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Review: Maniac – Staffel 1

18. Oktober 2018, 08:47 Uhr
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Was wäre wenn durch die Einnahme von Pillen jahrelange, psychologische Therapien zur Bekämpfung von Traumata plötzlich ersetzt werden könnten? In der skurrilen Mini-Serie „Maniac“ mit den Hollywood-Stars Emma Stone als fahrige junge Frau namens Annie und Jonah Hill als schizophrener Owen, soll genau dadurch das Ende von Angst und Trauer herbeigeführt werden. Beide nehmen an einer neuen Studie teil, bei der die Probanden mittels Medikamenten ihre Traumata behandeln. Leider läuft das Experiment nicht ganz so, wie es sich die Mediziner rund um Dr. Mantleray vorgestellt haben.

Die Serie entführt den Zuschauer zunächst in eine alternative Gegenwart, in der kleine Reinigungsroboter die Straßen sauber halten und Menschen sich Werbung im Tausch gegen Nahrung vorlesen lassen können. Alles ist auf dem neusten technischen Stand, allerdings wurde den Computern und Robotern ein retro-futuristischer Look verpasst, der an die Technologie der späten 1970er, mit ihren zahlreichen bunten Knöpfen und harten Kanten erinnert. Dafür verantwortlich ist Cary Fukunaga, der schon für die erste Staffel „True Detective“ gefeiert wurde und als nächstes einen James-Bond-Streifen drehen wird. Er konstruiert für die beiden Schauspieler ein Flickenteppich aus verschiedenen Genres, in denen sich die beiden austoben können.
Beim Abdriften in das Unterbewusstsein wird das Traumata mittels drei Medikamenten behandelt. Die erste Pille konfrontiert den Probanden mit einem schicksalhaften Ereignis. Bei Annie ist das der Verlust ihrer Schwester, während bei Owen die Ausgrenzung der Familie ein solches Erlebnis ist. Die zweite Pille identifiziert das Trauma und die letzte soll es endgültig ausschalten. Das ganze wird von einem intelligenten Computer der Firma Nebedine Pharmaceutical überwacht.

„Unsere Gehirne sind nur Computer, die unseren Geschichten Sinn verleihen.“

Während der Medikation tauchen die Figuren in unterschiedliche Rollen und Realitäten ein. Owen gelingt es dabei immer wieder Annie zu finden, und so müssen beispielsweise beide als armes Paar in den 1980ern, einen Lemur klauen.

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Oder sie finden sich in den blutigen 1940ern bei einer Séance wieder. Annie verschlägt es sogar in eine Fantasywelt samt spitzen Elfenohren. Auch hier jagt Owen in der Gestalt eines Falken Annie hinterher.

„Das ist so ne Art multireale Gerhirn-Magie-Scheiße!“

Gerade wenn man glaubt, man hätte die Reise in die menschlichen Abgründe durchschaut, wird alles wieder über den Haufen geworfen. Die unterschiedlichen Settings und Ausgangssituationen wirken manchmal etwas willkürlich. Und spätestens in Episode 9, wenn das Computersystem nicht den gewünschten Erfolg bringt, bleibt wieder viel Spielraum für Interpretation. Sind alle Welten letztlich nur ein Konstrukt von Owens Psyche oder ist die Verbindung zwischen Annie und ihm doch real? Bis zum Schluss lässt sich dies nicht abschließend beantworten. Selbst als Annie und Owen aus der Anstalt fliehen, tauchen Annies eigentlich toter Hund und ein Falke im Bild auf.

„Gestern Abend, wurde mir klar, es hat keine Bedeutung.“

Was den Zuschauer trotzdem am Ball bleiben lässt, sind die gelungenen Performances der beiden Hauptdarsteller. Sie überzeugen auf ganz unterschiedliche Weise. Während Jonah Hill in all seinen Rollen eher reserviert und zurückhaltend den Verstörten mimt, lässt Emma Stone die Figur mit all ihren Charakterzügen in allen Realitäten aufblitzen. Auch die Neugierde, in welchem Szenario die beiden als nächstes landen macht das ganze recht aufregend. Und ja, Fukunaga beweist, dass er sämtliche Genres beherrscht.

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Fazit

Schräge Genre-Collage, die nicht immer nachvollziehbar ist, aber durch einen starken Cast fesselt.


„Maniac“ ist auf Netflix verfügbar.

Bilder: Netflix

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Donnerstag, 18. Oktober 2018, 08:47 Uhr
ManiacReview
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3 Kommentare

  • … bin gespannt. :-)
    Wird’s denn noch eine 2. Staffel geben?

  • Jonas
    Jonas

    Ich stimme zu, dass es gegen Ende etwas verliert ABER ich bin trotzdem bei 4.5 oder 5 von 5 Kronen. Warum? Weil die Serie zu innovativ, zu fesselnd und zu kreativ gewesen ist.

    Allein die Computer und Technik, der Look and Feel, großartig!
    Ich würde aber sagen, die orientieren sich stärker an den 80er Jahren als an den 70ern.

    • Patrick

      Ich sehe ebenfalls deutlich mehr als die hier vergebenen 3,5 Kronen. Denn der Umstand, daß die Serie „nicht immer nachvollziehbar“ ist, was hier offenbar als Kritikpunkt ausgelegt wurde, empfinde ich persönlich hinsichtlich der Thematik als beinahe schon unabdingbar, da der menschliche Verstand eben nicht immer nachvollziehbar ist, vor allem dann nicht, wenn er sich in einem „gestörten Zustand“ befindet.

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