Oh, offensichtlich bietet sich es an, Staffel 5 von „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ in Doppelfolgen zu schauen. Nach dem 90-Minüter zum Auftakt haben die Showrunner jetzt Folge 3 und 4 titeltechnisch zusammengefügt. Und auch inhaltlich macht das Schauen am Stück hier Sinn. Also rein in die Folgen.
Das Ganze spielt sich auf zwei Handlungsebenen ab. Da ist zum einen das Team um Coulson, das sich auf die Spur von Virgil begibt und seine Aufzeichnungen genau studiert. Auf einer Allmission erkennen sie die Hintergründe von Virgils Aufzeichnungen und verstehen, dass es offensichtlich eine Gruppe Überlebender auf der Rest-Erde gibt. Coulson gelingt es, ein Tonsignal aufzufangen. Die ganze Situation im All ist ganz gut gemacht – die Emotionen schwanken zwischen Erstaunen, Fassungslosigkeit, Hoffnung und Dramatik. Als Deke von Coulson mit den Aufzeichnungen konfrontiert wird, erkennt er die Stimme seines Vaters wieder. In der Hoffnung, ihn lebend zu finden, schließt er sich den Agents an. Das war mir allerdings ein bisschen zu sehr ‚Schicksal‘, dass ausgerechnet Dekes Vater auf der Rest-Erde sein soll.
Deke ist als Figur allerdings weiter überzeugend, auch beim zweiten Handlungsstrang, bei dem er Kasius Daisy ausliefert. Daisy kämpft sich wie üblich durch die Reihen, wird dann aber doch ruhig gestellt. Und rund um Daisy öffnen die Autoren dann viele Türen zu den bisherigen Handlungen der Staffeln. So ha Deke eine Art Framework nachgebaut, in die Menschen vor dem Alltag flüchten können. Kasius hat sich zudem auf ein besonderes Geschäft spezialisiert: Er handelt mit Inhumans. So bringen wir alles aus den bisherigen Staffeln irgendwie zusammen – ganz nice, auch wenn das Thema Inhumans eigentlich schon durch war. Spektakulärer Ansatz in diesem Zusammenhang ist die allgemein vorherrschende Meinung, dass Daisy aka Quake die Erde zerstört hat. Spannend, wie sich das weiterentwickelt…
An dieser Stelle wirkt das Inhumans-Thema ganz gut – Simmons sieht die Chance, einem jungen Inhuman helfen zu können. Die Autoren spiegeln hier das Thema Sklaverei und Menschenhandel am Thema Inhumans schön wider – bis hin zum Kampf auf Leben und Tod in der Arena. Eine spannende Facette ist auch, dass Kasius Inhumans kontrollieren kann.
Ein bisschen leidet auch diese Doppelfolge unter der billigen Anmutung von Aufbauten und Make-up. Das ist eigentlich ein bisschen schade. Auch die zum Ende der 4. Folge auftauchenden Söldner und Händler sind recht simpel gestaltet – mit einer Ausnahme: Zur Überraschung aller – auch der der Zuschauer – ist einer der Händler – Fitz! Wie hat er das gemacht? Starker Cliffhanger…
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