nie um einen flotten Spruch verlegen.
„Ich habe es tatsächlich geschafft, eine recht ernste Fernbeziehung mit einem Postboten zu unterhalten, während ich von einer Apokalypse zur nächsten hetze.“
Wie wir Loki kennen, geht wieder einmal alles irgendwie schief und das TimePad wird nicht nur nicht aufgeladen, sondern gar komplett in sämtliche Einzelteile zerlegt. Weiter erleben wir am Ende dieser dritten Folge, wie die Arche, die die wenigen glücklichen Passagiere, die ein Ticket für diese Reise ergattern konnten, retten hätte sollen, scheinbar selbst zerstört wird. Ich bin gespannt auf Folge vier und darauf, wie die Reise von Loki und Sylvie wohl weitergehen wird. Ich hoffe noch darauf, dass etwas Tempo in die Serie kommt und nicht nur wie bisher ellenlange Dialoge, unterbrochen von wenigen, aber oft auch eher klamaukhaften Actionszenen vor Phantasiekulissen gezeigt werden.
Bilder: Disney+
*huch* Ich hätte locker eine Krone mehr gegeben für die Folge – fand sie höchst unterhaltsam. Ja, die Dialoge sind lang, aber da steckt auch viel drin, das hat mir gut gefallen. Und die letzten 5 Minuten als One-Shot sind natürlich extrem gut inszeniert.
Trackbacks