Wir spulen ein weiteres Mal zurück in Staffel 5 von „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ – wieder zurück an das Ende der letzten Staffel, als die Agents entführt wurden – alle bis auf Fitz. Warum er zurückgeblieben ist, und wie er doch zu den anderen gelangt, klärt diese – großartige – Folge auf.
Lange kann sich Fitz selbst nicht erklären, warum er zurückgelassen wurde. Und wohin die anderen verschwunden sind. Ihn plagen immer noch Schuldgefühle wegen der Framework-Geschichte, und er macht sich für den Tod des ehemaligen Directors Jeffrey Mace verantwortlich. Er wird vom Militär mitgenommen und verhört. Schließlich willigt General Hale ein, dass Fitz forschen darf, wie man die anderen Agents finden kann. Dazu bekommt er alles an Büchern, was er sich wünscht – und einen Fernseher, auf dem er nur Fußball-Spiele sehen darf. Wie er dann recherchiert, Teilergebnisse präsentiert und sich über die Fußballspiele ärgert, ist ganz schön mit einem gewissen Witz von Jesse Bochco inszeniert. Iain De Caestecker darf sich hier auch als Darsteller an vielen Stellen auszeichnen – gefällt mir gut.
Das Highlight tritt dann aber in Form von Fitz‘ Anwalt in die Folge – und macht uns S.H.I.E.L.D.-Fans glücklich. Lance Hunter ist zurück, der Fitz‘ versteckte Botschaften, die in seinen Leserbriefen zu den Fußballspielen steckten, nach Monaten verstanden hat. „Was glaubst Du, wieviele Fußball-Magazine in Venezuela erscheinen“, sagt er entschuldigend, um gleiche eine aberwitzige Flucht zu organisieren. Der Helikopter, der zur Rettung angeheuert wurde – stürzt ab. Das Fluchtfahrzeug – ein Wohnmobil, von dem nicht einmal das Militär glaubt, dass es zur Flucht taugt. Klappt natürlich trotzdem, und die Fahrt garniert Lance Hunter mit gewohnt markigen Sprüchen. Zu Fitz‘ Story im Framework und seine Beziehung zu Aida sagt er:
„Und Du wolltest Deine alte Floppy in ihr Liebeslaufwerk…“
Zu seiner eigenen Beziehung zu Bobbi, die leider nicht auftaucht, meint er:
„Es läuft zu 50 Prozent gut – die Entfernung ist unser Segen.“
Worauf Fitz mit Blick auf seine Beziehung zu Simmons erwidert:
„Die Entfernung ist unser Fluch.“
Die beiden erreichen schließlich Enoch, einen Außerirdischen, der auch die Agents entführt hat – und zwar, um eine Prophezeiung zu erfüllen. Auch ein schöner Moment, wenn sich Lance und Fitz anschleichen, Enoch das aber damit abtut, dass er sie schon erwartet hätte. Darauf Lance mal wieder ganz trocken:
„Wir wollten Sie überraschen! Tun Sie wenigstens überrascht!“
Es geht lediglich darum, die Welt zu retten, mehr nicht. Und Fitz ist nicht dabei, weil er die Agents retten muss – alles klar? Ganz fein soweit, auch die weitere Entwicklung. Lance ist das eine oder andere Mal überrascht, wie sich Fitz verändert hat. ich denke, Fitz‘ Veränderung mit dem Hang zum Bösen wird noch das häufiger in dieser Staffel thematisiert – eine gute Idee, finde ich. Auch, dass die Prophezeiung von Robin Hinton stammt, zu der es bereits in der 3. Staffel Bezüge gab, passt sehr gut. Ebenso wie die Auflösung des Problems: Fitz wird nicht durch irgendeinen Trick durch die Zeit geschickt, sondern er lässt sich einfrieren und wartet 70 Jahre in einer Kapsel.
Insgesamt eine echte Highlight-Folge in einer an sich schon starken Staffel. Eine tolle Idee, Lance Hunter zu reaktivieren – er fehlt der Serie einfach, und schade, dass das Spin-Off mit ihm nicht funktioniert hat. Auch die Verknüpfungen zu früheren Ereignissen macht Spaß – so empfindet man den Marvel-Kosmos als ein in sich logisches, geschlossenes Universum – toll.
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